Rund fünf Jahre ist es her, seit die Metalband Converge ihr hochgelobtes Album „All We Love We Leave Behind“ veröffentlichten. In der Zwischenzeit wurde nicht nur getourt – Frontmann Jacob Bannon hat sich auch auf sein Soloprojekt Wear Your Wound konzentriert, mit dem er im April dieses Jahres sein selbstbetiteltes Debüt präsentierte. Auch die anderen Bandmitglieder tobten sich in verschiedenen Projekten aus. Nun aber das Aufatmen für alle Converge-Fans: Die Band aus Massachusetts meldet sich mit „The Dusk In Us“ eindrucksvoll zurück.
Eine Welt voller Verlust, Schmerz und Bedauern
„I was so naive and fearful of the substantive of the greying days, of carrying endless weight and what it really meant to truly mean something, to be someone who could be loved“, starten Jacob Bannon und seine Mitstreiter mit „A Single Tear“ in die neue Platte und ziehen einen zurück in die bekannte düstere Melancholie, in eine Welt voller Verlust, Schmerz und vor allem Bedauern, die man von Converge kennt – und auch liebt.
Dabei fällt sofort auf, dass sich der Sound wieder mehr gen älterer Werke der Band streckt. Auf Vorgängeralbum „All We Love We Leave Behind“ bewegten sich Converge auf neuen, melodischeren Ebenen. Die Songs auf „In Dusk In Us“ sind da eher eine perfekte Symbiose aller acht Alben, wobei schon der Einstieg wieder sehr an das 2009er Album „Axe To Fall“ erinnert.
Converge sind nur schwer greifbar
Converge verstehen es wie wohl keine andere Band ihres Genres Schönheit und eine Art einhüllende Finsternis, die den Hörer umgibt, miteinander zu verbinden. Bannons teils zerbrechlicher Gesang und seine markerschütternde Schreie treffen gleichzeitig auf Härte, ordentlichem Gitarrengefrickel, aber gleichzeitig Melodien, die man gespannt zu verfolgen versucht. Converge sind in allem, was sie tun, nur schwer greifbar, aber genau das macht sie gerade interessant. Denn die Band weiß mit jeder Note, die sie spielt oder singt, ganz genau, was sie tut. Hier passiert nichts aus bloßem Zufall.
Auf „The Dusk In Us“ schaffen es Converge nicht nur ein mal mehr, all ihre Stärken zu präsentieren. Sondern wissen definitiv auch zu überraschen. Sei es beispielsweise mit dem hardcorelastigen „Arkhipov Calm“ oder der doch eher untypischen Ballade „Thousands Of Miles Between Us“, mit dem das Album vor „Reptilian“ einen Abschluss findet.
Keine leichte Kost
Seit dem 2001er Kultalbum „Jane Doe“ werden Converge stets an diesem Werk gemessen. Dabei hat sich die Band bereits mehrfach übertroffen. Die Sie schafft es auch nach nunmehr 27 Jahren immer wieder, eine Atmosphäre voller bittersüßem Schmerz zu schaffen.
Die Musik des Vieres ist definitiv keine leichte Kost und auch nicht für jeden Geschmack zugänglich. Aber die, die jenen Zugang zu dieser Musik haben, finden in „The Dusk In Us“ sicherlich ein weiteres Lieblingswerk für ihre Plattensammlung.
von Hanna
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