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INVSN – The Beautiful Stories

The Beautiful Stories

Ein politisches Album als Gegenkultur zum aufkeimenden Nationalismus auf der ganzen Welt sollte es werden. Und genau das ist „The Beautiful Stories“ auch geworden. INVSN beweisen mit ihrem neusten Release über Dine Alone Records aber auch, dass sie über den eigenen musikalischen Tellerrand hinausgucken können.

Nicht im eigenen Genre hängengeblieben

Wenn man die Namen der Bandmitglieder von INVSN liest, läge es nicht fern zu vermuten, dass es sich hier um eine Hardcore oder Punk Platte handelt. Doch „The Beautiful Stories“ ist so viel mehr als das. Schon der Opener mit dem deutschen Titel „Immer Zu“ ist ein atmosphärisches, zunächst nach Industrial klingendes Lied, in dem immer etwas passiert. Wenn man dann die Worte „Immer Zu“ so charmant ausspricht, wie es hier getan wird, hat man einen guten Start in das Album.

Ausgeklügelte Drum Patterns und vielfacher Einsatz von allerlei Effekten zeigen, dass man sich hier im Arbeitsprozess nicht um Genrebezeichnungen und musikalische Grenzen gekümmert hat. Je nach Song kann es mal tanzbar, mal finster und brünstig werden. Es gibt Handclaps, zusätzliche Floor Toms und wunderschöne, gedoppelte Gesangsharmonien. Wenn Dennis Lyxzén sagt, dass die musikalische Entwicklung aller Beteiligten auf dieses Album und diese Musik hinauslief, kann man das sofort glauben, sobald der letzte der sieben Songs seinen finalen Ton abgeliefert hat.

Sich in Parolen verlieren

Ein politisches Album läuft schnell Gefahr, dass es in nichtssagende Parolen und Phrasen abrutscht. Dieses Problem geht auch an den Songs auf „The Beautiful Stories“ nicht gänzlich vorbei. Viel zu oft hört man die immer gleichen Sätze und Skandierungen, die man gefühlt schon zu häufig auf anderen Alben gehört hat. Ob „Nothing Lasts Forever“, „Love Is Like A Drug“ oder ein Aufruf zur Zerstörung der gegebenen Strukturen. Der Funke des politischen Aufrüttelns springt nicht über.

Wer darüber hinwegsehen kann, dass man auf diesem Album vermutlich nicht sein neues politisches Manifest findet, sondern höchstens wiederentdeckt, der kann sich an den wunderschönen Klangteppichen, Harmonien und Songstrukturen erfreuen. So oder so kann man „The Beautiful Stories“ vollends genießen und sich in diesem hervorragenden Musikhandwerk verlieren.

Redaktion

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