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Hi! Spencer – Nicht raus, aber weiter

Vier Jahre nach Erscheinen ihres Debütalbums „Weiteratmen“ veröffentlichen Hi! Spencer aus Osnabrück ihr zweites Werk. „Nicht raus, aber weiter“ nennt es sich und kommt mit elf Songs daher. In denen steckt die Quintessenz aus den letzten vier Jahren Hi! Spencer. „Was ist Hi! Spencer?“, hinterfragt Co-Sänger und Gitarrist Malte Thiede und führt fort: „Wo sehen wir uns mit dem Album? Daraus entsprangen Idee und in einer Urknall-Explosion der Albumtitel – unser rote Faden. Aus diesem haben sich buchstäblich die Songs entwickelt, als wären sie schon immer da gewesen und haben nur auf den richtigen Moment gewartet.“

„Im Vergleich zu ihrem ersten Album werden Hi! Spencer viel ruhiger, melancholischer und überlegter.“

„Ich habe geschworen, schöner zu scheitern. Hier geht es nicht raus, aber weiter“

Der Opener des Albums „Weck mich auf“ beginnt ruhiger mit einem eingängigen Refrain. Die erste Single Auskopplung „Wo immer du bist“ lässt Indie-Balladen-Herzen höher schlagen. Der Song hat auf jeden Fall Ohrwurm und Mitschunkel-Potential. Im Titelsong „Nicht raus, aber weiter“ geht es um die inneren Konflikte, die sich auftun, wenn man so sehr an sich arbeitet: „Ich habe geschworen, schöner zu scheitern. Hier geht es nicht raus, aber weiter“ Im Vergleich zu ihrem ersten Album werden Hi! Spencer viel ruhiger, melancholischer und überlegter. Besonders in „Der Küchentisch“ geht es sehr ruhig zu.

Man darf gespannt auf das nächste Album sein, welches wieder ein bisschen mehr “rotziger” sein dürfte

Das muss alles nicht schlecht sein, ist allerdings überraschend, wenn man Songs erwartet hat, wie „Silvester“, „Tel Aviv“ oder „Herr Schlüter“ vom ersten Album. „Klippen“ ist wohl einer der neueren Songs, die am ehesten in die Richtung gehen. Desweiteren sind auf dem Album die bereits 2016 und 2017 erschienenen Singles „Schalt mich ab“ und „Richtung Norden“. Ginge es nach mir, hätte ich nach vier Jahren ein bisschen mehr erwartet und werde wohl eher bei den alten Stücken bleiben. Objektiv betrachtet haben Hi! Spencer sich weiterentwickelt und gehen in eine Richtung die handwerklich betrachtet gute Arbeit ist und sie sicherlich neue Fans gewinnen lässt.

Fazit: Nach “Weiteratmen” hat Hi! Spencer sich zwar nicht komplett verändert, dennoch aber mit dem zweiten Album eine andere Richtung eingeschlagen, die offen lässt, in welche Richtung sich die Band weiterentwickeln wird. Man darf gespannt auf das nächste Album sein, welches, wenn es nach mir geht, wieder ein bisschen mehr “rotziger” sein dürfte.

Video: Hi! Spencer – Nicht raus, aber weiter

Hier erhältlich

Hi! Spencer – Nicht raus, aber weiter
Release: 15. Februar 2019
Label: Uncle M

Tabea

Tabea erzählt mittlerweile nur noch mit vorgehaltener Hand, dass sie mit Avril Lavigne ihre Liebe zur Musik entdeckt hat. Zum Glück ging der Weg dann weiter über Green Day zu den Ärzten und den Wohlstandskindern. Irgendwie im Deutschpunk hängen geblieben, aber mittlerweile auch stimmungsabhängig offen für andere Genre - von ganz ruhig bis Screamo ist einiges dabei. Ansonsten testet sie sich gerne durch die Craftbeer Welt und weiß einen guten Whisky zu schätzen.

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Tabea

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