Die britische Band Basement kann auf schon auf eine Vergangenheit zurückblicken. Nach zwei sehr gefeierten Alben folgte eine längere Ausszeit. Dann folgte das überraschende Comeback mit der sehr gelungenen „Further Sky“-EP und dem darauffolgenden Album „Promise Everything“, was den Briten nicht nur begeisterte Kritiken einbrachte, sondern auch einen Plattenvertrag bei Fueled By Ramen. So war es also nur eine Frage der Zeit, bis das erste „Major Deal“-Werk mit dem klangvollen Namen „Beside Myself“ der Jungs aus Ipswich das Licht der Welt erblicken wird. Da im allgemeinen Wechsel zu großen Plattenfirmen doch des Öfteren nie gut ausgehen – vor allem was der musikalische Output angeht – schwingt auch hier im Vorfeld ein wenig Bedenken mit, ob Basement nach dem Wechsel immer noch die Basement sind, die wir kennen und lieben gelernt haben.
“Basement sind die Jimmy Eat World einer neuen Generation, was sie mit „Beside Myself“ eindrucksvoll untermauern”
Voll ins Schwarze
Bereits die erste Vorab-Auskopplung namens „Disconnect“ konnte direkt alle Zweifel zum Wechsel beseitigen. Nicht nur, dass Basement ihrem Sound treu geblieben sind und diesen auch weiter verfeinert haben – „Disconnect“ ist eine dermaßen grandiose Nummer, dass diese Locker um den Titel „Song des Jahres“ mitmischen kann. Die Jungs haben mit der Nummer voll ins Schwarze getroffen und mit diesem Kracher beginnt auch „Beside Myself“.
Weiter geht’s direkt mit einem weiteren Highlight: „Be Here Now“. Dieser Song hätte locker ein Hit in den 90ern sein können. Eine mehr als gelungene Mischung aus Grunge und Emo-Core gepaart mit herzzerreißenden Lyrics lassen jedes Emo-Herz höher schlagen. Sänger
Andrew Fisher sagte zu dem Song im Vorfeld:
“Be Here Now is about how hard I find it to feel content with what I’m doing, when I’m doing it. I over-romanticise the past and the future, remembering what has been and looking forward to what will be, in a completely irrational and unfair way. I struggle to enjoy what I’m currently doing because I’m comparing it to a time in my past when I was ‚truly‘ happy, or thinking about being somewhere else in the future when I believe I will be way happier than now.“
Diese Stimmung wird 100%-ig in dem Song eingefangen und man zieht unbewusst erste kleine Vergleiche mit einer DER Bands der Emo-Szene… Dazu aber später noch einmal mehr.
All Filler, no Killer
Auch bei den nächsten Tracks reiht sich ein Highlight ans nächste. Lückenfüller sucht man glücklicherweise vergeblich. Sei es das etwas rockigere „Slip Away“ oder das komplett akustische Stück „Changing Lanes“ – jeder der zwölf Songs des Albums weiß zu gefallen und unterscheidet sich immer auch ein klein wenig zum vorherigen Song, sodass keine Langeweile aufkommt. Die Songs sind allesamt richtig stark komponiert und Sänger Andrew kauft man zu jeder Zeit die Stimmung des Songs ab, die er vermitteln will.
Irgendwie erinnert „Beside Myself“ beim Durchhören unweigerlich an einen der ganz großen Vertreter des Emo-Genres: Jimmy Eat World. Damit ist aber nicht gemeint, dass Basement jetzt genauso klingen, sondern dass diese Stimmung, die die Jungs mit ihren Songs erzeugen, sich ähnlich anfühlt, wie bei besagter Szene-Speerspitze. Basement sind die Jimmy Eat World einer neuen Generation, was sie mit „Beside Myself“ eindrucksvoll untermauern. In diese Scheibe solltet Ihr definitiv einmal reinhören, es lohnt sich!