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Alazka – Phoenix

Als die deutsche Melodic Hardcore Band Alazka 2014 noch unter dem Namen Burning Down Alaska ihre Debüt-EP „Values & Virtues“ veröffentlichte, war schnell klar: Dieser Band steht eine große Zukunft bevor. Mit der Mischung aus zauberhaften Melodien und den brachialen Shouts von Fronter Tobias Rische – von denen sich so manche Post Hardcore Band eine Scheibe abschneiden könnte – wirbelte die Band aus Recklinghausen die deutsche Musiklandschaft ordentlich auf.

Alazka heben sich klar von ihren Genrekollegen ab

Die Band spielte zahlreiche Touren mit Bands wie Being As An Ocean sowie auf namhaften Festivals und schließlich kam es zu einer durchaus gravierende Änderung: Mit Kassim Auale nahm die Band im vergangenen Jahr einen Cleansänger auf. Es folgte die Neuerung des Bandnamens, ein Labelwechsel und schließlich die Ankündigung des langersehnten Debütalbums „Phoenix“ .

Was ist geblieben, was ist neu? Ganz klar: Mit dem Cleangesang von Kassim Auale wird sich Alazka sicherlich einem breiteren musikalischen Umfeld öffnen. Ebenso durch die angedeuteten R’n’B-ähnlichen Beats. Dabei fügt sich seine rauchige, warme Stimme perfekt in die neuen Songs ein, dennoch möchte man die Shouts von Bandkollege Tobias Rische definitiv nicht missen. Die Kombination von Cleangesang und Shouts ist natürlich nichts Neues. Hat man aber als Band die Ambition, sich aus einer eher kleinen Nische weitestgehend herauszubewegen, ist dies sicherlich der richtige Schritt. Denn auch wenn genau diese Kombination in zahlreichen Bands zu finden ist, heben sich Alazka durch ihre ganz einzigartigen Songs von Genrekollegen ab.

Ein Wechselspiel aus Hoffnung und Verzweiflung

Alazka hatten schon immer ein treffsicheres Gespür für großartige Songs. Die Melodien gehen direkt an die Substanz, ohne Gänsehaut lässt einen kaum ein Lied des Fünfers zurück. Vor allem der Kontrast zwischen den zarten Tönen und den kräftigen Shouts machen diese Stärke aus. Diese Verbindung von Zerbrechlichkeit und Zärtlichkeit mit Wut und Trauer. Ein Wechselspiel aus Hoffnung und Verzweiflung.

Auch textlich zeigen sich Alazka wie gewohnt stark. Keine klischeehaften Phrasen. Alazka greifen in ihren Songs Themen wie den Verlust eines geliebten Menschen („Blossom“), Depressionen und Verzweiflung („Empty Throne“, „Hearts Of Gold“) oder der Überwindung harter Zeiten im Leben („Phoenix“) auf. Themen, mit denen sich junge Erwachsene sicherlich identifizieren können und hoffentlich in jenen Songs etwas Halt und Kraft finden, schwere Zeiten zu überstehen – auch wenn es wahrlich nicht immer einfach ist.

Schwäche zu zeigen ist am Ende nur ein Zeichen von Stärke

Traurige Schicksale der jüngsten Vergangenheit – wie etwa der Selbstmord von Linkin Park Frontmann Chester Bennington oder Soundgarden Sänger Chris Cornell – zeigen deutlich, dass gerade solche Themen immer und immer wieder aufgegriffen werden müssen, um dafür zu sensibilisieren. Um Betroffenen klar zu machen: Ihr seid nicht alleine, irgendwo ist ein Licht am Ende des Tunnels. Es gibt Menschen, die für Euch da sind und ebenso fühlen. Und es gibt absolut nichts, wofür man sich schämen müsste. Denn Schwäche zu zeigen ist am Ende nur ein Zeichen von Stärke. „Strike a match, see if you make it through the fire. Let it burn, let it take you higher“ („Phoenix“).

Alazka haben einen großen Schritt gewagt, seit der ersten EP einiges erlebt und sind geradezu senkrecht nach oben gestartet. Dabei haben sie aber nicht das Wesentlich aus den Augen verloren und präsentieren somit ein durchweg starkes Debüt.

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