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Joe McMahon – Another Life

Another Life

Vor sechs Jahren änderte sich das Leben des SMOKE OR FIRE Frontmanns JOE MCMAHON rasant: Nach der Trennung von seiner großen Liebe verkaufte der aus Massachusetts stämmige Musiker Hab und Gut und beschloss, sein bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Alles was übrig blieb, verbrannte er hinter seinem Haus und zog in die westfälische Stadt Münster.

Völlig klar, dass so eine heftige Zeit des Umbruchs nicht spurlos an einem vorbei zieht und MCMAHON sich für eine musikalische Kur entschied. Mit „Another Life“ veröffentlicht der charismatische Folk-Punk sein Solo-Debüt. Allein das Cover visualisiert die letzten sechs Jahren im Leben MCMAHONs gekonnt: Eine in dunkle Kleidung gehüllte Männerfigur mit müdem Blick trägt ein brennendes Haus in ihren Armen. Im Rauch zeigt sich ein düsterer Birkenwald, während drei farbenfrohe Vögel den Herren an Schal und Kleidung in eine andere Richtung ziehen. Ein ähnliches Bild zieht sich über die Titelliste.

Vom trüben „It All Went Black“ über das nachdenklich verzweifelte „Time Won´t Heal“ arbeitet sich der Hörer durch das mittlerweile fast depressive „Neon Lights“ zu einem aufstrebenden Neuanfang mit „Great Big Eyes“. Dass sich am Ende wohl doch alles zum Guten dreht, zeigt sich besonders im nach vorn treibenden Song „Yesterday“. Dabei ist MCMAHON nicht allein: Als Gastmusiker schließen sich Chriss Wollard von HOT WATER MUSIC bei „Chained To Ghosts“ und Kaleb Stewart von AS FRIENDS RUST bei „Time Won’t Heal“ an. Im wohlbekannten Singer/Songwriter-Stil mit typischen Rockelementen darf der Hörer Teil des Neuanfangs werden. Gelegentlich könnte „Another Life“ ein bisschen mehr Wut und Nachdruck vertragen.

Auch wenn jeder Song seinen ganz eigenen Charakter zeigt, bildet sich am Ende ein wirklich großartig funktionierendes Gesamtwerk. MCMAHONs Debütalbum ist Balsam für die Seele und beweist, dass es im Leben immer weiter geht. Denn auch wenn sich manche Türen scheinbar für immer schließen und sich das nicht unbedingt gut anfühlt, kann der ganze miese Frust in aufbauende Energie gewandelt werden, die so gute Dinge wie „Another Life“ entstehen lässt.

von Maria

Maria

Bei Maria reichen sich Punk und Politik nicht einfach nur die Hand, sie liegen sich quasi eng umschlungen im Arm und trinken Schnäpschen auf die alten Zeiten. Wenn sie nicht gerade davon träumt durch die Welt zu reisen, ihrem Ärger auf Demos Luft macht oder ihrem Weltschmerz nachhängt, testet sie die neuesten Eiskreationen der Stadt, träumt vom Sommer und von Festivals oder sortiert ihre Platten zwischen der Terrorgruppe, Wizo, Propagandhi und No Use For A Name.

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Maria

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