Die Bottlekids meldeten sich am 22. Oktober mit ihrer neuen Single „Already Dead“ zurück aus dem Lockdown. Die Waliser Band um Sänger Joe Grogan hat bereits letztes Jahr schon für eine EP bei SBÄM Records unterschrieben, die nun in greifbarer Nähe ist. Wir haben uns mit Joe über Punkrock in Wales und die Connection der Band zu Deutschland unterhalten.
Hallo Joe. Wir haben gerade Eure neue Single „Already Dead“ gehört – erzähl uns doch ein bisschen, worum es in dem Song geht.
Hiya! Der Text entstand, weil ich mich seit Anfang letzten Jahres ein bisschen beschissen gefühlt habe und wie dieses Gefühl eskalieren und anfangen kann, dein Leben zu übernehmen. Das ist ziemlich negativ und macht keinen Spaß, ja, aber es war ein verdammt hartes Stück Arbeit in letzter Zeit. Die Musik kam an einem Dienstagabend mit Jonny und Ben zusammen und es passte einfach alles gut zusammen.
Die Pandemie kam direkt nach Eurer Deutschland-Tour, Eure Booking-Agentur ist auch in Deutschland. Wie kommt es zu dieser starken Verbindung?
Wir hatten so ein Glück, dass wir diese Reise noch hinbekommen haben, bevor alles dicht gemacht wurde! Ich war schon immer gerne in Deutschland und habe im Laufe der Jahre viele Leute kennengelernt. Ich habe Jens von Phonocaster vor einiger Zeit kennengelernt und wir blieben über Facebook in Kontakt. Als wir dann die ersten Bottlekids-Songs online stellten, gefielen sie ihm sehr gut und er sagte, er könne uns helfen, ein paar Gigs zu buchen, wenn wir wollten – natürlich sagten wir ja!
Wie würdet Ihr die walisische Punkrock-Szene im Besonderen beschreiben? Wir wissen, dass es in Großbritannien eine lebendige DIY-Szene gibt.
Die walisische Szene ist in letzter Zeit wieder am Wachsen. Es gibt immer wieder Wellen, in denen es eine Zeit lang jede Menge Bands gibt, die dann wieder verschwinden, aber vor allem in Südwales gab es schon immer eine große Menge an Musik. Die britische DIY-Szene ist immer noch stark, hier gibt es keinen anderen Weg. Entweder man macht es selbst oder es wird überhaupt nicht gemacht.
Du warst viele Jahre lang als Kontrabassist in der Rock n Roll/Psychobilly-Band Graveyard Johnnys unterwegs. Wie kam es, dass Du Dich entschieden hast, Punk zu spielen?
Ich habe schon immer Punk gespielt. Bevor Graveyard Johnnys gegründet wurde, hatten Jonny und ich eine Band zusammen, die Ska-Punk spielte. Bottlekids hatte aber nie einen Plan, wie wir klingen sollten, wir haben einfach nur dienstagabends herumgealbert, als Ausrede, um zusammen abzuhängen. Es hat ein paar Monate gedauert, bis wir herausgefunden haben, welcher Sound für uns natürlich ist, und dann haben wir einfach damit angefangen.
Wie habt Ihr Stefan von SBÄM Records kennengelernt? Wir haben Euch auf dem ersten Online-Festival 2020 spielen sehen.
Wir waren online auf SBÄM aufmerksam geworden und darauf, dass sie ein paar tolle Sachen herausbringen. Jens (Phonocaster) sagte, dass wir die Tracks an Stefan schicken sollten, weil sie ihm vielleicht gefallen und er uns einen Auftritt verschaffen könnte – und er antwortete noch am selben Tag, dass er sie liebt und die EP veröffentlichen und uns auf das Festival in Österreich bringen will! Wir waren schockiert. Ja, diese kleinen Online-Festivals haben viel Spaß gemacht, es fühlte sich wie eine kleine Flucht vor dem ganzen Scheiß an, der zu dieser Zeit passierte.
Was können wir von der Zukunft erwarten – was sind Eure Veröffentlichungs- und Tourpläne?
Wir haben eine weitere Single, die später in diesem Jahr mit einigen Gigs in Großbritannien herauskommt, und dann wird die komplette Platte Anfang 2022 mit einer Menge weiterer Gigs in der EU erscheinen. Ich kann es kaum erwarten.