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Kadavar &Travelin Jack in Bremen

Kadavar

Foto: Sarah Fass

Bereits kurz vor Einlass haben sich die ersten treuen Fans vor dem Tower eingefunden. Sie diskutieren fleißig die vergangenen und bereits besuchten Konzerte des Headliners Kadavar. Das neue Album „Rough Times“ ist selbstverständlich auch Gesprächsthema.

Neugierige Blicke

Gegen 20.40 Uhr ist der Laden bereits gut gefüllt. Die meisten Gäste organisieren sich an der Bar noch ein Bierchen, während bereits die ersten Schaulustigen vor der Bühne stehen. Genau rechtzeitig, denn jetzt wird es langsam dunkler im Tower. Aus den Boxen ertönt lautstark Survivors „Eye Of The Tiger“. Travelin Jack erklimmen aus dem Publikum heraus die Bühne und sorgen auch in den hinteren Reihen für neugierige Blicke.

Bei der Begrüßung durch Frontfrau Alia Spaceface gibt sich das Publikum noch recht verhalten. Doch das ändert sich, sobald Travelin Jack die ersten Töne von „Cold Blood“ anspielen – dem ersten Song heute Abend und Teil des aktuellen Albums „Commencing Countdown“.

Eine Zeitreise in die 70er

Den Vieren beim Spielen zuzusehen (und zu hören) erinnert an eine Zeitreise zurück in die 70er Jahre: Kräftiges Makeup, ausgefallene Outfits und das Auftreten der Band lassen einen das Jahr 2017 schnell vergessen. Was nicht heißt, dass Travelin Jack zu altmodisch sind – im Gegenteil. Sie schaffen es, den Glanz der 70er mit der heutigen Zeit zu verbinden und sorgen so für eine allemal sehenswerte Show. Die kräftige Stimme von Alia Spaceface hat spätestens bei „Metropolis“ jeden überzeugt.

Bis in die letzten Reihen sieht man mindestens das ein oder andere Kopfnicken. Direkt vor der Bühne sind bereits alle kräftig am Haare schütteln. „Wer nach dem nächsten Song errät, von wem der war, bekommt von uns eine Platte geschenkt!“, kündigt die Band vor ihrem Cover zu Buffalos „Shylock“ an. Als zunächst niemand hörbar die richtige Antwort geben kann, kommentieren die Vier kurzerhand amüsiert: „Dann ist der jetzt von uns. Wir finden den nämlich geil.“ Kurz darauf kommt dann doch noch die richtige Antwort aus dem Publikum. Nach etwa 50 Minuten ist das Set der Berliner zu Ende. „Danke an Kadavar!“, sagt Bassist Steve Burner und damit verabschiedet sich die Band von der Bühne.

Wenige Worte, aber eine starke Präsenz

Um Punkt 22.00Uhr treten Kadavar auf die Bühne. Ohne überflüssige Worte beginnen sie ihr Set. „Skeleton Blues“ ist der erste Titel, der dem Publikum wie eine Klangwelle entgegenschlägt. Von Beginn an sind die ersten Reihen am Headbangen. Auch hinten steht nun niemand mehr still. „Kadavar!“, hört man immer wieder Rufe aus dem Publikum, was die Band kräftig anfeuert. Nahtlos geht es weiter mit „Doomsday Machine“.

Schnell wird sichtbar, was Kadavar zu einer so erfolgreichen Live-Band macht. Die Liebe zu handgemachter Musik, der Spaß am Spielen und ein eingespieltes Trio. Ihre Musik spricht für sich selbst. So bedarf es keiner großen Worte, um einen unvergesslichen Abend zu schaffen. Die Präsenz und Energie der Band sind allemal ansteckend – schließlich steht im Tower niemand mehr still. Zu Songs wie „Into The Wormhole“ ist Headbangen eben auch eine natürliche Reaktion.

„Na, habt Ihr Bock oder was?!“

Der Tower ist heute in stimmungsvolles Licht gehüllt. Langsam und mit den Songs wechseln die Farben von rot zu grün oder blau. Währenddessen sind die Bremer kräftig am Feiern. In der Mitte spielt Drummer Tiger auf seinem transparenten Schlagzeug. Er hat fast durchgehend ein zufriedenes Grinsen auf den Lippen. Verständlich bei dem Anblick des ausgelassenen Publikums. „Na, habt Ihr Bock oder was?!“ fragt Sänger und Gitarrist Lupus. Darauf erhält er sofort eine lautstarke Antwort. Denn den Tower auf einen Mittwochabend voll kriegen? Das schafft wirklich nicht jeder. Für Kadavar hingegen ist das heute kein Problem.

Knapp 1 ½ Stunden dauert das Set des Trios, das sie mit „Purple Sage“ beenden. Unter tosendem Applaus verlassen Kadavar die Bühne. Als lautstark nach einer Zugabe gefordert wird erscheinen die Drei noch einmal auf der Bühne. „Habt Ihr noch Lust?“, fragt Lupus grinsend und etwas außer Atem. Mit „All Our Thoughts“ und „Come Back Life“ erhält das Bremer Publikum seine Zugabe. Bis zur letzten Sekunde sind sowohl Band als auch Zuschauer mit Leidenschaft dabei. Dementsprechend sind am Ende alle sichtlich erschöpft, aber glücklich. Lupus lädt die Fans noch ein mit ihnen am Merch-Stand ein Bierchen zu trinken und so den Abend ausklingen zu lassen.

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