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Desasterkids in Hannover

Desasterkids am 26. September 2018 im Lux Club in Hannover

Foto: Cynthia Theisinger

Während draußen die Temperaturen langsam fallen, zeigen uns Desasterkids aus Berlin, was man an solchen Tagen machen kann, um sich wieder etwas aufzuwärmen. Im Lux in Hannover ist es schön warm und das auch schon, bevor die Band überhaupt die Bühne betritt. Als Vorband sollten ursprünglich City Kids Feel The Beat spielen, welche aber aus gesundheitlichen Gründen leider absagen mussten. So kurzfristig konnte auch kein Ersatz gefunden werden und so startet der Abend direkt mit dem Headliner, der sich – so ganz nebenbei – auf seiner ersten Headliner Tour befindet, passend zum neuen Album “Superhuman” (CD-Review), welches im August das Licht der Welt erblickte.

 

“Habt Ihr Bock auf meinen nigelnagelneuen Schnauzer?”

Ohne ein Intro kommt die Band auf die Bühne, stimmt sich kurz ein, fordert das Publikum zum Näherkommen auf und schon geht es los. “Guten Abend Hannover, wie geht es Euch heute Abend?”, begrüßt uns Sänger Andi Phoenix. Viele Worte braucht es nicht, um die Party zu starten. Schon beim zweiten Song ist das Publikum voll dabei und springt fast geschlossen zusammen mit der Band. “Habt Ihr Bock auf Singen?”, fragt Andi später in die Runde. Gitarrist und Sänger Iain Duncan kontert “Oder auf meinen neuen Schnauzer? Habt Ihr auch Bock auf meine nigelnagelneuen Schnauzer?”und grinst über das ganze Gesicht – eine Frage, die sich später final klären sollte.

Erstmal wird zumindest ordentlich gesungen. Der Song “Break Down The Walls” bekommt eine spezielle Widmung von Andi. “Das geht raus an alle Homophoben, die mich nicht mein Leben leben lassen wollen”. Es gibt aber auch einen Geburtstag zu Feiern. Der “Mann für alles” der Desasterkids, welcher den Abend hinter dem Merch oder der Kamera verbringt, wird an diesem Tag ein Jahr älter. Dazu gibts natürlich ein Ständchen, bei dem er – so scheint es – am liebsten im Boden versinken würde. Scheinbar steht er nicht gern im Rampenlicht. Anschließend gibt’s eine runde Schnaps für alle, inklusive Publikum.

“Das ist das erste Mal, dass ich mich auf der Bühne rasiere”

“Können wir kurz eine Umfrage machen, ob mein Schnauzer bleiben soll?” – “Wer findet, dass er bleiben soll, hebt bitte die Hand” – fragt Iain ins Publikum. Nur wenige Hände neigen sich gen Himmel und so greift er schnell zum Rasierer, der neben ihm liegt und rasiert ihn sich live ab. Sehr zur Verwunderung des Publikums und auch der Band. “Das ist das erste mal, dass ich mich auf der Bühne rasiere. Damit habt Ihr nicht gerechnet, oder?“ – das glauben wir ihm alle gern. Weiter im Text geht es mit einem Tribut an den verstorbenen Linkin Park Sänger Chester Bennington, für alle die Hilfe brauchen, denn keiner steht alleine dar, betont Iain. Es folgt „In The End“, das aus voller Brust von allen beteiligten mitgesungen wird. Natürlich werden auch Songs vom aktuellen Album präsentiert und so dürfen sich die Besucher beispielsweise über „Break Me“, „Oxygen“, „Dead On The Inside“ und „Bulletproof“ freuen. Vor allem die erste Reihe zeigt sich bei den Songs textsicher.

Gegen Ende des Konzerts kommt nochmal ordentlich Bewegung ins Publikum. Bisher hat es nur für Springen gereicht, jetzt fordert Andi zu einer Wall of Death mit anschließendem Pit auf. Zu “#sicksicksick” gibt es dann einen Circle Pit. Ohne die Bühne zu verlassen, machen Desasterkids direkt weiter mit der Zugabe, mit der sie nochmal alles vom Publikum abverlangen. Das heißt nochmal zwei Songs springen und laufen. Es soll ja schließlich keiner unaufgewärmt nach Hause gehen. “Wir pennen nur drei Minuten von hier und haben Lust zu saufen”, sagt Andi in die Runde und fordert damit alle auf, nach der Show zum Merch Stand zu kommen und den Abend ausklingen zu lassen. Ein Angebot, dem viele gerne nachkommen.

Desasterkids

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