Make Them Suffer haben in den letzten Jahren ziemlich viel Staub in der Deathcore-Szene aufgewirbelt. Nun veröffentlichen sie demnächst nach gut zwei Jahren seit ihrem letzten Release „Old Souls“ das nächste Album mit dem Namen „World’s Apart“ . Wer aber jetzt in völliger Vorfreude wieder ein Deathcore-Album à la „Neverbloom“ oder „Old Souls“ des Quintetts aus Perth erwartet, den muss man an dieser Stelle direkt enttäuschen. Wie man schon bei der Vorab-Single „Fireworks“ bemerkte, ist der ursprüngliche Stil fast vollständig einem eher ätherischen, dunkleren und hymnenhaften Metalcore, wie ihn auch Northlane oder In Hearts Wake spielen, gewichen. Dafür haben Make Them Suffer auch direkt mal so richtig Schelte von der „Die-Hard-Fanbase“ kassiert. Es wurde direkt prophezeit, dass sich die Band damit komplett ins eigene Aus katapultiert hat und das Album ein Flop wird.
Totgesagte leben länger
Man sollte aber nicht immer auf die ganzen Hater hören und sich selbst ein Bild von „World’s Apart“ machen. Sicherlich ist es nicht mehr der Standard-08/15-Deathcore, den die Szene immer noch abfeiert. Aber was die Australier hier gewagt und geschaffen haben, ist viel mehr als der Einheitsbrei, den man immer wieder von anderen Bands der Szene vorgesetzt bekommt.
Das Hauptaugenmerk liegt zwar immer noch auf den Shouts und Screams von Frontmann Sean Harmanis, die wie gezielte Faustschläge aus den Boxen hämmern. Aber alles in allem ist der Sound und auch die Songkonstrukte viel offener und vielfältiger geworden. So schafft die Band damit durchgängig eine viel dichtere Atmosphäre als auf beiden Vorgängern zusammen. Gerade Neuzugang Booka Nile trägt viel dazu bei. Sie schafft es des Öfteren mit ihrem cleanen Gesang die Songs noch einmal auf eine ganz andere Ebene zu katapultieren. Allen voran der Song „First Movement“.
Alles klappt aber dann doch noch nicht
Sicherlich hapert’s noch an der einen oder anderen Stelle. Aber bei so einer starken musikalischen Veränderung ist es nicht verwunderlich, dass nicht gleich alles zu 100 % klappt. Man nehme als Beispiel einfach nur mal die Keyboard-Melodie aus „Uncharted“. Die ist zwar nett gedacht, klingelt aber im Songgefüge doch leicht dissonant. Auch wenn es vielleicht gewollt war – passen tut es nicht.
The Shape of Deathcore to come
Trotz dieser kleinen Nicklichkeiten hat der Fünfer ein sehr gutes Album geschaffen, was höchstwahrscheinlich als Blaupause für weitere Deathcore-Alben der Szene dienen wird. Es war zwar ein gewagter Schritt für Make Them Suffer, aber dieser hat sich definitiv gelohnt.