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Heavy Metal Kreuzfahrt 70.000 Tons Of Metal – Das müsst Ihr wissen (Teil 2)

70 Tons Of Metal

Foto: Katja Borns

Es ist endlich soweit – die Buchungsphase der 70.000 Tons Of Metal ist eröffnet! Die kann jedoch beizeiten ein wenig unübersichtlich werden. Wir haben hier einen kleinen Leitfaden zusammengestellt, der Euch wichtige Informationen zum Buchungsprozess sowie Tipps zur Anreise, dem Aufenthalt auf der Cruise und weitere Aktionen rund um die Kreuzfahrt liefert. Die Buchung hat geklappt? Perfekt! Zusätzlich findet Ihr hier alles, was sonst noch zu beachten ist, damit Ihr Euch an Bord der 70.000 Tons Of Metal 2020 zurechtfindet. Hier geht es zu Teil 1.

Gold Survivor? Was ist das?

Man setzt bei der 70k auf Wiederholungstäter. Wer einmal dabei war, der will wieder hin! So gibt es ein System: Wer dreimal dabei war, darf als “Gold Survivor” bei der nächsten Runde als erstes buchen. Als nächstes gibt es den “Silver Survivor”, der schon mindestens einmal an Bord war, der ein paar Tage nach dem Start der Goldenen buchen darf. In beiden Fällen, Gold oder Silber, bekommt man einen Code per E-Mail, mit dem man entsprechend buchen kann. Erst nachdem eine bestimmte Frist für diese beiden Gruppen abgelaufen ist, gehen die restlichen Tickets in den öffentlichen Vorverkauf. Dieser ist zur Zeit in vollem Gange. Oft sind zu diesem Zeitpunkt die günstigsten Kategorien nun schon vergriffen, daher ist die erste Cruise nicht selten die teuerste.

Die Kabinen

Es gibt Kabinen von zwei bis acht Betten auf dem Schiff. Tatsächlich sind die 4er Innenkabinen mit 833,- Dollar pro Person die günstigsten. Zu bedenken ist, dass die 4er Kabinen vom Platz her schon recht eng bemessen sind und auch die Suiten sind bei einer Belegung mit 8 Personen nicht gerade geräumig. Die meiste Zeit verbringt man normalerweise außerhalb der Kabine, dennoch sollte man bei der Planung im Hinterkopf behalten, ob man zum Beispiel als Paar wirklich die 5 Tage mit den 6 Saufkumpanen des Partners in einer Kabine verbringen möchte. Vielleicht erlaubt man sich doch doch lieber ein wenig Privatsphäre – so einen Urlaub gönnt man sich schließlich nicht jedes Jahr.

Manch‘ einer möchte dieses Abenteuer ganz allein bestreiten. Hier gibt es für jeden Typ Mensch die passende Unterbringung: Man kann sich als Einzelperson in ein Mehrbettzimmer (meist 4er Kabinen) einbuchen. Hier wird nach Geschlecht getrennt, ähnlich wie man es aus einem Hostel kennt. Für diese Art der Buchung gibt es einen Aufschlag von 100,- Dollar pro Buchung.

Alternativ bucht man eine private Kabine. Hier sind die Preise in der Preistabelle nicht als Preise pro Kabine zu sehen, sondern pro Person. Als Beispiel: Eine 4-Bett Innenkabine kostet 833,- Dollar pro Person, also insgesamt 3332,- Dollar. Würde man also diese Kabine für sich allein haben wollen, müsste man 3332,- Dollar zuzüglich Steuern und Gebühren zahlen (diese allerdings nur einmal).

Gruppentrip gefällig?

Man kann sich natürlich auch bereits im Vorfeld seine Mitbewohner in einschlägigen Facebook Gruppen zusammenstellen und sich dann entsprechend eine private Kabine zusammen buchen, was durchaus empfehlenswert ist.

Hat man sich zu einer Gruppe zusammengefunden und will zur Tat schreiten sollte man beachten: Es gibt einen „Lead Passenger“. Also einen aus Eurer Gruppe, der die gesamte Kabine für alle bucht. Der Leader bucht die Kabine also als Ganzes (alle 2 bis 8 Betten) und fügt seine Mitbewohner nach der Buchung dazu. Diese bekommen dann zwar eine separate Bestätigung und zahlen auch für sich selbst, sollten sie es nicht tun, liegt die Haftung allerdings beim Lead Passenger (der im Zweifel eine Versäumnisgebühr oder gar den kompletten Preis allein zahlen muss). So kann man zum Beispiel auch zu zweit ein 4er Zimmer buchen.

Verpflegung an Bord

Eine Übersicht der Preise findet Ihr hier. Zu dem jeweiligen Preis kommt eine Gebühr von 448,- Dollar pro Person hinzu, die Hafengebühren, Steuern, Trinkgelder und sonstiges enthalten.

Die Kabinenpreise verstehen sich inklusive Vollpension. Essen vom Buffet im Hauptrestaurant “Windjammer” und in einigen anderen Restaurants, Getränke ohne Alkohol und ohne Kohlensäure sind inklusive, für alkoholische Getränke sowie in einigen speziellen Restaurants (diese sind gekennzeichnet und man findet dort Preise auf der Karte) muss man zusätzlich zahlen. Grundsätzlich findet man bei den im Preis inbegriffen Restaurants eine große Auswahl für jeden Geschmack, auch vegetarisch ist normalerweise kein Problem. Wenn man nicht fündig wird, aber eingeschränkt ist was das Essen betrifft (z.B. vegan lebt oder spezielle Allergien hat), hilft einem der Info Point weiter.

Achtung! Es liegt nahe, Alkohol mit an Bord nehmen zu wollen. Dies ist aber leider nicht erlaubt.

Gezahlt wird alles auf einmal oder in vier Raten. Auf der Bestätigung ist vermerkt, bis wann die Zahlung (bei Ratenzahlung die einzelnen Raten) fällig ist. Versäumt man das Datum, kommen ca. 50 Dollar Gebühr hinzu. Bei Ratenzahlung bekommt man jeweils eine Woche vor dem Zahlungstermin noch einmal eine Benachrichtigung per E-Mail.

Aber Oma feiert da doch ihren Geburtstag!

Das ist natürlich dumm gelaufen. Kann man aus irgendeinem Grund doch nicht mitfahren, ist es sinnvoll, das spätestens bis zum 07. November 2019 zu wissen – denn bis zu diesem Datum kann man noch gegen eine Gebühr von 100$ stornieren. Danach wird es deutlich teurer.

Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich auch: Bis zu diesem Datum können für Kurzentschlossene nochmal günstigere Kabinen frei werden. Es lohnt sich also ab und zu nochmal nachzuschauen.

Reise, Reise

Nachdem man die Buchung abgeschlossen hat, sollte man sich schleunigst nach Flügen umschauen. Oft ist es günstiger nach Miami zu fliegen und nicht nach Ft. Lauderdale. Es bietet sich zudem an, vor oder nach der Cruise noch ein paar Tage Amerika dranzuhängen, in Florida gibt es einige lohnenswerte Ziele. Es empfiehlt sich, mindestens einen Tag vor der Cruise anzureisen. Einmal, weil der Check In für die Cruise in der Regel morgens beginnt (checkt hierzu eure Unterlagen) und mittags abgeschlossen ist, so dass man schon bei der kleinsten Verspätung des Fluges Gefahr laufen würde, das Schiff zu verpassen oder super gestresst am Kai ankommt. Zum anderen ist einen Tag vor der Cruise in Miami South Beach eine 70k Beach Party, die mittlerweile schon fast legendär ist und sich in jedem Fall lohnt. Zurück kann man an dem Tag der Rückkehr des Schiffes ab ca. 13/14.00 Uhr einen Flug buchen. Man ist dafür früh genug wieder an Land.

Vom Flughafen gibt es spezielle Shuttle Busse, die euch direkt zum Kai bringen und natürlich auch von dort aus wieder zurück. Kommt man in einem Hotel oder Hostel in Miami unter und nimmt die Beachparty mit, kann man oft über das Hotel einen Shuttle zum Kai ordern. Hier hilft auch ein Blick auf die Seite des Hafens in Ft. Lauderdale.

Achtung: Der öffentliche Nahverkehr ist nicht so gut, wie man es erwarten könnte. Besser vorher informieren!

Die Vorbereitung

Jedem von Euch sollte klar sein, dass man für eine Reise in die USA einen Reisepass benötigt. Denkt auch daran, dass Ihr zwar als deutscher Staatsbürger kein Visum benötigt, aber ein ESTA-Formular. Dieses könnt Ihr hier beantragen. Das ganze kostet euch 14,- Dollar, ist zwei Jahre gültig und sollte spätestens 72 Stunden vor Abflug beantragt sein. Bucht am besten direkt auf der U.S. Customs Seite, alles andere verursacht unter Umständen zusätzliche Kosten. Habt Ihr keinen deutschen Pass, solltet Ihr Euch separat über die Einreisebestimmungen schlau machen und Euch etwas früher darum kümmern, denn ein Visum zu bekommen kann schon mal einen Monat oder länger dauern.

Seid Ihr dann endlich in den USA aus dem Flugzeug gestiegen, solltet Ihr alle wichtigen Unterlagen wie den gültigen Reisepass, das ESTA-Formular, Eure Tickets für Hin- und Rückflug, die Buchungsbestätigung der Cruise sowie des Hotels/Hostels in dem ihr die erste Nacht verbringt, am besten griffbereit haben. Plant ein bisschen Zeit ein, es kann durchaus etwas länger dauern bis man sich nach einer, meist recht netten, kurzen Unterhaltung mit einem Stempel im Pass auf die Weiterreise machen kann.

Eine Seefahrt, die ist lustig

Nun ist endlich der große Tag gekommen – die Cruise geht los. Es ist hier ähnlich wie am Flughafen: große Gepäckstücke werden separat aufgegeben und man geht mit Handgepäck durch eine Sicherheitskontrolle. Hat man diese passiert, bekommt man seinen Sea Pass und wartet am Kai bis es denn dann aufs Schiff geht.

Es ist sehr hilfreich, das Nötigste wie Badezeugs und Schlappen sowie alles, was man unmittelbar bei Ankunft in der Kabine braucht, ins Handgepäck zu packen, denn bis das aufgegeben Gepäck in der Kabine ankommt kann es etwas dauern.

Der Sea Pass

Nun, dies gilt auf dem Schiff leider nicht. Es ist immer gut, ein paar kleine Scheine als Trinkgelder dabei zu haben (Zimmerservice etc.) Dennoch wird auf dem Schiff alles mit dem Sea Pass bezahlt. Entsprechend gut muss man auf diesen aufpassen. Hilfreich ist, ein Loch einstanzen lassen und ihn sich mit einem Lanyard um den Hals zu hängen. Die Karte ist wasserfest, kann also jederzeit mit in den Pool genommen werden.

Um mit dem Pass zahlen zu können, muss entweder eine Kreditkarte hinterlegt sein, von der später alles abgebucht wird, oder es kann Bargeld aufgeladen werden (dies geht z.B. am Infopoint des Schiffes). Am Ende der Reise liegt eine Abrechnung in der Kabine, auf der man alle Ausgaben aufgeführt sieht.

Hinweis: Man bekommt jedesmal wenn man mit der Karte etwas bezahlt einen Bon zum unterschreiben. Dort kann man auch Trinkgelder eintragen. Wer ganz sicher gehen möchte, bewahrt die Kopie davon auf. So lassen sich Unregelmäßigkeiten in der Abrechnung später schnell klären.

Rock around the clock

Die Cruise dauert vier Tage und es gibt eigentlich rund um die Uhr Konzerte. Jede Band spielt doppelt, einmal auf dem Hin- und einmal auf dem Rückweg, meist auf verschiedenen Bühnen. Davon gibt es insgesamt vier auf dem Schiff. Was es nicht gibt, ist ein Backstage-Bereich. Die Bands mischen sich mit unters Volk – wenn man also mit offenen Augen durch die Gegend läuft kann man auf jeden Fall mal mit seinem Lieblingskünstler einen heben. Hat man mal keine Lust auf Live Musik gibt es auf dem Schiff einiges zu entdecken und zudem ein buntes Rahmenprogramm von Autogrammstunde bis Belly-Flop Contest. Langeweile gibt es also nicht.

Land in Sicht

Wacht man am dritten Tag auf, wird das Schiff an einem karibischen Hafen angelegt haben. Man kann im Vorfeld einen Landausflug direkt auf dem Schiff buchen. Dazu gibt es normalerweise einen Tag vorher ein Infoblatt in die Kabine. Man kann auch auf eigene Faust losziehen, dazu empfiehlt es sich, sich vorher im Netz über das Ziel schlau zu machen. Ungefähr einen halben Tag hat man Zeit, die angebotenen Programme sind darauf bestens abgestimmt, geht man alleine los, sollte man die Uhrzeit im Blick haben.

Achtung: Verlässt man das geschützte Hafengelände, landet man nicht selten in einem Pulk Einheimischer, von denen jeder den tollsten Strand kennt. Hier ist Vorsicht geboten.

Alles hat ein Ende

Am fünften Tag heißt es schon sehr früh raus aus den Federn. Zwischen 8.00 Uhr und 9.00 Uhr morgens beginnt das Aussteigen. Ein langweiliger Prozess, denn meistens heißt es Schlange stehen und warten.

Wir hoffen, dass wir Euch hier eine kleine Hilfestellung geben konnten, wir Ihr das erste mal die 70.000 Tons Of Metal “überlebt”.

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