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Emil Bulls – Mixtape

Die Bayern wurden losgelassen! Im Falle der neuen Emil Bulls Platte „Mixtape“ dieses Mal auf ein Musikarchiv voller Songs aus allen möglichen Genres und Jahrzehnten.
Was die Band rund um Christoph „Christ“ von Freydorf mit diesen Infos gemacht hat, welche Lieder es auf die Platte geschafft haben und wie sich das Album so anhört gibt es in den nächsten Zeilen zu lesen.

„Eine Achterbahnfahrt durch die Musikwelt. Emil Bulls waren immer schon bekannt dafür, nicht jedem zu gefallen, aber es auch nicht immer zu wollen.“

Gewohnte Emil Bulls-Manier mit mehr Gitarrensound und einem etwas härteren Ton

Für Lied Nummer Eins greift das Quintett in das Jahr 2001 und covert eine der erfolgreichsten Girlgroups der damaligen Zeit. Ehrlich gesagt hat man auch direkt das Video zu dem Lied vor Augen, aber ob man sich Christ und Co auch in Militär-Outfits rumtanzend vorstellen will ist etwas anderes. Wer es noch nicht vermutet hat: Der Song der die CD gewordene „Hit Parade“ einläutet ist Destiny’s Childs „Survivor“. In gewohnter Emil Bulls-Manier natürlich mit mehr Gitarrensound und einem etwas härteren Ton im Gesang.
Für den ein oder anderen ist dieser Song wahrscheinlich auch keine Überraschung, da man als treuer Emil-Bulls Konzertgänger schon oft in den Genuss dieses Liedes gekommen ist, da es gern zwischen den Bands gespielt wird.

Mit Lied Nummer Zwei „Tell It To My Heart“ läuten die Fünf die 80er ein. Auch dieses Lied ist kein Problem für die Metal-Meute. Ein bisschen Synthesizer unterstützt den Song an den paar Stellen wo eben auch im Original ein paar synthetische Töne zu hören sind. Ansonsten ist das Lied von einem poppigen Evergreen zu einem neuen, soliden, Rock-Song geworden. Aus den 80ern bedienen sich die Bayern noch bei Genesis („Jesus He Knows Me“), Billy Idol („Rebel Hell“) und den Pixies („Where Is My Mind“), letzteres ist durch das ruhige Original auch echt ein Hören wert.

Es wirkt als würde die Band einfach nur alles runter spielen.

Stellt euch Cameron Diaz, betrunken von Wein, singend durch ein englisches Cottage tanzen vor und ihr wisst genau, welches Lied es noch auf die Platte geschafft hat.
In den letzten 10 Jahren hat es wohl kein Lied so wie „Mr. Brightside“ von The Killers geschafft, quer durch Clubs geschrien zu werden und jeden noch so schlafenden Gast aufzuwecken und zu motivieren.
Hier bleibt man auch wieder vielen Original-Melodien und Instrumenten treu. Das Tempo bleibt gleich und obwohl man Emil Bulls als recht basslastige Band kennt, wird er hier ein wenig zurückgeschraubt. Es wirkt eher als würde die Band einfach nur alles runter singen und runter spielen. Dennoch muss man es mal gehört haben.

Mal Eigeninterpretation, mal nah am Original

Alleskönner Bruno Mars darf natürlich auf einer Cover-Platte auch nicht fehlen. So hat man sich an „Grenade“ getraut, obwohl es schon so oft gecovert wurde. Dennoch ist es interessant, was die Band aus diesem Lied macht.

Wer sich noch nicht wirklich mit Billie Eilish beschäftigt hat, der scheinbaren Durchstarterin in diesem Jahr, kann das gern nach dem Cover zu „You Should See Me in A Crown“ nochmal tun. Das Quintett spiegelt hier auf Ihre eigene Weise wieder, was Billie Eilish so ausmacht. Man muss nicht unbedingt ein Fan sein, aber interessant ist es.

Emilíana Torrinis „Jungle Drum“ ist auch noch auf die Platte gewandert, genauso wie The Weeknds „ The Hills“. Großartig anders als die Originale klingt das alles nicht, eben, wie bereits erwähnt, nur interessanter und härter.

Als wäre das Lied vor Jahren nur für so einen Moment geschrieben und veröffentlicht worden

Danach geht es wieder Richtung 80er und ein Rock-Klassiker wird neu interpretiert. „We Built This City“ von Starship ist wohl jedem ein Begriff und wer es nicht kennt, hat es wahrscheinlich immer nur überhört, denn auch dieses Lied ist im Original ein gern gesehener Gast auf Change-Over-Musik-Listen.
Auch hier ändert die Band nicht viel ab sondern gibt dem ganzen nur ein wenig mehr Bass.

Überzeugen und Überraschen tut allerdings das weiter oben erwähnte „Where Is My Mind“ von den Pixies. Da zeigt das Quintett das sie auch ruhiger können. Mit Akustik-Gitarre, E-Gitarre, Geige und nur ganz wenig anderen Instrumenten hauen sie ein Cover raus, welches Gänsehaut bringt und definitiv auch zu Tränen rühren kann.

Placebos „Every You And Every Me“ könnte durch dieses Cover auch aus der eigenen Feder der Band stammen. Als wäre das Lied vor Jahren nur für so einen Moment geschrieben und veröffentlicht worden liefern die Jungs aus München ein sauberes vorletztes Lied ab.

Eine kleine Überraschung am Ende

Abschließend geht’s in Richtung „Indie-Electro“ und ein Cover von MGMT’s „Kids“ wird zum Besten gegeben. Das ist nochmal ein kleiner Lichtblick durch das ganze Album. Solide Gitarren und Synthesizer Melodien und Christophers Stimme passen sich sehr gut aneinander an und das Lied macht Bock auf Tanzen. Die Bulls können das gern mit in eine Setlist aufnehmen.

14 Lieder in 51 Minuten und eine Achterbahnfahrt durch die Musikwelt. Es ist wohl für jeden was dabei. Emil Bulls waren immer schon bekannt dafür, nicht jedem zu gefallen, aber es auch nicht immer zu wollen.

Video: Emil Bulls – River

Hier erhältlich
Emil Bulls – Mixtape 
Release: 24. Mai 2019
Label: AFM Records

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