So wie Dinner for One zu Silvester gehört Die Fette Caroline Kann Fliegen zur Vorweihnachtszeit. Bereits zum zwölften Mal laden Fat Belly, Ich Kann Fliegen und C For Caroline vor Weihnachten zum Tanz ein. Dieses Mal findet Die Fette Caroline Kann Fliegen im Bei Chéz Heinz Hannover statt. Mit im Gepäck hatten die Bands noch eine vierte Band. Wie bereits im Vorfeld angekündigt, trat die Hardcore Band The Big Sleep als Special Guest auf.
„Habt Ihr Bock?“
Pünktlich um 19.30 Uhr betreten The Big Sleep die Bühne. Der Sänger Michael Gabor begrüßt die Menge. Das Béi Chéz Heinz ist bereits gut gefüllt, weshalb die Band mit Applaus und vereinzelten Jubelrufen begrüßt wird. Es ist die erste Show für die neue Hardcoreband aus Hannover, die sich aus Mitgliedern von Bands wie Fat Belly, Ich Kann Fliegen, One Strike Left, A Fox’s Burrow und Almost Frank zusammensetzt. Mit insgesamt sieben Songs feiert die Band ihre Premiere, sorgt bereits für Stimmung und kommt beim Publikum sehr gut an.
Bildergalerie: The Big Sleep
Nachdem The Big Sleep die Bühne verlassen haben, folgt eine kurze Umbaupause. Nach dieser erlischt das Licht. Aber entgegen der Erwartungen der Zuschauer betreten Ich kann Fliegen nicht kurz nach Erlöschen des Lichts die Bühne, sondern lassen noch ein paar Minuten auf sich warten. Die Stimmung trübt dies aber keinesfalls. Als die Band dann auf die Bühne kommt, jubelt die Menge. Die Band legt sofort mit dem Song „Pinguin“ los, was beim Publikum gleich zündet: Es wird lautstark mitgesungen.
„Seid Ihr bereit zu tanzen? Wir fangen langsam an und steigern uns“
Beim Song „Achtung Traumwelt“ ist von der Band nicht viel zu hören. Der Gesang des Publikums übertönt die Band. Dieses wird mit einem „Ich sehe, die Laune ist auf dem Höhepunkt, dann können wir jetzt einen neuen Song spielen“ kommentiert. Die Stimmung ist ausgelassen, das Publikum feiert, singt und springt. Nach dem Song „Katastrophen“ schwelgen Ich kann Fliegen in Erinnerungen, loben das Béi Chéz Heinz und covern im Anschluss den Song „#Heinzmussbleiben“ von Fat Belly.
Nachdem das Erinnerungsfoto geschossen wurde, folgt der Klassiker „Abenteuer“. Die Menge singt lautstark mit. Vor der Bühne wird gepogt. Ich kann Fliegen sind sichtlich begeistert, was sie mit den Worten „Stark!“ und der Frage „Warum schreiben wir eigentlich noch neue Songs?“ kommentieren. Der Auftritt von Ich kann Fliegen endet mit tosendem Applaus und dem Song „Kopf in den Wolken“.
Bildergalerie: Ich Kann Fliegen
„Seit sechs Jahren ist Ebbe das erste Mal wieder mit dabei“
Bereits im Vorfeld kündigten Fat Belly an, dass sie ihr komplettes Album „Turn the Amplifiers on (Alter)!“ anlässlich des zehnjährigen Geburtstags der Platte zum Besten geben werden. Aber damit noch nicht genug: Wer die Band schon lange kennt, weiß, dass Tobias „Ebbe“ Hoffmann in den ersten rund zehn Jahren Teil der Band war und zuletzt nur noch als Gast für einzelne Songs auf der Bühne stand. Doch dieses Mal spielt Ebbe die komplette Show mit.
Gut gelaunt und vom Publikum lautstark begrüßt starten Fat Belly auch direkt mit den ersten beiden Songs des Albums. Nach kurzer Zeit erklingt der Song „Kick Ass In Japan“ und das Publikum wird zu ihrem ersten Mitmach-Part aufgefordert. Dies lässt sich das Publikum auch nicht zwei Mal sagen und unterstützt die Band lautstark. Im Anschluss des Songs verkünden Fat Belly die freudige Nachricht, dass Die Fette Caroline Kann Fliegen ausverkauft ist, was erneut zu tobenden Applaus führt.
Inzwischen ist die Temperatur im Keller enorm gestiegen. Der nächste Song wird mit den Sätzen „Normalerweise spielen wir diesen Song erst sehr sehr spät. Nachdem Ihr so zwei bis drei Mal Zugabe gerufen habt“ angekündigt. Jeder im Publikum weiß, welcher Song jetzt zum Besten gegeben wird. Fat Belly kündigen noch kurz an, dass ihr Auftritt nach dem Song natürlich fortgesetzt wird und stimmen die ersten Akkorde von „Hannover“ an.
Bildergalerie: Fat Belly
Traditionen soll man nicht brechen
Da man Traditionen nicht brechen soll, spielt die Band auch dieses Jahr wieder einen Song von Ich kann Fliegen. Mit „Zwei Wochen“ machen Fat Belly dem Cover alle Ehre. Und auch wenn der Song „#Heinzmussbleiben“ bereits von Ich kann Fliegen gespielt wurde, lassen es sich Fat Belly nicht nehmen, diesen Song noch einmal zu performen. Mit den Worten „Das war für uns ein großartiger Abend“ und dem Song „Los Strangeles“ verabschiedet sich die Band unter tosendem Applaus und etlichen Zugaberufen von der Bühne.
Zum ersten Mal seit es Die Fette Caroline Kann Fliegen gibt, spielen die Bands in einer anderen Reihenfolge. Die ursprüngliche Reihenfolge von C for Caroline, Ich kann Fliegen und Fat Belly ändert sich also erstmalig. C for Caroline betreten als letzte Band des Abends die Bühne.
Mit „See The Light“ begrüßt die Band ihre Fans. Trotz der gestiegenen Temperatur tanzt die Menge ausgiebig. Etwa 45 Minuten spielen C for Caroline. Während der ganzen Zeit ist ein Abebben der Stimmung nicht wahrzunehmen. Es wird durchgehend getanzt, gefeiert und mitgesungen. Auf die Frage, wie dem Publikum die anderen Bands gefallen haben, folgt Jubel und Drummer Jan spielt ein kurzes, knackiges Schlagzeugsolo.
Bildergalerie: C For Caroline
„Kriegen wir in dieser schönen Stadt einen Circle Pit hin?“
Das lässt sich die Menge nicht zwei Mal fragen. Während C for Caroline ihr Set fortsetzen, entsteht ein großer Circle Pit um den Pfeiler im Béi Chéz Heinz. Passend zu den Temperaturen covern C For Caroline den Song „Sweat (A La La La La Long)“ von Inner Circle. Bei „Be My Caroline“ werden unzählige Stagediver über die Menge getragen. Mit „Ready To Go“ beenden C for Caroline ihre Show.
Wie jedes Jahr war es ein rundum gelungenes Konzert. In den Gesichtern des Publikums kann man die Zufriedenheit, aber auch ein wenig Müdigkeit erkennen.