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Any Given Day – Everlasting

Mit Gelsenkirchen bringt man normalerweise nur den Fußballclub Schalke 04 und die alten Zechen in Verbindung; Metalcore hat da wahrscheinlich niemand so richtig auf dem Zettel. Die Jungs von ANY GIVEN DAY schicken sich an, das zu ändern und bringen nach ihrem vielbeachteten Debüt „My Longest Way Home“ nun ihren Nachfolger „Everlasting“ über Redfield Records raus.

Nach kurzen Intro im ersten Song „My Doom“ wird der Reigen auch zünftig eröffnet und geht mit ordentlich Schmackes nach vorne, welcher von einem schön getragenen und gesungenen Refrain wunderbar abgelöst wird. Hier hört man auch sofort die Stärke der Band raus: Der Gesang. Kein nerviges hohes Geträller, wie man es von manchen Genrevertretern kennt, sondern eine schöne volle Stimme, die nicht mit guten Gesangslinien geizt. Dazu kommt auch noch, dass das alles nur von Frontmann Dennis kommt. Das schaffen nur die Wenigsten und man kann sich vor der Leistung nur verneigen. Sicherlich wäre ein bisschen Variantenreichtum in den Shouts nicht verkehrt gewesen, aber das sind wirklich nur marginale Punkte und fallen nicht groß ins Gewicht.

Auch Ausflüge ins djentige Genre unternimmt die Band gern mal, wie man es vor allem im Track „Masquerade“ gut heraushören kann. Gerade bei jenem Vertreter bleibt das unheimliche und düstere Elektroniksampel noch lange in der Ohrmuschel. Mit „Farewell“ präsentieren ANY GIVEN DAY eine sehr melodische Nummer, die schon fast balladesk daher kommt. Eine sehr schöne Abwechslung, wovon man als Hörer gern noch ein wenig mehr gehabt hätte, denn beim sonstigen Durchhören bleiben weitere Überraschungen aus. Der typische Aufbau eines Metalcore-Songs, wie er im Buche steht, wird fast durchgängig bei den Songs durchgezogen, wodurch ein klein wenig Eintönigkeit aufkommt. Ein wenig mehr Mut zu Experimenten oder Abweichungen vom bekannten „Schema F“ hätte dem ein oder anderen Song sicherlich gut getan, aber wie heißt es so schön: „Schuster bleib bei deinen Leisten“. Sicherlich ist das alles nichts Neues für die Gehörgänge, aber Spaß macht es trotzdem, da die Jungs aus dem Pott ihr Handwerk ziemlich gut beherrschen. Kurzum: Meckern auf hohem Niveau.

Als kleines erwähnenswertes Sahnehäubchen haben sich ANY GIVEN DAY für den Song „Arise“ noch prominente Verstärkung von niemand geringerem als Matt Heafy von TRIVIUM besorgt. Kann man mal machen und bringt den Song definitiv noch einmal ein Stück nach vorne.

Was ANY GIVEN DAY mit ihrem neuesten Werk „Everlasting“ abliefern ist jetzt nicht die Neuerfindung des Rads, aber definitiv sehr rund und macht auch nach mehrmaligem Hören noch Spaß. Wenn sich in Zukunft etwas mehr in Sachen Songwriting getraut wird, haben wir vielleicht bald eine der ganz großen Bands des Metalcores vor uns.

von Sash

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