Tourabschluss in Hamburg. Beartooth beendeten ihre umfangreiche Europa-Tour in der Hansestadt mit ihrer bisher größten Show in Hamburg. Auch beim letzten Tourstopp waren Polaris und Landmvrks dabei. Leider wurde uns erst kurz vor Beginn mitgeteilt, dass es auch möglich sei Polaris und Landmvrks zu fotografieren. Aufgrund der Kurzfristigkeit schafften wir es nicht mehr rechtzeitig für die erste Band in die Sporthalle. Unser Konzertabend begann also mit der zweiten Band des Abends: Polaris.
Und wie! Die Australier sind längst keine Unbekannten mehr und haben bereits eigene Headline-Tourneen in Deutschland und Europa absolviert. Die Metalcore-Band aus Sydney hat letztes Jahr ihr drittes Studioalbum „Fatalism“ veröffentlicht. Die Formation ist bekannt für harte Breakdowns, schnelle Riffs und energiegeladene Shows. Das wurde auch am heutigen Abend deutlich. Auf der großen Bühne der Sporthalle wirkte das nochmal ein Stück beeindruckender als in den kleineren Clubs. Es war wild, chaotisch und rau im besten Sinne. Das Publikum war bereits voll da und feierte den Auftritt der Australier mit großen Moshpits und unzähligen Crowdsurfer:innen. Die Hamburger.innen waren auf Betriebstemperatur.
Crowdsurfer:innen ohne Ende
Nach der obligatorischen Umbaupause kamen Beartooth unter einem Konfettiregen auf die Bühne. Wie Polaris veröffentlichten auch Beartooth im vergangenen Jahr ein neues Album. Bei der Band um Caleb Shomo ist „The Surface“ bereits das fünfte Studioalbum in knapp 10 Jahren. Die US-Amerikaner konnten durch die regelmäßigen Veröffentlichungen und das stetige Touren eine immer größer werdende Fangemeinschaft willkommen heißen. Ein bisschen kam das Gefühl auf, dass das am heutigen Abend kumulierte. Beartooth scheinen dort angekommen wo sie zu Beginn ihrer Karriere hinwollten. Vor tausenden Menschen in Hallen und Arenen. Die Produktion der Show war dessen definitiv würdig. Es gab Konfetti, CO2-Kanonen, Flammenwerfer und Laser. Nahezu alles was eine moderne Arena-Show bieten sollte, boten Beartooth in Hamburg an. Viel wichtiger sollte und war auch die Musik am heutigen Abend. Die Hamburger:innen wirkten nahezu hungrig auf das Konzert. Die Stimmung war von vorne bis hinten überragend. Es wurde lauthals mitgesungen und gecrowdsurft was das Zeug hält. Vor allem beim neuesten Song „ATTN“ (vor dem Caleb alle zum Crowdsurfen einlud) schwebten sehr viele Personen auf den Händen des Publikums in Richtung Bühnengraben. Dabei vollbrachten zwei Personen das Kunststück, das Sie stehend auf Ihm in Richtung Bühne getragen wurde.
Beartooth covern The Killers
Musikalisch konzentrierten sich Beartooth auf die neueren Veröffentlichungen, vor allem auf das erwähnte fünfte Album „The Surface“. Sieben von 16 Songs schafften es vom genannten Album (+ Deluxe Edition) auf die Setlist. Zur Mitte des Sets zog es Caleb in die Mitte der Sporthalle auf eine kleine B-Stage. Dort nahm er sich zunächst Zeit sich ausgiebig bei den Hamburger:innen zu bedanken. Gemeinsam sangen er und das Publikum dann den The Killers Klassiker „Mr. Brightside“. „Look the Other Way“ widmete Caleb seiner Frau. Im Anschluss stand er noch eine Weile in der Menge und nahm den Beifall in sich auf.
Vor „I Was Alive“ nahm sich Caleb erneut einen Moment Zeit. Er stellte seine Bandkollegen vor und sprach davon, dass Abende wie diese und Konzerte im Allgemeinen seine Religion seien. Er sprach davon, dass das Leben kurz sei und man das Beste daraus machen solle. Und er bedankte sich erneut ausgiebig, dass er und seine Band vor so vielen Menschen ihre Musik spielen dürfen.
Im Anschluss verschwand die Band, kam für eine Zugabe aber nochmal auf die Bühne. Nach „Sunshine!“ und „In Between“ war das Konzert und die Tour vorbei. Beartooth haben sich als moderne Rock- und Metalcore-Band etabliert und haben in Hamburg fortgeführt was sie bereits auf den Sommerfestivals gezeigt haben: Sie können große Shows. Selbst der Sound (der sonst in der Sporthalle chronisch schlecht ist) war an diesem Abend gut. Ein runder Konzertabend.
Setlist:
1. The Surface
2. The Past Is Dead
3. Bad Listener
4. Riptide
5. Disease
6. Hated
7. Might Love Myself
8. The Last Riff
9. Mr. Brightside (The Killers Cover)
10. Look the Other Way
11. The Lines
12. ATTN.
13. You Never Know
14. I Was Alive
Encore:
15. Sunshine!
16. In Between