Das Genre Horrorpunk ist unter anderem dafür bekannt, dass die Kunst nicht ausschließlich auf der Bühne beziehungsweise dem Tonträger ausgelebt wird. Viele Bands mit Horrorthema nutzen Alter Ego, Kunstfiguren und Fanfiction, die sich um die eigentliche Musik ranken. So ist es auch bei der Kieler Band Mutant Reavers, deren „Bandthema“ das vierer abenteuer- aber auch streitlustigen Kosmonauten ist. Es wundert nicht, dass das aktuelle Album „Monster Punk“ ein fast genauso bedeutendes Artwork hat wie die Musik, die auf der Platte ist. Die beiden involvierten Künstler sind noch dazu keine Unbekannten.
„Man muss die Aufmerksamkeit einer Person auf sich ziehen, die zufällig vorbeischaut. Manche Leute kaufen ein Album nur aufgrund des Covers!“
Das Cover, eine Cartoon-Zeichnung der Mutant Reavers, wie sie sich durch eine Horde Monster schlagen, stammt von Kevin Saunders, der unter anderem das Artwork für Vice Squad’s „Mainstream Media“ gemacht hat. Saunders lebt in den USA und ist hauptberuflicher Künstler. Für ihn ist ein Album-Cover dann richtig gut umgesetzt, wenn es ins Auge fällt und den Käufer neugierig macht, obwohl er die Musik gar nicht kennt: „Man muss die Aufmerksamkeit einer Person auf sich ziehen, die zufällig vorbeischaut. Manche Leute kaufen ein Album nur aufgrund des Covers!“
[supsystic-gallery id=453]Das Artwork zur Platte ist eine Mischung aus der Vision der Band und der Interpretation des Künstlers – wie das meistens das Fall ist! Als Rock ‚N‘ Roll und Horror Fan war Kevin Saunders der richtige Ansprechpartner für die Mutant Reavers: Es musste optisch viel passieren und gleichzeitig das Augenzwinkern auf das Genre der Horrorpunker aufgreifen. „Einfach nur Grusel durfte es nicht sein“, meint Bassist Nicola. Die Kieler brauchen den Comic-Stil, der alles etwas lustig hält. Für Saunders war ganz klar, dass alle Bandmember zu sehen sein mussten:
„Ich habe irgendwie an den Film “The Outsiders“ gedacht. Ich wollte eine Kampfszene, die den Großteil der Titelseite einnimmt. Wie ein ultimativer Bandenkrieg der alten Schule!“
Auch der beiliegende Comic erzählt eine Geschichte zur Platte. In diesem kurzen Strip wird die Geschichte erzählt, wie die Reavers nach einer Kneipenschießerei auf der Erde landen. Der Comic kommt vom Kieler Künstler Dom Valecillo, der auch unter dem Namen „Stealth-Comics“ bekannt ist:
„Ich habe (der Legende nach) schon im Alter von zwei/drei Jahren angefangen Figuren zu zeichnen, womit ich eine Schaffenszeit von 40 Jahren hätte“
Valecillo ist hauptberuflich als Grafikdesigner im öffentlichen Dienst tätig. Das Arbeiten mit Bands ist ihm nicht fremd. Unter anderem hat er bereits Comics für Harpyie oder Ron Cazzato von 4LYN gemacht, sowie für diverse Schauspieler, darunter Steven R. McQueen von Vampire Diaries oder John Wesley Shipp aus The Flash. Die Band hatte dem Profi aber auch hier schon Anweisungen gegeben: „Nicola hat da schon ziemlich genaue Vorstellungen gehabt und mir ein Scribble angefertigt, wo schon die Szenen in den jeweiligen Panels vorskizziert waren“. Zu seinem eigenen Stil sagt Valecillo: „Die Leute sagen, sie finden ihn ganz ́fresh`aber ich kann das selbst schwer beurteilen. Grundsätzlich habe ich einen sehr kommerziellen Stil, wie man ihn in vielen Comics wiederfindet“
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