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Fever 333 – Strength In Numb333rs

Straßenkämpfe, schreiende Menschenmassen, zerbrechendes Glas. „I am here with one of the participants now, Sir, what are you here for? What do you want the world to know after today?“, fragt eine Reporterin. „I want them to know…“, antwortet Jason Butler außer Atem. „I want them to know there is a motherfucking fever outta here!“, ruft er schließlich und eröffnet so das neue Album der US-Band Fever 333, das auf den Namen „Strength In Numb333rs“ getauft wurde.

„Sometimes you gotta burn it down to build it up again“

Musikalischer Aufstand

Fever 333 nehmen kein Blatt vor den Mund und zeigen auch auf dem neuen Werk, dass sie von der aktuellen politischen Lage in ihrem Heimatland maximal angepisst sind und sich unermüdlich gegen Rassismus, Ungleichbehandlung, Zuwanderungsprobleme und Frauenfeindlichkeit einsetzen. Probleme, die sich wie eine schwarze Pest nach und nach auf der ganzen Welt breit machen. Und denen man sich deswegen umso mehr geschlossen gegenüber stellen muss. „Die Bewegung ist größer als die Musik“, stellt Butler für sich und seine Band klar. „Die Kunst ist nur ein Teil des Ganzen. Wir wollen sicherstellen, dass wir zu gleichen Teilen in den Aktivismus und die tatsächliche Umsetzung involviert sind. Unter keinen Umständen erwarten wir, dass andere Künstler sich dieser Aufgabe annehmen. Die meisten Menschen, die große Fortschritte erwirkten, wurden entweder ermordet oder schlicht für verrückt erklärt. Wir machen es absolut klar, dass alles, was wir tun, eine aktive Anstrengung zum Wandel ist. Es geht darum, die soziopolitische Achtsamkeit zurückzubringen. Wir versuchen einen Soundtrack für die Revolution zu schreiben von der wir wissen, dass sie kommen wird.“

Frontmann Jason Butler, den man bereits von letlive. kennt, ist den Themen angepasst wütend wie eh und je. Wohl kaum ein Frontmann bringt so viel Energie und Wut durch die heimischen Boxen und kann dennoch auf den Liveshows immer noch einen draufsetzen. Wie genau das klingt, haben Fever 333 bereits im Vorfeld mit den beiden Singles „Burn It“ und  „Animal“ unter Beweis gestellt. Musikalisch bewegt sich die Band dabei zwischen Rock, Punk und Hip Hop. Jedes einzelne Puzzleteil stellt bei Fever 333 ein wichtiges Statement dar. So ist es auch kein Zufall, dass die Band aus einem schwarzen Gitarristen, einem farbigen Sänger und einem weißen Drummer besteht, wie Butler selbst in den Fokus rückt: „Das ist Absicht.“

Radikal und kompromisslos

Fever 333 stellen damit klar, dass es hier nicht nur primär um die Musik geht, sondern darum, eine Mission zu erfüllen. „Ich wollte mich in Richtung einer sehr klar umrissenen und spezifischen Vision weiterbewegen. Persönlich, künstlerisch, emotional und politisch. Ich bin sehr radikal, tendenziell linksorientiert und kompromisslos in meinen Überzeugungen“, so Butler weiter. Entsprechend bläst die Band auch in ihren Songs unaufhaltsam zum Angriff. Es gibt nicht viele Bands, die letztlich die Message über die Musik selbst stellt und damit die Musik derart instrumentalisiert – auch wenn es natürlich viele Bands gibt, die ihre Musik oder auch die dadurch erreichte Popularität nutzen, um auf aktuelle Missstände aufmerksam zu machen. Fever 333 gehen da definitiv noch einen Schritt weiter und zeigen sich radikaler und lauter denn je. Dabei steht vor allem auch die Empathie gegenüber anderen Menschen im Fokus, die heutzutage immer mehr und mehr wie Sand durch die Finger zu rieseln droht. Dabei spielt auch die Zahl 3 eine wichtige Rolle, die für die Band die drei „C“s repräsentiert: Community, Charity und Change. Passend dazu findet sich diese Zahl auf „Strength In Numb333rs“ nicht nur im Albumtitel, sondern auch in den Songtiteln „Prey For Me/3“, „Inglewood/3“ und „Out Of Control/3“.

„Sometimes you gotta burn it down to build it up again“, ruft Jason Butler im Song „Burn It“ ins Mikrofon und unterstreicht damit die Message, dass ein Wandel bitter nötig ist. Aus musikalischer Sicht ist der „Rap-Rock“ zwar nichts neues, trägt die Message dafür aber in angemessener Form und erinnert in der Energie und Umsetzungsweise an Bands wie Rage Against The Machine. Balladesk und wesentlich ruhigere Töne werden dabei in Songs wie „Inglewood/3“ angeschlagen. Auch wenn Fever 333 das Rad vielleicht nicht neu erfinden, widmen sie sich zu 100 % jenen Problemen, die immer wieder angesprochen und vehement bekämpft werden müssen. Fans dieses Genres werden dabei auch musikalisch voll auf ihre Kosten kommen.

Video: Fever 333 – Burn It

Hier erhältlich
Fever 333 – Strength In Numb333rs
Release: 18. Januar 2019
Label: Roadrunner Records
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