Iron Chic – das waren auf den beiden vorherigen Alben „Not Like This“ und „The Constant One“ schon immer Bilder von hochgestreckten Fäuste, schwitzigen Umarmungen und ausgiebigen Bierduschen. Nun fand sich die Band aus Long Island jedoch vor der Arbeit am neuen Album durch den plötzlichen Tod ihres ehemaligen Gitarristen Rob McAllister in einem emotionalem Tief wieder.
Die Band war nie darum verlegen, in ihren Liedern auch schwierige Themen wie Depression oder Drogenmissbrauch zu thematisieren. Doch endeten diese Betrachtungen in den meisten Fällen eher auf einer „High Note“. Bei „You Can’t Stay Here“ blitzt diese positive Mentalität jedoch immer seltener auf, was zu einer brisanten Mischung aus tiefer
Melancholie und melodischen, fast poppigen, Hymnen führt und so eine ganze neue Energie von Iron Chic entfesselt.
Der erste Vorgeschmack in Form von „My Best Friend (Is A Nihilist)“ hat Fans der Band und des gesamten Genres unruhig auf ihren Sitzen wackeln und die Erwartungen an das neue Album wachsen lassen. Bereits beim ersten Hören werden Songs wie das großartige „Planes, Chest Pains, And
Automobiles“ oder „Profane Geometry“ diesen Erwartungen absolut gerecht. Wenn sie singen „I might just disappear, I’m so close to freaking out“ („Invisible Ink“), dann kann man sich genauso in die Situation versetzen, wie beim folkigen „Ruinous Calamity“, das am Lagerfeuer beginnt und im musikalischen Fegefeuer mündet.
Alles typische Iron Chic-Hits; denn daran hat sich nichts geändert. Die kratzige Stimme von Sänger Jason Lubrano. Gitarrenmelodien, in die sich jeder direkt verliebt. Hymnische Chöre, die auf Anhieb zum Mitsingen einladen. Gepaart mit ehrlichen, direkten, melancholisch-wütenden Texten machen sie die Essenz von „You Can’t Stay Here“ aus.
Iron Chic haben die elf Lieder komplett in Eigenregie im hauseigenen Studio aufgenommen. Damit schaffen sie es, eine Intimität aufzubauen, die jede Faser dieser Platte durchzieht. Es gelingt ihnen mit „You Can’t Stay Here“ nicht nur ein unfassbares Album abzuliefern, sondern auch gleichzeitig ihre Trauer auf ganz eigene Art zu verarbeiten und ein Denkmal für ihren verstorbenen Freund und Wegbegleiter zu setzen.
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