KVELERTAK melden sich zurück – und wie! Auf ihrem dritten Album „Nattesferd“ präsentieren sie wie gewohnt als starke Band und balancieren gekonnt auf dem schmalen Grad im Übergang verschiedenster Genre, um so aus Metal-, Rock-, Punk- und Doom-Elementen eine einzigartige Symbiose zu erschaffen
Während KVELERTAK mit dem Opener „Dendrofil For Yggdrasil“ noch recht metallastig starten, zeigte „1985“ bereits im Vorfeld als erste Single die starke Rockseite der Band. Stolpert man im ersten Moment über den Titel des Openers, gibt es dazu auch eine Erklärung: „Dendrofil“ ist eine Person, die sich von Planzen und Bäumen angezogen fühlt, „Yggdrasil“ ist in der nordischen Mythologie der „Baum des Lebens“.
Weniger harmonisch geht es – sowohl musikalisch als auch lyrisch in „Bronsegud“ zugange: Der Song nimmt wieder ordentlich an Tempo auf, im Text geht es um Kinder, die einem bronzefarbenen Gott namens Molloch geopfert werden. Hier bedienen sich KVELERTAK sichtlich einiger Punkrockelemente. Hier verhält es sich wie in allen anderen Songs auch: Das steht den Norwegern verdammt gut!
Auch „Heksebrann“ beschäftigt sich mit hartem Tobak: Wie der Name schon vermuten lässt, behandeln KVELERTAK die Hexenverbrennung. Die Verbrennung einer der berühmtestes Hexen Norwegens, um genau zu sein. In den rund zehn Minuten gibt es einiges zu entdecken: Angefangen vom langen Intro des Songs über den Einsatz von drei Gitarren bis hin zum zweistimmigen Gesang.
Nach dem selbstbetitelten Debüt und dem Nachfolger „Meir“ haben KVELERTAK ein weiteres starkes Album zu ihrer Diskografie hinzugefügt. Die Songs präsentieren sich abwechslungsreich, ohne dabei den typischen Charakter der Norweger zu verlieren. Lediglich – auch wenn diese Aussage mit einem kleinen Augenzwinkern verbunden ist – das Albumcover kann mit denen der beiden Vorgänger nicht mithalten. Aber das ist nun wahrlich das kleinste Übel in Anbetracht eines weiteren, starken KVELERTAK Albums.
von Hanna