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Casey, Endless Heights und Rarity in Hannover

Casey

Foto: Hanna Hindemith

Das Tanzverbot ist erfolgreich überstanden und um die vollgefutterte Plauze von Ostern wieder etwas abzutrainieren luden Casey, Endless Heights und Rarity ins Mephisto auf dem Faustgelände in Hannover zum Tanz. Da man Ostern besser nicht ausklingen lassen kann, war das Konzert ruckfix ausverkauft. Bei dem Line-Up aber auch nicht anders zu erwarten! Im Mephisto wird erstmal obligatorisch das Merchandise der drei Bands in Augenschein genommen oder der Flüssigkeitshaushalt mit ein paar kühlen Getränken aufgefüllt. Denn es könnte ja schließlich noch ein heißer Ritt heute werden und da hilft schon mal jedes Schlückchen Gerstenkaltschorle oder ähnliches.

„Let’s fucking go!“

Bei bereits proppenvoller Location betreten Punkt 20.00 Uhr die Jungs von Rarity die Bühne und legen gleich mächtig los. Der Post-Hardcore mit Pop-Punk-Einflüssen der Kanadier kommt sofort gut beim Publikum an. Es wird sich ab Minute eins schon einmal ordentlich warm getanzt und auch hier und da kräftig mitgesungen. Die Kanadier sind anscheinend selbst überrascht – natürlich positiv – dass das Publikum textsicher die Zeilen ihrer Songs mitsingt. Und das, obwohl sie das erste Mal überhaupt in Europa unterwegs sind.

Es ist aber auch zu ansteckend, mit welch‘ Energie die Jungs ihr Set abfackeln. Immer wieder animieren die Jungs das Publikum mitzumachen. Und dieses lässt sich auch nicht lange bitten. Zu Songs wie „Stranger“ oder „Absent“ lassen Rarity die Temperaturen ordentlich in die Höhe schnellen. Sogar eine zünftige Wall of Death wird beim letzten Song „Orchid“ zelebriert. Nach einer gut halben Stunde werden die Jungs mit großem Applaus von der Bühne verabschiedet. Das war schon einmal ein großartiger Auftakt zum heutigen Abend.

„That you are here right now means the world to us!“

Wir bleiben international und dürfen uns jetzt auf die Australier von Endless Heights freuen, die ebenso hochmotiviert und voller Spielfreude loslegen. Die ebenfalls vom Post-Hardcore inspirierten Songs kommen weiterhin sehr gut beim Publikum an und auch hier ist wieder ordentlich was los vor der Bühne. Da die Musik der Jungs aus Sydney etwas schwermütiger und dadurch weniger tanzbar ist, kann sich das Publikum nun mehr durch ihre Mitsing- und Headbangerqualitäten in Szene setzen. Genau das tun sie – wie auch schon bei Rarity – hier und da äußerst textsicher, was die Jungs augenscheinlich ebenfalls ziemlich freut. Bei der Frage, ob irgendwer schon vor diesem Konzert etwas von der Band gehört hat, schnellen einige Hände in die Höhe. Das verschlägt Frontmann Joel kurzzeitig die Sprache – so überwältigt ist er. „Wow! Thats more than I expected. Thanks a lot! That you are here right now means the world to us!“, so Joel.

Endless Heights haben vor kurzem ihre neue Platte „Vicious Pleasure“ veröffentlicht, von der sie heute natürlich auch ein paar Songs mitgebracht haben. Sie freuen sich, dass ihre neue Platte anscheinend auch im Vorfeld  beim Publikum sehr gut angekommen ist. Vor allem der Song „Paralyze“ verursacht das ein oder andere Mal Gänsehaut pur. Aber auch ältere Songs wie „You Coward“ oder „Drain“ haben die Jungs mit im Gepäck – sehr zur Freude des Publikums. Ebenfalls nach gut dreißig Minuten Spielzeit werden die Australier mit großem Beifall von der Bühne verabschiedet. Mittlerweile ist so gut wie jeder auf Betriebstemperatur. Casey können also kommen!

„I love you!“ – „I love you, too!“

Nach kurzer Umbaupause betreten Casey unter großem Applaus die Bühne. Sie beginnen ihr Set mit dem ruhigen Opener „Making Weight“ ihres neuen Albums „Where I Go When I Am Sleeping“. Man kann die Spannung förmlich in der Luft spüren, so eine dichte Atmosphäre zaubern Casey direkt zu Beginn ihres Sets. Mit „Phosphenes“ nehmen die Jungs aus South Wales ordentlich Fahrt auf und die Menge dreht jetzt richtig frei. Stagediving und Moshpits sind an der Tagesordnung. Vor allem aber steigt der Gesangspegel des Publikums noch einmal ordentlich an und des Öfteren nimmt Sänger Tom dies freudestrahlend zum Anlass, die Besucher auch einfach mal alleine singen zu lassen. „I love you!“, hört man es aus dem Publikum rufen. Tom grinst sichtlich gerührt über das ganze Gesicht. „I love you, too!“, erwidert er.

Da die Veröffentlichung des neuen Albums noch nicht lange her ist, haben die Jungs natürlich auch hiervon einige Stücke mit im Gepäck. Aber Casey haben auch ihre treuen Fans der ersten Stunde nicht vergessen. „Teeth“, „Darling“ oder „Hell“ werden vom Publikum ebenfalls genauso begeistert aufgenommen, wie auch schon die Songs der neueren Alben. Für den Song „Flourescents“ ließ es sich Rarity-Gitarrist Corbin nicht nehmen, seinen Freunden bei einem Gesangpart auszuhelfen. Solche kurzen Gastauftritte sind immer schön anzusehen und vermitteln eine schöne familiäre Stimmung auf einem Konzert.

Aufhören, wenn es am schönsten ist

Frontmann Tom betont, wie geehrt sich die Band fühlt, dass zwei befreundete Bands aus entfernten Teilen der Welt ihrer Einladung gefolgt sind, um diese Tour mit ihnen zu spielen. Außerdem ist Tom auch sichtlich begeistert, dass so viele Leute zu einer Headliner-Tour erschienen sind. Dass hat er sich nie zu erträumen wagen, dass Casey je eine Headliner-Tour machen würden. Geschweige denn, dass sich überhaupt wer dafür interessieren würde. „Thanks again for being here and making it so special for us“, so Tom. Dieses Kompliment kann man nur zurückgeben.

Casey ziehen hier wirklich alle Register und beenden ihr Set mit „Little Bird“. Zugaben? Fehlanzeige. Drummer Max hat sich böse am Rücken verletzt und es war fraglich, ob er überhaupt mit auf die Tour konnte. Da er diese aber auf keinen Fall verpassen wollte, beißt er jeden Abend tapfer die Zähne zusammen. Mehr ist dann aber, trotz vehementer Zugabe-Rufen, auch nicht drin. Ist aber auch nicht notwendig. Besser hätte der Auftritt der Jungs nicht mehr werden können und bekanntlich soll man ja eh aufhören, wenn es am schönsten ist. So wird die Band unter tosendem Beifall von der Bühne entlassen und zufriedene Gesichter machen sich auf dem Heimweg. Es war ein großartiges Konzert mit drei Wahnsinns-Bands und toller Atmosphäre. Was will man mehr?

Casey

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Endless Heights

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Rarity

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