Mit Best-Of-Alben ist es immer so eine Sache: Brauchen die “Fans” einer Band sowas? Gewinnt die Band durch diesen Querschnitt ihres Schaffens neue Zuhörer oder ist so ein Album wirklich mehr, als eine lieblose Zusammenstellung alter Songs, um doch noch ein wenig abkassieren zu können? Bei The Lawrence Arms sind diese Fragen eher zweitrangig, denn sie bringen mit “We Are the Champions of the World” ein so unfassbar liebevolles Best-Of-Album auf den Markt, dass es sogar langjährigen Fans schwerfallen wird, daran vorbeizugehen.
Intime Blicke hinter die Kulissen
Das wunderbare Beiheft enthält neben generellen Worten zur Platte auch ausführliche Liner-Notes zu den jeweiligen Songs. Besonders durch den zum Teil großen zeitlichen Abstand zwischen den Aufnahmen der Alben zeigt sich dieses Gimmick schnell als extrem spannend und unterhaltsam.
Es gibt Anekdoten aus der Anfangszeit der Band und intime Einblicke in die Köpfe und Motive der beiden Songwriter Brendan Kelly und Chris McCaughan zu entdecken. Da offenbart sich im Song “Seventeener” der eine oder andere Hangover-Morning und durch die Story zu “Ramblin’ Boys Of Pleasure” erfährt man über Lyrics, die durch weirde Drogentrips auf deutschen Autobahnen entstanden.
Alte Hits und unveröffentlichte Perlen
24 Titel aus fast 20 Jahren Bandgeschichte treffen auf vier bisher unveröffentlichte Songs, wie das großartige “Black Snow” oder “Warped Summer Extravaganza” in der “Turbo Excellent”-Version. Somit wird hier für jeden, der sich entweder endlich mal mit The Lawrence Arms auseinandersetzen will oder eh schon begeistert ist und Lust auf neues Material sowie Anekdoten zu seinen Lieblingssongs hat, absoluter Mehrwert geboten. Wenn Greatest Hits, dann doch bitte so!