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Dylan Richter und Jason Spencer von Lost For Life im Interview

Lost For Life News

Foto: Dylan Richter

Mit ihrem Debütalbum „Don’t Let It Consume You“ (Albumreview) konnte das Duo Lost For Life, bestehend aus Dylan Richter und Jason Spencer, einige Kritiker, wie Fans für sich gewinnen. Und auch, wenn das Album kurz vor seiner Veröffentlichung steht, zeigt sich im Gespräch mit den beiden vor allem eines: Lost For Life sind gekommen um zu bleiben und keinesfalls gewillt sich auf ihrem Erfolg auszuruhen. Neue Musik ist bereits in Arbeit.

„Jason war gerade mit seiner Zeit bei Wilson am Ende und ich denke er war einfach bereit etwas härteres Material zu schreiben. Ich hatte seit Jahren nichts mehr geschrieben und war absolut bereit für etwas Neues. Nach meiner Zeit bei For The Fallen Dreams war ich etwas verbittert und hatte genug vom Musikmachen. Als Jason mich dann kontaktierte, war ich bereit wieder loszulegen!“

Was könnt ihr mir über den Aufnahmeprozess erzählen? Gibt es irgendwelche Anekdoten?

Jason: Es war anders, als alles, was ich bislang erlebt habe. Vor allem, weil nichts Face-To-Face passieren konnte. Das schließt auch die Findung eines eigenen Sounds, den Flow der Schreibsessions und das Aufnehmen mit ein. Alles lag in unseren eigenen Händen, was manchmal sehr schwer, aber am Ende wirklich zu 100 Prozent belohnend war. Was das Studioumfeld anging: ich bin eine introvertierte Person, also war es für mich wirklich erfrischend in meinem eigenen Umfeld ohne externe Faktoren zu arbeiten. Aber ich war auch mein schärfster Kritiker.

Einer der coolsten Aspekte unseres gemeinsamen Aufnahmeprozesses war es, dass wir uns gegenseitig immer wieder mit verschiedenen Parts überraschen konnten. Zum Beispiel schrieb ich einen ganzen Song, bevor ich ihn Dylan zeigte. Er schreibt die gesamten Lyrics und nimmt dann die Vocals komplett auf, bevor er mir alles schickt. Es hielt das Ganze aufregend!

Dylan: Der Aufnahmeprozess fühlte sich tatsächlich sehr natürlich an. Jason und ich kennen uns schon sehr lange, was heißt, dass wir auch wissen, was wir von dem jeweils Anderen erwarten können. Wenn man bedenkt, dass er in Michigan und ich in Kalifornien war, war es trotzdem genial. Wir nahmen Demos auf und schickten sie uns dann gegenseitig, und wenn wir etwas anders arrangieren oder schneiden mussten, dann taten wir das eben.

Ihr zwei seit langjährige Freunde. Wie kam es also, dass ihr euch für Lost For Life zusammenfandet?

Jason: Es begann alles mit einer Demo, die ich Dylan sendete (es war das Instrumental zu dem Song, der dann später „You Without You“ wurde). Über viele Jahre schrieb ich dann härtere Songs, konnte aber niemanden finden, der dafür Lyrics und Melodien finden konnte. Dylan war sehr inspiriert durch das Instrumental und wir begannen mehr Songs zu schreiben und dabei entwickelte sich dann das Verständnis, dass hieraus eine echte Band werden würde.

Auf viele Arten und Weisen war Lost For Life dann das Resultat einer unfertigen Vergangenheit. Unsere alte Band bekam die Gelegenheit genommen, eine Full-Length aufzunehmen und das lastete dann sehr viele Jahre auf unseren Schultern. Wir redeten nicht darüber, aber ich denke das war für uns beide immer im Hinterkopf über all die Jahre.

Dylan: Jason war gerade mit seiner Zeit bei Wilson am Ende und ich denke er war einfach bereit etwas härteres Material zu schreiben. Ich hatte seit Jahren nichts mehr geschrieben und war absolut bereit für etwas Neues. Nach meiner Zeit bei For The Fallen Dreams war ich etwas verbittert und hatte genug vom Musikmachen. Als Jason mich dann kontaktierte, war ich bereit wieder loszulegen! Ich fühlte mich, als hätte ich noch eine Menge zu erreichen im Musik-Business. Ich hatte noch eine Menge unfertige Dinge, über die ich unbedingt schreiben wollte und dieses Projekt half mir sehr dabei.

Video: Lost For Life – Give Nothing

Wenn es wieder sicher ist zu touren – wen würdet ihr gerne mit auf Eure erste Tour nehmen?

Jason: Ich denke eine gute Tour besteht aus Positivität und einem gut abgerundeten Package bestehend aus den richtigen Künstlern. So aus dem Stehgreif fallen mir keine Bands ein, aber ich denke es gibt eine Menge Bands aus der Rock- und Metal-Welt mit denen Lost For Life ein solches Package bilden könnten!

Dylan: Um ehrlich zu sein sind wir am Start, so lange es eine coole Tour ist. Ich schließe mich da Jason an. Wir haben eine Menge Freunde in guten Bands und sich da eine oder zwei von auszusuchen wäre nicht fair.

Gibt es denn eine Location in der ihr gerne einmal spielen würdet?

Jason: Japan oder Australien wäre echt abgefahren.

Dylan: Ich würde sehr gerne mal in Spanien oder Portugal spielen.

Was könnt Ihr mir über das Artwork Eures Albums erzählen?

Dylan: Ich denke das Artwork ist ziemlich selbsterklärend. Ich wähle Kunst, die eine Menge der Lyrics des Albums repräsentiert. Es geht um das Leben und den Struggle. Jeder von uns hat traurige, düstere und einsame Gedanken. Es ist vollkommen okay so zu fühlen. Du bist nicht allein.

Wie schreibt ihr Eure Songs? Jammt ihr zusammen oder schickt Ihr Euch die Ideen und Riffs hin und her?

Jason: Wie schon erwähnt, halten wir uns an unsere Parts und überraschen den anderen damit. Ich schreibe die Songs von Anfang bis Ende – also Drums, Gitarren und Bass und so weiter – und dann beendet Dylan die Session.

Dylan: Also eigentlich sitzt Jason auf dem Fahrersitz, wenn es darum geht die Songs zu gestalten. Ich bekomme dann das fertige Instrumental, das er mir sendet und ich schreibe dazu die Lyrics und strukturiere sie um das, was ich an Material bekommen habe. So haben wir es immer schon gemacht, auch bei unseren vergangenen Bands.

Könnt Ihr mir drei persönliche Inspirationen nennen, die den Sound des Albums maßgeblich beeinflusst haben?

Jason: Rock aus den 90ern, Metalcore aus den 2000ern und hier und da ein Wenig New Metal.

Dylan: Definitiv Alternative-Rock aus den 90ern – das war schon immer meine Inspiration. Und dann kann ich noch die Dinge  in meinem Leben benennen, die sich mir in den Weg stellen als Inspiration benennen. Und dann gibt es da noch Alkohol. Alkohol ist billige Magie, die die guten Ideen an den Start bringt.

Video: Lost For Life – Where Would You Be Happy

Wie waren die Reaktionen auf die Songs „Where Would You Be Happy“ und „Giving Nothing“ bislang?

Jason: Verdammt positiv. Unser Sound ist ein sehr geschliffener bereits auf diesem Album. Die EP war gut und so, aber auf dem Album fühlt es sich an, als hätten wir endlich die Spinnweben loswerden können. Die Fans waren bislang sehr unterstützend wir denken dieses Album könnte uns einige Türen und Ohren öffnen.

Dylan: Bislang nur gute Kommentare. Viele sagen, wir haben noch nie so gut geklungen. Ich denke das Album wird auch für andere Künstler die Messlatte etwas höher legen. Auch ich selbst habe es mir schwer gemacht, das bei den nächsten Songs die ich schreibe nochmal zu übertreffen.

„Don’t Let It Consume You“ erblickt das Licht der Welt ohne die Chance auf eine würdige Release-Tour oder zumindest eine Release-Show. Wie denkt Ihr über Streams?

Jason: Wir sind schon dabei über ein gestreamtes Event nachzudenken. Ich denke wir müssen die aktuellen Geschehnisse annehmen und schauen, wie wir damit klarkommen. Zu Streams generell? Es ist schon ziemlich scheiße, aber wir können auch nicht in der Vergangenheit leben. Man geht weiter, man passt sich an und findet Möglichkeiten.

Dylan: Wir haben schon darüber gerdet, aber wenn es passiert dann muss es auf einem sehr hohen Niveau stattfinden.

Was können wir von Lost For Life in der Zukunft erwarten? Gibt es schon Pläne, über die ihr reden könnt?

Jason: Mehr Musik! Die Zeiten haben sich ganz schön verändert. Bands können nicht einfach ein Album aufnehmen und sich dann auf diesen zehn bis zwölf Songs ausruhen. Man muss relevant bleiben und das Publikum mit mehr Inhalt bei der Stange halten. Also ist der Plan, dass wir alles am Laufen halten, weiter schreiben und aktiv an die Zukunft herangehen.

Dylan: Songs, Songs, Songs! Wir fokussieren uns darauf, mehr zu schreiben und zu veröffentlichen und das so schnell wie möglich. Ich denke für eine Band, die im Januar 2020 startete ist es eine ordentliche Leistung fast zwanzig Songs am Start zu haben. Haltet die Augen offen!

Gibt es noch etwas, das Ihr loswerden wollt?

Jason: Genieß das neue Album! Bleib gesund und sicher und lebe ein Leben, das von deinen eigenen Entscheidungen getragen wird.

Dylan: Yeah, ich denke die Leute sollten Ausschau nach uns halten, denn wir holen zum Rundumschlag aus.

Video: Lost For Life – Stay The Same

Hier erhältlich
Lost For Life – Don’t Let It Consume You
Release: 26. Februar 2021
Label: Dead Serious Recordings

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