Es ist derzeit eins der wärmsten Osterfeste der letzten 30 Jahre – wo kann man das besser feiern als in einer Halle? Aktuell sind Emmure, Rise Of The Northstar, Obey The Brave, Fit For A King und Alpha Wolf mit den Impericon Fesivals im ganzen deutschsprachigen Raum unterwegs. Aber wenn man schonmal hier ist, warum dann nicht gleich eine größere Tour draus machen? So gesellen sich fünf Shows dazu, darunter auch Hannover am sonnigen Ostersonntag. Für viele ein Grund ihren Urlaub früher zu beenden oder zu unterbrechen.
„I like what I see Hannover! Good shit, good shit“
„Keep this shit rolling“
Um 17.30 Uhr ist Beginn. In der Faust sind noch nicht viele Leute zusammengekommen, die meisten warten vor der Tür, um die letzten Sonnenstrahlen einzufangen. Als Alpha Wolf die ersten Töne anspielen, ändert sich dies aber schlagartig. Plötzlich wird es voll. Man könnte Alpha Wolf als den perfekten Opener des noch frühen Abends betiteln. Durch ihren aggressiven Stil schlägt einem die Band bildlich ins Gesicht und holt einen nach den, bei den meisten, eher entspannten letzten Feiertagen zurück auf den Boden. „We dont have much time, so keep this shit rolling“ spornt Sänger Lochie Keogh das Publikum weiter an. Ohne Verschnaufpausen hat dies aber auch keine Chance etwas anderes zu tun.
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„When I say go I wanna see this whole place moving“
Nach einem Umbau in Rekordzeit begrüßen uns Fit For A King von der Bühne. „What’s up Hannover“, so Sänger Ryan Kirby, ohne weiter an Zeit zu verlieren. Ihr Set besteht zum Großteil aus ihrem letzten Album „Dark Skys“, Klassiker bleiben aber natürlich auch nicht aus. „When I say go I wanna see this whole place moving“ die Ansprache von Ryan verläuft sich etwas im Leeren, denn von Beginn an können wir einen Pit erkennen, der sich fast den ganzen Platz vor der Bühne streckt. Zu „Tower Of Pain“ gibt es dann noch eine Circle Pit, bei welchem sich Bassist Ryan „Tuck“ O’Leary in die Mitte stellt. Am Ende bedankt sich Sänger Ryan bei seinen Fans per Handschlag, bevor die Band die Bühne verlässt.
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„Open this fucking pit up“
Nachdem Fit For A King mit ihrem Pit gut vorgelegt haben, fällt dieser bei Obey The Brave zunächst entspannter aus. Aber auch nur zunächst. „Open this fucking pit up, what are you waiting for?“ – das lässt man sich von Sänger Alex Erian nicht zweimal sagen. So nimmt dieser wieder schnell fahrt auf und sogar ein Rolli-Fahrer ist bei allen Aktivitäten im Pit zu beobachten, ohne das er dabei von den anderen ausgeschlossen wird. Die Zeit zwischen den Songs wird mit Hip-Hop Beats überbrückt, was zunächst etwas komisch wirkt, aber durch das Grimassenkino von Drummer Steve Morotti mehr sympathisch wirkt. Es ist auch eine kleine Verschnaufpause bei der sonst sehr ausgelassenen Party. Auch Stagediver springen immer weiter in das Publikum, was oftmals zu kleinen Problemen durch den großen Pit führt. Wirklich tief fällt aber keiner, man gibt ja stets auf sich und die anderen Acht.
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Weniger Worte, mehr Musik
Rise Of The Northstar beschreiben ihre Musik als eine Mischung aus Metal, Rap, Hardcore und Manga. Kann das überhaupt funktionieren? Oh ja, das tut es. Hart wie Metal, Energie geladen wie eine Hardcore-Show, unterstützt durch gerappte Texte, die auf der japanischen Kultur basieren und abgerundet durch japanisch angehauchte Outfits. Die Band steht völlig hinter dem, was sie tut und die Fans tun es ihnen nach. Einen ausgelasseneren Pit hat es an diesem Abend zuvor noch nicht gegeben. Dabei hört es jedoch nicht beim Publikum auf. Auch der Lichttechniker lässt sich hinter sein Pult mitreißen und ist am Headbangen. Die Band lässt keinen links liegen und performed dabei vermehrt Songs ihres letzten Albums „The Legacy Of Shi“, welches Ende letzten Jahres das Licht der Welt erblickte.
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„Keep this fucking energy up“
Zum Abschluss erwarten uns Emmure auf der Bühne. Den direkt startenden Pit kann man am besten als „Prügelei mit Manieren“ betiteln. Hier wird sich nichts geschenkt. „Just a reminder, we are just getting started, so keep this fucking energy up“ – so beruhigt Sänger Frankie Palmeri zunächst die Feierwütigen. Oft reichen die ersten Töne eines Songs, um ein Raunen durch die Menge gehen zu lassen. Währenddessen werden mit einem Beamer Videos auf die Bühne projiziert, welche die Songs weiter unterstützen. „I like what I see Hannover! Good shit, good shit!“, so bedankt sich Sänger Frankie weiter bei seinen Fans. Weitere große Ansprachen gibt es nicht. Es wirkt so, als möchte man die geringe Zeit so effektiv wie möglich nutzen. Also weiter im Pit, bis auch die letzte Luft raus ist. Gegen 22.00 Uhr ist dies der Fall und so werden wir in den noch recht frühen Abend entlassen, auch wenn unsere Reserven wohl schon aufgebraucht sind.