Das US-amerikanische Quartett Gideon veröffentlicht diesen Freitag sein fünftes Album. Obwohl man die Band eher im Metalcore einordnen würde, schlägt sie mit der neuen Platte neue Wege ein. Oder sollte man eher sagen, viele Wege? Was sonst noch so über das Album gesagt werden kann und ob es mit den Vorgängern mithalten kann, erfahrt Ihr wenn Ihr weiter lest.
„Energie vom ersten bis zum letzten Ton!“
Es fängt schon Mal sehr interessant an. Wie viele andere Bands greifen Gideon auf „Out Of Control“ zu einem Intro-Track, der nach 50 Sekunden in das erste richtige Lied des Albums übergeht. „Sleep“ ist nicht nur der erste richtige Song auf der Platte, es ist auch eine der Vorab-Veröffentlichungen des Albums und somit nicht unbekannt für die Hörer.
Einflüsse und Eigenheiten
Auch eine weitere Single des Albums birgt etwas Bekanntes. Für „2 Close“ hat sich die Band um Sänger Daniel McWorther niemand geringeren als Drew York von Stray From The Path an Bord geholt. Das Lied klingt auch so, als hätte es aus den Federn von Stray From The Path sein können. In gewohnt rotziger Manier geben die beiden Frontmänner ihre Texte zum Besten und werden dabei von aggressiven Klängen von Gitarrist Tyler Riley begleitet.
Außerdem haben Gideon im Vorfeld noch zwei weitere Videos veröffentlicht, „Take Me“ und „Bite Down“. Zugegeben erinnert ersteres sehr stark an „Out Of Control“ von The Ghost Inside. Zufall oder Absicht? – Lassen wir mal dahin gestellt.
Natürlich ist es irgendwie normal, dass man bei Liedern oder Alben Ähnlichkeiten zu anderen Bands sucht und auch findet. Es heißt ja nicht umsonst, eine Band hat Einflüsse anderer Künstler. Solange der Grundstil der Band nicht verloren geht, ist das alles legitim.
Weg vom Schubladen-Denken
Mit vier Auskopplungen ist der breiten Masse schon vor Veröffentlichung des Albums ein Drittel des Werkes bekannt, auf dem zwei Lieder ein kleiner Mitteltrack von einer Minute und das bereits erwähnte Intro sind.
Was auffällt ist, dass Gideon versuchen dieses Album nicht in einer Schublade verschwinden zu lassen – vor allem bei den Lyrics.
Wo früher viel über Glaube und Religion gesungen wurde, wie etwa auf dem Debütalbum, hat über Jahre und Alben hinweg eine Reise weg von christlichen Texten stattgefunden. Diese ist mit Album Nummer fünf nun abgeschlossen.
Obwohl viele der zwölf Lieder an andere Bands erinnern, ist es dennoch ein sehr gut gelungenes Album. Durch die Vielfalt an Musikrichtungen ist es empfehlenswert für jeden der auf gute Gitarren und kräftige Stimmen steht. Auch der typische melancholische Gideon-Sound bleibt trotz Genre- und Stilwechsel vorhanden. Energie vom ersten bis zum letzten Ton!