Hannover ist um eine großartige Hardcore/Metal-Band reicher. Cremations präsentieren mit „1417“ ihre Debüt-EP und bereits die ersten Klänge lassen vermuten, dass den Hörer hier Großes erwartet. „Nowhere to run and no place to hide. There is not the ghost of a chance to avoid their lights“, bellt Fronter Michael ins Mikrofon und eröffnet die EP mit „No Shelter“.
Die dunklen Abgründe der menschlichen Existenz
Wer Cremations musikalisch einordnen möchte, kommt nicht um Namen wie Converge oder auch Counterparts herum. Es finden sich immer wieder kleine Parallelen – was sich nun mal schlichtweg nicht vermeiden lässt – aber dennoch kreieren Cremations ihren ganz eigenen Sound. Brachial, melodisch, ausgefeilt: Das sind die Attribute, die sich der Vierer definitiv auf die Fahne schreiben kann. Die Bandmitglieder selbst spielten bereits in Bands wie Empty Vision und Downfall Of Gaia.
Auch textlich lehnen sich Cremations an bereits oben genannten Bands und führen den Hörer in die dunklen Abgründe der menschlichen Existenz: Schutzlosigkeit vor dem eigenen Ich und dem Bösen selbst („Liars“), den eigenen Sünden, vor denen zu fliehen aussichtslos ist („White Shadows“) und der Verzweiflung über das Sein und Nichtsein („Unpromising“).
Cremations überzeugen auf ganzer Linie
Die gesamte EP nahm die Band in Eigenregie auf, wollte von Beginn an eigenständig und unabhängig arbeiten. So wurde alles selbst in die Hand genommen: Veröffentlichung, Promotion, Vertrieb. Aufgenommen wurde das gute Stück gemeinsam mit David Deutsch von 1408 Productions mit portablem Aufnahmeequipment.
„When you can’t hide behind the walls you’ve built, you’ll die alone. Forsaken and alone“, enden die insgesamt fünf Songs mit „Eyes Wide Shut“. Mit ihrem ersten Output überzeugen Cremations auf ganzer Linie. 2018 will die Band nicht nur ausgiebig touren und die Songs auf die Bühnen dieser Welt bringen, sondern arbeitet außerdem an ihrem Debütalbum. Eine starke EP, die allen Fans der härteren Klänge wärmstens ans Herz gelegt sei.
von Hanna