Ein Debüt nach erfolgreichen EPs wird meist unterschätzt. Es liefert oft nicht mehr die Wurzeln, die in der Garage verankert waren. Doch die Waliser Jungs von Holding Absence, setzen auf ihrem selbst betitelten Debüt das menschlichste Gefühl der Welt, verpackt durch einen atmosphärisch zeitlosen 48-minütigen Dauerritt purer Emotionen, gekonnt in Szene – die Liebe.
„Hier trauern nicht nur unsere bereits seit My Chemical Romance-Zeiten blutenten Emo-Herzen zu neuem Leben auf, sondern auch die eine oder andere Träne, die uns an ganz persönliche Verluste erinnert und längst gut weggeschlossen war.“
Ein schon fast vergessenes Thema der Musikszene
Holding Absence setzen sich also zwischen politischen Krisen und Cloud Rap mit einem schon fast vergessenen Thema der Musikszene auseinander. Das Gefühl Liebe, wird auf diesem Album zwischen atmosphärischen Riffs, einen mächtigen Arena-Sound und der emotionalen Stimme von Sänger Lucas Woodland zusammengefasst. Zahlreiche Facetten dieses Gefühls tauchen auf „Holding Absence“ als Geschichten auf. Vom ersten Track „Perish“ der den Beginn einer Beziehung beschreibt, bis zum letzten melancholischen Track „Wilt“, der mit „Hold Me Now, Just A Little Bit“ und somit dem tragische Ende einer zerbrochenen Beziehung, das Album mit etwas Herzschmerz schließt. Hier trauern nicht nur unsere bereits seit My Chemical Romance-Zeiten blutenten Emo-Herzen zu neuem Leben auf, sondern auch die eine oder andere Träne, die uns an ganz persönliche Verluste erinnert und längst gut weggeschlossen war.
Die Singleauskopplungen stechen deutlich heraus
Die Singleauskopplungen des Albums, wie „Like A Shadow“, stechen jedoch deutlich aus dem Album heraus und bieten wesentlich mehr Vielseitigkeit, Mosh und Sing-Along Parts, als der Rest des Debüts. Ähnlich ist es auch beim achten Song „Monochrome“, der die letzte Vorabsingle bildet. Auch wenn es an guter moderner Produktion bei diesem Debüt nicht mangelt, machen sich sichtbar Unterschiede zwischen den Songs breit. Beim ersten Durchlauf klingen ein paar der Tracks sehr ähnlich zueinander und stehlen so ein wenig die Besonderheit. Trotz eines etwas schwierigen Beginn sind den Musikern die Emotionen fast blind von den Lippen abzulesen und treffen uns genau da, wo Holding Absence uns haben wollen. Ein Debüt, auf das jede Band stolz sein kann und ein Thema, das uns in Zeiten, in denen die Welt am Rande steht, immer noch an die Menschlichkeit glauben lässt.