Coogans Bluff wurde 2003 von den Rostocker Brüdern Willi (Gitarre) und Charlie Paschen (Schlagzeug), Clemens Marasus (Bass/ Gesang) und Thilo Streubel (verließ die Band 2013) gegründet. 2011 stießen schließlich Max Thum (Saxophon) und Stefan Meinking (Posaune) dazu. Die Anfänge als Stoner Rock/Punk Band ist Coogans Bluff definitiv noch anzuhören aber diese Band in ein bestimmtes Genre pressen zu wollen wird ihnen absolut nicht gerecht. Das beweist die Band auch heute Abend im Lux Club in Hannover, wo sie im Rahmen ihrer aktuellen Tour Halt macht.
„Ein interstellarer Ausflug durch Raum und Zeit“
„Die Hütte ist voll! Das ist großartig!“
Das mittlerweile in Berlin beheimatete Quintett steht um 20.20 Uhr vor 200 Menschen auf der kompakten Bühne des ausverkauften Lux Club. Coogans Bluff legen direkt mit den instrumentalen Stücken „The Turn I“ und „Flying To The Stars“ los. Nach „Creatures Of The Light“ begrüßt Clemens begrüßt schmunzelnd Hannover: „Guten Abend! Die Hütte ist voll! Das ist großartig!“
Ehe man sich versieht hat die Band ihre Besucher auf einen interstellaren Ausflug durch Raum und Zeit entführt. Das Publikum steht mit geschlossenen Augen vor der Bühne und groovt vor sich hin. Widersteht man dem Drang die Augen zu schließen und sich den psychedelischen Klängen hinzugeben, sieht man, wie versiert und gefühlvoll die fünf Berliner ihre Instrumente beherrschen.
Bildergalerie: Coogans Bluff
[supsystic-gallery id=422]Wie ein junger Joe Cocker
Der Bühnenaufbau ist genauso ungewöhnlich wie die psychedelischen Klänge von Coogans Bluff. Das Schlagzeug von Charlie sowie das Mellotron befinden sich vorne mittig zwischen Gitarrist Willi und Sänger/Bassist Clemens, Saxophonist Max und Stefan an der Posaune werden hinten mittig platziert, wobei sich die zwei immer wieder am Mellotron abwechseln und mal Streicher-Sequenzen oder klassische Hammond-Orgel Klänge beisteuern. Willi bearbeitet seine Les Paul mit Ebow und Bottleneck-Slide, Charlie kann man die Drum-Parts vom Gesicht ablesen. Clemens zupft seinen Bass und röhrt mal wie ein junger Joe Cocker mal wie Dave Grohl ins Mikrophon.
Das Tempo der Songs ändert sich ständig. Leise und sanft folgt auf kraftvoll und zackig. Die ungeahnten Weiten des Coogans Bluff Sound-Universums erstrecken sich in minutenlangen, hypnotischen jazz-surf-blues-psych-progartigen Riffs mit Doom und Stoner Rock Anklängen, steigern sich plötzlich dramatisch zu zackigem Rock, der sich dann wieder zu einem wunderschönen Easy-Listeningesken Klangteppich abschwächt.
Coogans Bluff erweist sich als gut geölte und feinjustierte Maschine. Sie ziehen einen direkt in ihren Bann. Und ehe man sich versieht endet leider schon der zweistündige, absolut kurzweilige, psychedelische Trip.