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Against Me! – Shape Shift With Me

Vorab ist zu sagen, dass AGAINST ME! mit „Shape Shift With Me” ein Album geschaffen haben, welches nur ein einziges Wort bedarf: Danke!

Vier Jahre ist es mittlerweile her, dass Frontfrau Laura Jane Grace sich im Zuge einer bedeutenden persönlichen Kampagne zur Transsexualität bekannte. 18 Monate später veröffentlichte AGAINST ME! „Transgender Dysphoria Blues“, auf welchem erstmals klar erkennbar war, dass die Band aus Gainesville den Aufbruch zur Veränderung antrat. Mit „Transgender Dysphoria Blues“ legte Grace im Grunde ihr bisheriges Leben und den emotionalen Kampf, im falschen Körper zu stecken, schonungslos offen. Der Befreiungsschlag.

Eine Veränderung, die sicherlich für alle Bandbereiche, aber auch – ich lehne mich einfach Mal so weit aus dem Fenster – der ganz persönlichen Entwicklung Graces genau richtig aber auch wichtig war. Merklich verändert berichtet sie über den Prozess zu “Shape Shift With Me”: “Whatever everyone in the band is willing to offer, I just wanted to be open to it. I didn’t want it to be like what it was in the past where it may have felt closed. I want it to be different.”

Während viele zeitgenössische Bands damit beschäftig sind, in der Frustration einer scheinbar auseinanderbrechenen Gesellschaft und politischen Grundhaltung zu ertrinken, machen sich AGAINST ME! auf den Weg und entdecken sich in einem ganz neumotivierten kreativem Prozess und einer Entschlossenheit, die wohltuend beschwingt und lindernd klingt: “Everything with Shape Shift With Me has been really about keeping momentum going,” erklärt Laura Jane Grace “In between every tour we did for Transgender Dysphoria Blues, I would have a couple songs I had written and we would demo them. At the end of two years of touring, we had an album ready to record. Usually, you come off of touring for a record and you’re back at square one. But this was so fully formed it felt like there was no choice but to go ahead and record the songs.”

“Shape Shift With Me” ist wohl das ehrlichste und energischste Album in der Geschichte der Band. Kraftvoll und entschlossen nimmt es den Hörer mit auf die Reise in die Zeit nach „Transgender Dysphoria Blues“. Jede Sekunde des 38-minütigen Gesamtwerks ist vollends authentisch und dermaßen mitreißend, dass man schnell zu dem Schluss kommt, sofort die eigenen unangenehmen Geister abschütteln zu wollen. Entschieden, bestimmt, angekommen, verbunden und empathisch sind nur wenige Begriffe, die einem beim Hören der Platte durch den Kopf schießen. Jeder einzelne Song ist ein eigenstehendes Kunstwerk, welches sich zu einem mehr als euphorisierendes Gesamtwerk ergänzt. Vom hardcorelastigen Opener „ProVision L-3“ bis zu dem emotional abschließenden und doch zukunftsweisenden – AGAINST ME! typischen – Closer „All This And More“ beweist der Vierer eine perfekt aufeinander abgestimmte musikalische Vielfältigkeit.

AGAINST ME! erfüllen einen Anspruch an die Liebe zur Musik und das Handwerk des Musikers, den kein Mensch an irgendeinen Musikschaffenden je gestellt hätte. Abgesehen davon, dass AGAINST ME! nicht erst seit gestern zu den einflussreichsten Bands der modernen genreübergreifenden Punkszene gehören, werden wir uns glücklich schätzen dürfen, noch viele musikalische Highlights der Band um Frontfrau Laura Jane Grace erwarten zu können: “David Bowie put out 27 full-lengths. Prince put out 39 full-lengths. That is so inspiring to me—working, creating art, creating records and let everyone else sort it out. That’s what I’ve always wanted to do and that’s what I will keep on doing.” Danke!

von Maria

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