Miss Vincent spielt melodischen Punk Rock mit 80er New Wave Einflüssen. Durch das Leben auf Tour sind in den letzten Jahren die Hobbys der Band „im Stau stehen“, „auf Fußböden schlafen“ und „für jeden zu spielen, den es interessiert“ geworden. Diesen natürlichen Reifeprozess hört man natürlich auch in Ihren Songs. Pünktlich zu Beginn der Miss Vincent Tour nahmen sich Lawrie und Alex nun einen Moment Zeit, um mit uns über Themen zwischen Tour, Ideen zu neuer Musik und der Entstehung von Band und Bandnamen zu reden. Was das mit einer toten Frau und Buddy Holly zu tun hat, erfahrt Ihr in unserem Interview.
„Es ist leicht, sich während der Tournee manchmal unzusammenhängend zu fühlen, deshalb ist es schön, etwas zu haben, das uns zusammenbringt“
Wie habt ihr Euch kennengelernt und wie habt Ihr zu dem Bandnamen „Miss Vincent“ gefunden?
Lawrie: Ich habe Alex online auf einer Website namens Join My Band kennengelernt. Wir wollten beide eine Band gründen, also schickten wir einige Demos hin und her, trafen uns auf ein Bier und das war’s. Alex kannte Owain aus seiner Zeit als Teenager, als er in Bands spielte und unser Schlagzeuger Nate kam Ende 2017 zu uns, nachdem seine andere Band Guts eine Show mit uns und Energy in London gespielt hatte. Unser damaliger Schlagzeuger sollte die Band bald verlassen, so dass es ein ziemlich glücklicher Zufall war.
Unser Name stammt aus einem unserer Lieder über eine Frau namens Joyce Vincent, die zwei Jahre lang tot in ihrer Londoner Wohnung lag und von der niemand wusste. Das Lied trug ursprünglich den Titel „Miss Vincent“. Wir haben den Namen jedoch für die Band übernommen und das Lied umbenannt.
Wie würdet Ihr Eure Musik jemandem beschreiben, der Euch noch nicht kennt?
Alex: Eingängiger Punkrock mit Vintage-Vibes. Wir lieben Bands wie The Ramones, Alkaline Trio und Masked Intruder sowie die erste Welle von Rock’n’Roll-Künstlern wie Buddy Holly und Danny and the Juniors.
„Wir haben jetzt eine viel klarere Vorstellung von allem, was wir tun.“
Wir haben von mehreren Leuten gehört, dass es Zeit für ein neues Album ist. Was könnt ihr uns darüber sagen?
Lawrie: Wir haben in den letzten 18 Monaten immer wieder Aufnahmen gemacht und in dieser Zeit drei Singles veröffentlicht: „Melanie“, „My Iron Heart“ und „Doctors and Churches“. Was auch immer als nächstes kommt, ist im Moment noch in der Schwebe, aber wir hoffen, dass wir eher früher als später mehr Musik veröffentlichen werden.
Was hat sich für Euch seit 2012 geändert?
Alex: Wir sind im Wesentlichen eine völlig andere Band, sowohl auf persönlicher Ebene, als auch musikalisch. Wir haben jetzt eine viel klarere Vorstellung von allem, was wir tun, und insbesondere der Schreibprozess fühlt sich natürlicher und instinktiver an.
Was ist für Euch der aufregendste Teil der kommenden Tournee?
Lawrie: Das sind unsere ersten Auftritte im Jahr 2020, also freuen wir uns vor allem darauf, wieder auf die Bühne zu gehen und zusammen zu spielen. Wir werden auch das Ramones-Museum in Berlin besuchen, das für Alex wie eine heilige Pilgerfahrt ist.
„Gestern haben wir Take Back Sunday, John Mayer und Bad Religion gehört.“
Habt Ihr irgendwelche Rituale auf Tour?
Alex: Wir machen immer ein gemeinsames stimmliches Aufwärmen bevor wir spielen. Es ist leicht, sich während der Tournee manchmal unzusammenhängend zu fühlen, deshalb ist es schön, etwas zu haben, das uns zusammenbringt und uns alle vor einer Show auf das gleiche Niveau bringt.
Und an welche Momente erinnert man sich nach einer Tournee am häufigsten?
Lawrie: Es gibt ein paar Songs im Set, die richtig viel Spaß machen. Wir versuchendas Publikum von der Bühne aus so mitzureißen, wie es uns möglich ist, so dass es, wenn das Publikum wirklich darauf reagiert, für einige besondere Momente und Höhepunkte sorgen kann.
Welche Musik läuft bei Euch im Van?
Alex: Gestern haben wir Take Back Sunday, John Mayer und Bad Religion gehört, jetzt hören wir Dan Andriano. Es können jederzeit NOFX, Bayside, Frank Sinatra oder Lana Del Ray sein.
Das letzte Wort habt Ihr!
Geht sorgsam miteinander um!