Lang ist’s her, seit man das letzte Mal ein „richtiges“ Konzert besuchen konnte, bald ein Jahr. Um so schöner, wenn man sich an einem Samstagabend mal wieder etwas Livemusik zu Gemüte führen kann. So haben Catapults am 27. Februar 2021 gemeinsam mit dem Cadillac in Oldenburg und mixed. Oldenburg Stream eine Show auf die Beine gestellt, die ein wenig Konzertstimmung ins heimische Wohnzimmer bringen soll.
Das Debütalbum steht im Mittelpunkt
Pünktlich um 20.00 Uhr geht es los mit dem Set von Catapults, die gut aufgelegt den ersten Song anstimmen. Zwar ist das ungewohnte Umfeld, das ein leerer Konzertsaal bietet, zu Beginn noch recht deutlich bemerkbar, das tut aber dem Spaß an der Musik keinen Abbruch. So betont auch die Band, dass es schön ist, mal wieder ein Konzert spielen zu können und freut sich über das Publikum, das eingeschaltet hat. Mit dem wird auch immer wieder kommuniziert, während der Chat mit 30 Sekunden Verzögerung über einen Bildschirm läuft. Dadurch ergibt sich eine durchaus sympathische Interaktion mit den Zuschauern, die – angesichts der Umstände – eigentlich besser nicht laufen könnte.
Der Fokus liegt bei den Songs vor allem auf dem anstehenden Debütalbum; es werden sowohl die bereits veröffentlichten Singles wie etwa die neueste „Thanks, I Hate It“, als auch zwei Songs, die noch nicht veröffentlicht wurden zum Besten gegeben. Doch auch Titel von der ersten EP „Cold Alley“ wie zum Beispiel „A-Okay“ gibt es zu hören. Dass bei den neuen Songs, die an diesem Abend ihr Live-Debüt feiern, ab und an ein kleiner Verspieler drin ist, würde vermutlich gar nicht auffallen, würde die Band nicht darüber witzeln.
Coversongs, DIYs und neue Musik
Interaktiv wird es vor allem, wenn es um die Wahl eines Coversongs geht, den das Publikum sich aussuchen darf. Zur Auswahl stehen: „Gangsta’s Paradise“ von Coolio, „Fireflies“ von Owl City und „Basket Case“ von Green Day. Am Ende wird es dann trotz Abstimmung ein Mashup aus allen dreien, inspiriert von „Basketflies“, das nach Empfehlung von Catapults eine YouTube-Suche definitiv wert ist. Nach der Überlegung „American Idiot wäre auch geil…“ wird das ebenfalls kurz angestimmt, bevor es mit „Everything (I Wish I Could Claim To Be)“ weitergeht, beendet von dem Versprechen, dass es im nächsten Song Blastbeats geben wird.
Kurz vor Ende des gut einstündigen Sets gibt es noch einen kleinen Ausblick auf den weiteren Verlauf des Abends: Es gibt ein Gewinnspiel über einen Pizzaschaber der von Mitgliedern der Band höchstselbst aus einem alten Skateboard gebastelt wurde, eine kleine Talkrunde und, als nächsten Programmpunkt, ein Video von Attic Stories, die bei einem geplanten Konzert eigentlich Support gewesen wären. Bevor es mit besagtem Video weitergibt spielen Catapults mit „Open The Blinds“ einen weiteren bisher unveröffentlichten Song und den letzten Titel ihres Debütalbums sowie des heutigen Sets.
Entspannter Abschluss
Dann melden sich Attic Stories aus einem Wohnzimmer mit ihrem Beitrag zum heutigen Abend, ehe es zur Talkrunde übergeht. Catapults nutzen die Gelegenheit sich nochmal bei ihren Zuschauern und den Veranstaltern zu bedanken. Auch werden die drei verschiedenen Versionen, in denen es „I’ll Be Honest“ als Vinyl zu kaufen gibt, gezeigt. Zudem sprechen Catapults über die „positive Angst“, die mit dem Release des Albumdebüts verbunden ist, ihre Lieblingspizzasorte, die Bands, mit denen sie gerne mal auftreten würden, musikalische Jugendsünden und über die Orte, an denen sie gerne auftreten würden. (Einschließlich The Masquerade in Atlanta, weil es dort Milo den Corgi gibt, mit dem die musikalischen Gäste Fotos machen können – und wer möchte kein Foto mit einem berühmten Corgi??).
Nach einer finalen Danksagung verabschieden sich Catapults von ihrem Publikum, das einen sympathischen Abend mit guter Musik und kleinen Anekdoten genießen durfte.