Auch das Fährmannsfest startet an diesem Wochenende nach zweijähriger Pause wieder durch. Gefühlt ganz Hannover versammelt sich am Freitag auf der Wiese beim Strandleben am Weddingenufer. Einige Getränke- und Essenswagen sorgen für die richtige Verpflegung. Auch die Sonne lässt sich noch blicken und sorgt für die perfekte Atmosphäre, um in das Wochenende zu starten.
Wenig Gequassel und viel Spaß
Der Abend beginnt pünktlich 19 Uhr mit der Berliner Band Acht Eimer Hühnerherzen. Das Trio um Sängerin Apokalypse Vega, Bassist Johnny Bottrop und Schlagzeuger Bene Diktator überzeugt mit halbakustischen Deutschpunk mit Folkeinflüssen. Der einzigartige Gesang schallt durch Hannovers Stadtteil Linden (und vielleicht ein bisschen Nordstadt und Calenberger Neustadt). Vor der Bühne haben sich schon viele Menschen versammelt und tanzen und singen zu Songs wie “Genug”, “Mittelmaß” und “Kerosin”. Es werden nicht viele Ansagen gemacht, dennoch merkt Bassist Herr Bottrop zwischendurch an: “Mir wurde verboten, dass ich zu viel quassel, aber ich möchte mich bedanken.” und erntet dafür viel Applaus aus dem Publikum.
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Weicher, verträumter Indie-Pop mit rockigen Einflüssen
Als zweite Band des Abends betreten Power Plush die Bühne. Die vier Musiker:innen sind extra aus Chemnitz angereist und überzeugen mit ihrem dreistimmigen Gesang der Frontfrauen. Die Musikrichtung ist genau das, was der Bandname ausdrückt – eine Mischung aus weichen, verträumten Indie-Pop Klängen und starken, rockigen Einflüssen. Die Energie, die sie auf die Bühne bringen ist mitreißend. Die Band hat sich während der Pandemie zusammengefunden und war bereits Vorband für Leoniden und Rikas. Ihre erste EP “Vomiting Emotions” erschien im September 2021 und auch der Name ist Programm. Song wie “Feelz”, “Fine As Hell” und “I Need To Arrange My Life” überzeugen auch an diesem Abend das Publikum und die Band hat mit Sicherheit einige neue Fans dazu gewonnen.
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Kommando Sunshine
Das größte Highlight dieses Abends und vielleicht des ganzen Wochenendes stellen, wie zu erwarten, die Beatsteaks dar. Den ganzen Sommer sind die Musiker aus Berlin bereits auf Konzerten und Festivals unterwegs und machen nach längerer Pause die Nation unsicher. Das lässt Fanherzen höher schlagen und auch in Hannover haben sich unzählige Menschen eingefunden, um zu Klassikern wie “Hand In Hand”, “Hail To The Freaks”, “To Be Strong” oder “Summer” zu feiern. Ganze zwei Stunden performen sie auf der Bühne. Die Stimmung ist großartig. Jeder einzelne Song wird mitgesungen und mitgegröhlt, Arnim wechselt mehrmals sein Outfit und steht vorne an der Absperrung, um nah am Publikum zu sein. Es fühlt sich alles unbeschwert und leicht an und der ganze Platz strahlt von einem Ohr zum anderen.
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Vor der Zugabe wird noch “Let Me In” rausgehauen, alle sollen sich hinhocken, Arnim macht es auf der Bühne vor. Beim Chorus ist dann kein Halten mehr und das Publikum am Weddingenufer feiert einen völligen Abriss. Wer am nächsten Morgen noch eine Stimme hatte, war definitiv nicht mit vollem Herzen dabei. Nach kurzer Pause und Outfitwechsel starten wir kurz nach 22:00 Uhr mit der Zugabe und es liegt noch fast eine ganze Stunde vor uns. Arnim merkt an: „Zugabe? Wir fangen gerade erst an!”. Dann bittet er um Verzeihung, er müsse es einfach versuchen und liefert eine ziemlich gute Version von “I Want To Break Free” von Queen. Es folgen noch weitere Songs, die ein Mix aus Klassikern und neueren Songs sind. Es gibt nicht einen Song, bei dem nicht mitgesungen wird. Punkt 23 Uhr verlassen die Beatsteaks die Bühne und hinterlassen ein wohliges Gänsehautgefühl, von dem wir sicher noch einige Wochen erzählen und zehren werden.
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