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Deez Nuts, First Blood, Skywalker und Unity-TX live in Hannover

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Foto: Hanna Hindemith

Covid-19 hat auch die Veranstaltungsbranche erreicht. Nachdem in Niedersachsen alle Großveranstaltungen ab 1.000 Besuchern abgesagt worden sind, spüren auch die kleineren Veranstaltungen die Auswirkungen. Noch sind sie in Hannover erlaubt und so traten am Mittwoch im Bei Chez Heinz die Hardcorebands Deez Nuts, First Blood, Skywalker und Unity TX im Béi Chéz Heinz auf. Und trotz sicher mulmigen Gefühls waren letztendlich knapp 120 Besucher vor Ort und nutzten noch einmal die Chance auf ein Livekonzert. Ohne Viruskrise wären es sicher ein paar mehr geworden. Einen Tag später brechen die Bands übrigens nach nur einer Show die komplette Tour ab.

„Don´t Freak Out, Don´t Panic, Don´t Be A Dick.“

Reise in die 1990er Jahre

Den Auftakt machen Unity TX. Das Quartett mischt Hardcore, Metal und Hip-Hop zu einem interessanten Crossover-Mix. Dieser versetzt einen in die 1990er Jahre zurück, was allerdings auch an der Frisur des Bassisten Ricky liegen könnten. Unity TX erinnern so zeitweise an Bands wie Stuck Mojo. Auf der Bühne legt vor allem Sänger Shaolin G ein ordentliches Tempo vor und kann so relativ schnell das Publikum für sich begeistern.

Songs gibt es unter anderem von der aktuellen EP „Madboy“, wie „Hail Mary“. „60 Seconds“ und „Bang Shit“ sind dann reine Hip-Hop-Nummern, die Shaolin G und Drummer Jonathan alleine auf der Bühne bestreiten. Die Songs bestehen also nur aus Vocals, Drums und Samples. Weitere Songs der Band aus Dallas sind „Cross Me“ und „Piece Of Mind“. Nach 25 Minuten ist dann Schluss und Unity TX, die für viele der Besucher Neuland sind, haben sicher einige neue Fans hinzugewonnen.

Bildergalerie: UnityTX

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Klares Statement gegen jede Art der Homophobie

Es folgen Skywalker, deren Musiker aus Prag und Liverpool stammen. Auf der Bühne prangt eine EU-Flagge. Gut 30 Minuten geben die jungen Musiker – die sich sehr agil und powerful zeigen – Vollgas und können dabei komplett überzeugen. Musikalisch gibt es Post-Hardcore auf die Ohren. Sänger Jay übernimmt dabei hauptsächlich die Schrei-Vocals, während Gitarrist David für den cleanen Gesang zuständig ist. Auch hier fließen hier und da Samples mit ein. Diese stehen aber nicht im Vordergrund. Jay macht einige Ansagen zur aktuellen Situation und erzählt auch, dass die Band bei einer kompletten Absage der Tour in Schwierigkeiten wäre, ohne näher darauf einzugehen. Wir hoffen das Beste für die Band. Hannover reagiert aber sehr positiv auf Skywalker, was Jay mit einem „This is wunderbar“ kommentiert. Es ist auch nicht die erste Show in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Zuletzt waren Skywalker unter anderem mit Our Hollow, Our Home zu Gast (Konzertbericht).

Auf die Ohren gibt es unter anderem den neuen Song „Away“, den das Quartett zum ersten Mal live spielt oder „Ignis“. „Justify Me“ ist dann eine Kampfansage gegen Homophobie, was die Band immer und jederzeit bekämpfen will. Der Track startet mit cleanem Gesang von Jay. Final spielt die Band dann noch „This Is The Mess“, begrüßt Hannover in der Skywalker-Familie und gibt weitere gute Statements gegen Rassismus und Sexismus ab. Starker Auftritt, der durchaus auch noch hätte länger dauern dürfen.

Bildergalerie: Skywalker

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Brachial, laut, einfach gut

First Blood versuchen der aktuellen Situation, die alle Bands sichtlich belastet, mit etwas Humor zu begegnen. So fragt Sänger Carl zur Begrüßung, ob jemand Fieber hätte. Später bietet er Mittel gegen den Virus beim Kauf vom Merchandise an, gibt aber zu, dass er nur scherzt. Und startet dann die große Hardcore-Party! Knapp 40 Minuten gibt es nun richtig auf die Ohren. Auch im Publikum geht es zur Sache. First Blood machen einfach Spaß und vor allem Sänger Carl Schwartz agiert unglaublich leidenschaftlich.

Carl fordert immer wieder zum 2-Step auf, dann wieder zum Circle-Pit. Es gibt Songs von den Alben „Killafornia“, „Silence Will Betrayal“ und „Rules“ zu hören. Dazu zählen unter anderem „These Are The Rules“, „Execution“, „Lies“, „Preamble“, „Silence“ oder „Rules Of Conviction“. Die Band will einfach Spaß haben und die Energie auf der Bühne und im Saal spüren. Zum Schluss gibt es noch ein Durchhalte-Statement: „Don´t Freak Out, Don´t Panic, Don´t Be A Dick“.

Bildergalerie: First Blood

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Hardcore von seiner schönsten Seite

Zeit für’s große Finale dieses Abends und wie sich eben etwas später herausstellt, auch für die ganze Tour. Diese steht unter dem Motto „You Got Me Fucked Up“ – passend zum neuen gleichnamigen Album (Albumreview). Deez Nuts sind an der Reihe! Und gleich zu Beginn eine Überraschung: Zur aktuellen Livebesetzung gehört auch Sam Alone an der Gitarre. Der Portugiese ist Sänger bei Devil In Me und bei Sam Alone & The Gravediggers. Ein kurzes Hip Hop-Intro, dann legen Deez Nuts einen fulminanten Start hin. Die Show groovt, ist actionreich und zeigt, was für einen Bock die Band hat.

Opener ist „Face This On My Own“, dann folgt der Titeltrack „You Got Me Fucked Up“, wenig später auch „Singalong“ vom neuen Album. Das Publikum dreht auch richtig auf und so entwickelt sich eine große Party. Vor allem JJ Peters agiert dabei extrem spielfreudig und übergibt sein Mikrofon auch mal einem Gast im Publikum. Weitere Lieder sind unter anderem „I Hustle Everyday“, „Crooked Smile“, „Shot After Shot“ oder „Purgatory“. Deez Nuts sind so gut, so unglaublich stark an diesem Abend – sie hätten definitiv mehr Zuschauer verdient.

JJ Peters bedankt sich noch für das Kommen, trotz der chaotischen Zustände, dann spielt die Band einen Scooter-Song an – das passt ja zu Hannover. Es folgt noch „Your Mother Should Have Swallowed You“. Dann folgt die Hymne „Band of Brothers“, auf die alle gewartet haben. Nun gibt es wahrlich kein Halten mehr. Zum Schluss spielen Deez Nuts noch „DTDFL4EVA“, dann ist es vorbei. So endet ein toller Abend, mit tollen Bands und super Stimmung. Nur irgendwie bleibt das Gefühl, dass dies für längere Zeit eins der letzten Konzerte gewesen sein könnte.

Bildergalerie: Deez Nuts

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