Fear No Empire – s/t

Das Jahr 2020 kann man jetzt schon aufs Weltgeschehen bezogen getrost in die Tonne werfen. Eine globale Corona-Pandemie, Faschisten auf dem Vormarsch, Nazis in der Polizei und der Bundeswehr, ein unberechenbarer Präsident in den USA, politisches Fehlverhalten am laufenden Band und als wenn das alles noch nicht reicht, kommen obendrauf noch aus allen Ecken YouTube-Virologen und Verschwörungstheoretiker gekrochen und meinen, sich über Richtlinien zu Lasten aller Bürger bis hin zum mittlerweile zweiten beschlossenen Lockdown hinwegsetzen zu müssen.

Aber zum Glück gibt es auch eine Protestbewegung gegen diese Missstände auf der Welt. Menschen, die täglich auf die Straße gehen, sei es für die Black Lives Matter Bewegung oder gegen die ganze braune Brut und Schwurblerfraktion da draußen. Dieser Bewegung leiht die neu formierte Band Fear No Empire, bestehend aus Ali Tabatabaee (Vocals, Zebrahead), Ben Ozz (Bass, Zebrahead), Dan Palmer (Gitarre, Zebrahead, Death By Stereo,) und Mike Cambra (Drums, The Adolescents, Death by Stereo und Common War), ihre Stimme.

„Mit starker Message und klasse Songs sind Fear No Empire mit Ihrer Debüt-EP genau am Puls der Zeit.“

Notwendiger Protest im musikalischen Gewand

Diese Stimme macht gleich unmissverständlich mit dem Opener „Revolt“ klar, dass fünf vor zwölf ist. Mit der simulierten Alarmsirene von Gitarrist Dan und dem Breakbeat macht sich sofort Unruhe breit, bevor der Song mit einem kraftvollen „Revolt“-Shout richtig losbricht und zum Kampf gegen das vorherrschende System aufruft. So wütend hat man Frontmann Ali noch nie erlebt und die Rolle steht ihm tatsächlich richtig gut.

Thematisch wird alles in den Topf geworfen, was zurzeit vor allem in den USA, aber auch woanders auf der Welt, so richtig schief läuft. Sei es Rassismus, Unterdrückung, Polizeigewalt, Wahlbehinderung oder auch Diskriminierung und Gewalt gegen die LGBTQ+-Community. Die Messages sind direkt und genau auf den Punkt und vor allem unglaublich aktuell. Zu jedem Song liest man zur Zeit immer was in den Medien und da kann man die Wut, die Frontmann Ali hier gekonnt mit Raps und Shouts an den Tag legt, nur zu gut nachvollziehen.

Vor allem der Vergleich im Song „Super Spreader“, dass Corona-Leugner sich durch das Masken tragen beeinträchtigt fühlen würden und nicht richtig atmen könnten aber auf anderer Seite George Floyd wegen eines unnötigen Knie im Nacken nicht mehr atmen konnte und dadurch gestorben ist, zeigt wirklich sehr anschaulich, was „Ich kann nicht mehr atmen“ tatsächlich bedeutet und sollte an sich jedem klar machen, was die Corona-Leugner für einen absoluten Bullshit von sich geben.

Etwas Punk, Hip-Hop-Grooves und eine Prise Hardcore

Aber nicht nur lyrisch, sondern auch musikalisch hat die Debüt-EP von Fear No Empire einiges zu bieten. Man mische etwas Punk, Hip-Hop-Grooves und eine Prise Hardcore zusammen und schon hat man einen bunten Genre-Mix, der zu begeistern weiß. Sei es das schon angesprochene brachiale „Revolt, das groovige „Feed The Pressure“ oder das punkige „Super Spreader“, hier ist für jeden Genre-Fan etwas dabei. Vor allem der letzte Song „On Fire America“ erinnert stark an Rage Against The Machine und setzt ein starkes Ausrufezeichen zum Ende der Scheibe, die definitiv Lust auf mehr macht.

Fear No Empire veröffentlichen genau zur richtigen Zeit eine hervorragende und wichtige EP, deren starke Message genau den Puls der Zeit trifft. In diesem Sinne: “Wear your f**kin‘ mask, you dumb f**k!“

Video: Fear No Empire – Destroyer

Hier erhältlich
Fear No Empire – s/t
Release: 28. Oktober 2020
Label: Killing Season Records
Sash

Dank MTV und VIVA2 wurde Sash regelrecht zum Musik-Junkie erzogen und hört von Alternative über Emocore bis Punk, Hardcore und Metal alles, worauf er gerade Bock hat. Wenn er nicht gerade der Musikleidenschaft mal wieder exzessiv in irgendeiner Art und Weise frönt, ist er entweder mit seiner Band One Strike Left kreuz und quer im Lande unterwegs, zockt gern mal ausgiebig mit seiner Nintendo Switch oder spielt mit seinem Hund Hugo.

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Sash

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