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Jimmy Eat World und Turnover in Hannover

Jimmy Eat World Hannover Capitol

Foto: Maria Graul

Auf dieses Konzert haben sicherlich viele der heutigen Besucher des Capitols hingefiebert: Jimmy Eat World bitten zum Tanz. Und wenn Jimmy Eat World fragen, lässt man sich natürlich nicht zweimal bitten. So ist die Show heute Abend restlos ausverkauft und das Publikum nicht nur aus Hannover, sondern von weit her angereist. Anstatt an der Ihme das warme Wetter zu genießen, wird gemeinsam im Capitol geschwitzt und schon zum Beginn der Show finden sich zahlreiche Besucher zum Supportact Turnover in der Location ein.

Up-and-coming

Als um 20.00 Uhr die US-amerikanische Emo-Band Turnover die Bühne betritt, hört man aus dem Publikum bereits Jubelrufe. Kein Wunder: Die Band aus Virginia Beach ist wohl das, was man als „up-and-coming“ bezeichnet. Turnover haben mit „Good Nature“ im vergangenen Jahr ihr neuestes Album veröffentlicht. Heute Abend bekommen die Zuschauer die Songs live präsentiert. Die Bühne ist abwechselnd in ein zartes Gelb, starkes Violett oder sattes Blau getaucht. Die warmen Temperaturen gehen scheinbar auch an Turnover nicht spurlos vorbei: Es wird leicht im Takt hin- und hergewippt – viel mehr ist nicht drin. Viel mehr lassen allerdings die doch eher ruhigen, aber durchdringlichen Songs auch nicht zu. Das Publikum tut es der Band gleich, wippt leicht im Takt. Vereinzelt bewegen sich die Lippen und singen die Lyrics mit.

Regenbogenfarben vs. schwarze Emoherzen

Umbaupause. Zeit für ein Kaltgetränk an der frischen Luft, einen kurzen Plausch mit zahlreichen Bekannten oder eine schnelle Zigarette. Gegen 21.00 Uhr geht das Licht im Capitol aus. Jubel. Jimmy Eat World betreten die Bühne. „What’s up, how are you doing?“, fragt Frontmann Jim Adkins nach den ersten Songs ins Publikum. Es antwortet mit – na klar – Jubel. Er trägt ein weiß-blau-kariertes Hemd und eine weiße Gitarre in der Hand, die er zwischendurch – je nach Song – gegen ein knallrotes Exemplar oder eine Akustikgitarre eintauscht. Von Beginn an fallen ihm immer wieder verschwitze, schwarze Haarsträhnen ins Gesicht. Kein Wunder: Die Temperaturen im Capitol sind beinahe tropisch.

Die Bühne erstrahlt in allen Farben des Regenbogens, wie sicherlich vieler der sonst schwarzen Emoherzen der meisten Besucher heute Abend. In den Ecken der Bühne stehen riesige Straßenlaternen, die immer wieder aufflackern und an das Albumcover der aktuellen Platte „Integrity Blues“ erinnern (CD-Review). Zu Songs wie „Pain“, „Destination Addicted“, „Always Be“, „Hear You Me“ oder „If You Don’t, Don’t“ zeigen sich die Fans textsicher. Die Menge jubelt, Adkins strahlt über das ganze Gesicht. „Thank you so much, you guys. Thank you so much!“ Der Dank kommt von Herzen. In der Zwischenzeit versorgen die Security-Männer jene mit Wasser, die nicht mehr ganz taufrisch aussehen.

„Everything, everything will be all right, all right“

1993 gründete sich die Band in Arizona und mal ehrlich: Wen haben Jimmy Eat World in seiner Jugend nicht begleitet? Wer kann nicht – zumindest in Bruchstücken – den Song „The Middle“ mit hoch erhobenem Zeigefinger aus voller Brust mitsingen? Eigentlich heißt es ja: Das Beste kommt zum Schluss. Doch das ist heute Abend nur bedingt richtig, denn der ganze Abend war ein ganz besonderer. Die großen Hits werden zuletzt gespielt: Mit „Bleed American“ und „The Middle“ findet die Show ihren krönenden Abschluss. Ohne ihn wäre das Publikum heute wohl auch nicht nach Hause gegangen. Und der hängt im Ohr: „Everything, everything will be all right, all right“, singt eine Besucherin auf dem Nachhauseweg und lässt den Abend ausklingen. Ein Abend, an dem sich viele sicherlich noch mal wie 16 gefühlt und festgestellt haben, dass Jimmy Eat World immer noch eine der großartigsten Bands ihres Genre sind.

Jimmy Eat World

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Turnover

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