Mehr als drei lange Jahre Warten haben ein Ende: 2017 meldet sich DAVE HAUSE mit seinem dritten Soloalbum „Bury Me In Philly“ zurück. Der ehemalige THE LOVED ONES Frontmann veröffentlicht im März ein hochemotionales, charakterstarkes und durch seine Sehnsucht zum Roots Rock und melodiegetriebenen Punkrock geprägtes Bollwerk.
„Hause zeigt mit stoischer Ausdauer, dass es Zeiten gibt, die kein treffenderes stilistisches Mittel, als ein gepflegtes F-Wort und die Fähigkeit einer stark reflektierten Selbstironie zulassen“
Dave Hause zündet schon im Opener eine der vielen emotionalen Bömbchen
Während sich andere Künstler oftmals mit einem ordentlich spannungserzeugenden Intro auseinandersetzen, fackelt HAUSE nicht lange und startet von Null auf Hundert. Keine Sekunde vergeht, bevor er in die Thematik der Platte einsteigt. „I couldn’t stop the ringing in my head. I couldn’t stand not seeing you one more time before we’re dead„, eröffnet der Künstler leidenschaftlich sein Versprechen, ja seinen bedingungslosen Liebesbeweis an die eigene Heimat und Wurzeln. Der in Philadelphia geborene Musiker zündet somit schon im Opener „With You“ eine der vielen emotionalen Bömbchen. Auch seine tiefe Verbundenheit mit der Arbeiterklasse der Vereinigten Staaten wird dem Hörer nicht fern bleiben.
Und wenn BRUCE SPRINGSTEEN sich aktuell in den Kampf für den „neuen amerikanischen Widerstand“ begibt, kann er in HAUSE durchaus einen Begleiter auf Augenhöhe finden. Dieser zeigt mit stoischer Ausdauer, dass es Zeiten gibt, die kein treffenderes stilistisches Mittel als ein gepflegtes F-Wort und die Fähigkeit einer stark reflektierten Selbstironie zulassen: „Because it’s always, it’s always some dirty fucker. Always some corner cutting son of a bitch who’s trying to rip it off, trying to slag it down.“
Loyal und kompromisslos mahnt „Bury Me In Philly“ zur moralischen Auflehnung
In Perfektion beherrscht es DAVE HAUSE, dem Hörer ein detailliertes Bild seiner eigenen Lebenswelt zu malen. Loyal und kompromisslos mahnt „Bury Me In Philly“ für eine persönliche moralische Auflehnung gegen Ungerechtigkeiten, behandelt die eigene Loyalität, Würde und Größe – bei sich zu bleiben und zu wissen, wohin man gehört – egal wo man gerade ist – und sich das eigene Rückgrat zu bewahren.
„Und wenn man dann davon ausgeht, dass das Ende erst dann gekommen ist, wenn wirklich alles gut ist, dann ist es praktisch leicht zu verstehen, wieso der letzte der elf Songs ‚Bury Me In Philly‘ ist“
Beim Einspielen des Schlagzeugs gab es im Übrigen Unterstützung von David Hidalgo Jr., dem SOCIAL DISTORTION Schlagzeuger. Ansonsten zeigt sich „Bury Me In Philly“ als ein tief in die größte Stadt des Bundesstaates Pennsylvania verwurzeltes Album, an dem DAVE HAUSE gemeinsam mit seinem Bruder arbeitete. Produziert wurde die Scheibe von Eric Bazilian – gleichermaßen Songwriter und Gitarrist der ebenfalls aus Philadelphia stammenden Band THE HOOTERS, die HAUSE als Helden seiner Kindheit bezeichnet.
Chapeau!
Der Vizecloser „Wild Love“ trifft direkt beim ersten Hören mitten ins Herz. Völlig paralysiert beginnt man in den Himmel zu starren, die eigene Achtsamkeit über diese besonders sanften Melodien auf eine größtmögliche Ebene zu befördern und tief berührt auf die Welt zu grinsen: „Wild love keep me stoned. Wild love, yeah build me a home„. Und wenn man dann davon ausgeht, dass das Ende erst dann gekommen ist, wenn wirklich alles gut ist, dann ist es praktisch leicht zu verstehen, wieso der letzte der elf Songs „Bury Me In Philly“ ist. Chapeau!