Dieser Mittwochabend im Mephisto Hannover könnte sehr vielversprechend werden. Im kleineren Saal des Kulturzentrum Faust finden sich ca. 50 Leute ein, die dem regnerischen Wetter entschlossen trotzen.
Atmosphäre im familiären Kreis
Rathmann starten pünktlich, eröffnen den Abend und legen mit einer ordentlichen Portion Energie los. Schon im dritten Song forderte der Sänger das Publikum zum Mitsingen auf und fragte mit einem breiten Grinsen: „Seid ihr schon ready dafür?“ Die Stimmung war direkt ausgelassen, auch wenn sich die Menge zunächst noch etwas zurückhielt. Beim vierten Song übernahm der Schlagzeuger den Gesang und überraschte die Zuhörenden mit einer humorvollen Cover-Version von Rio Reisers „König Von Deutschland“. Das brachte die ersten verhaltenen „whohoo“-Rufe aus dem Publikum hervor. Besonders atmosphärisch wurde es, als Sänger und Gitarrist mitten im Set ins Publikum gingen und dort eine Akustik-Performance abliefern. Die Fans rückten näher zusammen, es entstand eine intime und warme Stimmung. Beim Song „Leicht“ war förmlich greifbar, wie die Band und die Zuhörenden den Moment gemeinsam genossen. Rathmann beweisen einmal mehr, wie wichtig die Verbindung zum Publikum ist.
Bildergalerie: Rathmann
Glitzer und Anglerfische
Ikan Hyu aus der Schweiz betreten nach kurzer Umbaupause die Bühne und alle rücken direkt näher zusammen. Das Duo, bestehend aus Hannah am Hybrid-Schlagzeug und Anisa mit ihrer ikonischen Flying-V-Gitarre, bringt ordentlich Energie auf die Bühne. Mit ruhigen Songs beginnend, steigern sie mit jedem Song sowohl die Geschwindigkeit, als auch die Stimmung. Ihre Songs kommen beim Publikum gut an und es ist sichtbar, wie die Menge immer mehr in den Sound der Band eintaucht. Als eine der spannendsten Indie-Bands der Szene, wirken ihre Shows wie ein Feuerwerk aus Rock, Pop und Elektro und dieses Konzert war da keine Ausnahme. Die Bühne und Outfits waren passend zur neuen EP in knalligem Grün und Pink und Neonlampen beleuchtet. Selbst der Lichttechniker hatte sich an das Farbkonzept gehalten und trug pinkes Glitzer im Schnurrbart, was für einige Lacher im Publikum sorgte. Wer bereits ein Konzert von Ikan Hyu besucht hat, weiß, dass spätestens bei der Zugabe die Tiefsee Anglerfisch-Masken gezückt werden, die ein besonderes Highlight darstellen – passend zu ihrer kreativen, verspielten Art. Das Publikum war begeistert und feierte die ungewöhnliche Showeinlage. Mit der neuen EP „Catch Me If You Can“ im Gepäck und ihrem unverwechselbaren Sound, der irgendwo zwischen Rock, Synth-Bass und poppigen Melodien pendelt, haben sie definitiv für einen unvergesslichen Abend gesorgt. Kein Wunder, dass Ikan Hyu gerade in diesem Jahr auf Festivals und in Clubs durch ganz Europa gefragt sind.
Bildergalerie: Ikan Hyu
