Das neue Album „PLEASE“ von den Beatsteaks, das am 28. Juni 2024 über das Label BeatRec erscheint, markiert einen bemerkenswerten Meilenstein in der Geschichte der Berliner Rockband. Nach sieben Jahren Pause und zahlreichen persönlichen und kollektiven Herausforderungen, haben die Beatsteaks ein neuntes Studioalbum geschaffen, das nicht nur ihre bekannte Energie und Kreativität widerspiegelt, sondern auch eine beeindruckende musikalische Weiterentwicklung zeigt.
Im Übergang von „get ready!“ zu „what are you waiting for?“
„PLEASE“ ist von Anfang bis Ende ein elektrisierendes Hörerlebnis. Der Albumauftakt mit „Goodbye“ verspricht eine aufregende Reise durch eine Vielzahl musikalischer Einflüsse und Stimmungen. Der Song beginnt bedächtig und entwickelt sich zu einem kraftvollen Stück, das den Hörer direkt in seinen Bann zieht. Diese Dynamik setzt sich durch das gesamte Album fort, wobei jeder Track eine eigene Geschichte erzählt und dabei die typische Beatsteaks-Energie transportiert – oder wie die Band sagen würde: „Dieses Album hat ADHS“.
Gebaut auf „Kommando Sunshine“, welches als Fundament der neuen Platte zu verstehen ist. spiegelt sich die Vielfalt des Albums besonders in Stücken wie „Detractors“ und „Dead Man“ wider. Während „Detractors“ mit einem schwungvollen, beinahe hymnischen Charakter zu 100% beatsteak’esk überzeugt, bietet „Dead Man“ den Raum für experimentelle Gitarrenriffs und zeigt die künstlerische Bandbreite der Musiker. Besonders hervorzuheben ist „Katharina“, ein Track, der durch seine melodische Komplexität und emotionalen Tiefgang besticht und die Hörer auf eine introspektive Reise mitnimmt bevor Traumschiff mit „Don’t give up now!“-Umarmungen anschließt und „Magic Feel“ daran erinnert, dass „Please“ die vehemente Bitte zum Tanz, transportiert mit derselben Bestimmtheit, die der Sound der Platte ausstrahlt, ist.
Will you eat me alive on a glorious night?
Im Sommer letzten Jahres ging es dann Schlag auf Schlag: Am 28. Juni verließen die Beatsteaks begleitet von „Non, je ne regrette rien“- Gesängen ihrer verschwitzt-beseelte Crowd die Bühne des Fusion Festivals. Das Equipment wurde ab- und keine zwölf Stunden später direkt wieder aufgebaut: Die Entscheidung, das Album unter der Regie von Olaf Opal (den Thomas Götz nicht grundlos den »Master of Räume nennt) im ehrwürdigen Columbia Theater in Berlin aufzunehmen, erweist sich als ein Geniestreich. Die Akustik des Saals verleiht „PLEASE“ eine einzigartige räumliche Tiefe und schafft ein organisches, fast livehaftiges Klangerlebnis – es bringt die Beatsteaks ins Epizentrum des Geschehens. Die Produktion ist sauber und präzise, aber dennoch roh genug, um die ursprüngliche Energie der Band einzufangen. Besonders beeindruckend ist die Klanglandschaft, die durch die spezielle Aufnahmeumgebung kreiert wird und jedem Song eine fast dreidimensionale Qualität verleiht.
Textlich beschäftigt sich „PLEASE“ mit einer breiten Palette an Themen, von persönlichen Krisen über gesellschaftliche Veränderungen bis hin zu einer unerschütterlichen Lebensfreude. „Traumschiff“ fordert die Zuhörer auf, nicht aufzugeben, während „Against All Logic“ und „Love Like That“ eine optimistische und verspielte Atmosphäre verbreiten. Die Beatsteaks zeigen eine beeindruckende Fähigkeit, tiefgründige Texte mit eingängigen Melodien zu kombinieren, was „PLEASE“ zu einem vielschichtigen und berührenden Album macht.
Die größtmögliche Leichtigkeit
„PLEASE“ ist mehr als nur ein weiteres Album der Beatsteaks; es ist ein Manifest ihrer musikalischen Identität und Freundschaft und ein Beweis für ihre fortwährende Relevanz in der Musikszene. Mit einem Sound, der gleichzeitig nostalgisch und frisch ist, und einer Energie, die an ihre besten Tage erinnert, haben die Beatsteaks ein Werk geschaffen, das nicht nur ihre treuen Fans begeistern, sondern auch neue Hörer in seinen Bann ziehen wird. „PLEASE“ ist ein musikalisches Feuerwerk, das zeigt, dass die Beatsteaks noch lange nicht müde sind und ihre kreative Flamme heller brennt als je zuvor.