Memphis May Fire melden sich mit “Remade in Misery”, das am 03. Juni auf Rise Records erscheint, zurück. Und was soll man sagen – es ist klassisches Memphis May Fire-Material. Das wird schnell nach dem ersten Hören klar. Wer die Band aus Texas um Frontmann Matty Mullins schon etwas länger wird wissen, wovon ich rede. Die Band kommt mit keiner Überraschung um die Ecke, es ist aber auch nie eine wirkliche Enttäuschung. Dafür gibt es verschiedene Gründe.
Never change a winning system
Memphis May Fire sind seit jeher ein fester Bestandteil der amerikanischen Metalcore-Szene und auch international nicht mehr wegzudenken aus dem Dunstkreis irgendwo zwischen Impericon, der ehemaligen Warped Tour und anderen einschlägigen Szene-Zugehörigkeiten wie zum Beispiel am Release-Wochenende das Slam Dunk Fest in England. Und die Erfolgsformel, die schon zu Beginn ihrer Karriere funktioniert hat, als sie beispielsweise mit “Challenger” richtig einschlugen, funktioniert auch heute noch. Geladene, riffige Strophen und knackige Breakdowns geben sich munter im Wechsel die Klinke in die Hand, oft eingeleitet von einem Pre-Chorus, bei dem man gleich Lust auf Memphis May Fire live bekommt. Das mag jetzt vielleicht für manche langweilig klingen, aber sind wir mal ehrlich: Warum sollte man gute Musik denn groß verändern?
Natürlich gibt es das Argument, dass man als Band reifer wird und vielleicht mal links und rechts von seinem ursprünglichen Sound gucken sollte. Letztendlich kann man sich aber durchaus darüber freuen, dass es noch Bands wie Memphis May Fire gibt, die ihrem Sound treu bleiben und den Metalcore weiter oben halten, so wie er schon damals war. Memphis May Fire ist ein bisschen gelebte Metalcore-Nostalgie mit der richtigen Dosis Modernität.
Starker Anfang, ruhiges Ende
Das neue Album bietet neben dem gewohnten, aber gutem Sound, auch eine gute Reichweite von Ballade zu Circle-Pit-Favorit. “Make Believe” oder der Titeltrack “Misery” beispielsweise spielen eher vergleichsweise ruhige Töne an. Doch selbst dort endet der treibende melancholische Sound dann doch irgendwann im Breakdown. Mit “The Fight Within” findet das Album einen noch ruhigeren Abschluss und schließt den Longplayer thematisch passend zum Titel “Remade in Misery” ab.
Ansonsten ist die Platte voll gepackt mit temporeichen Songs. “Blood & Water” als Eröffnungstrack lässt uns gleich ins kalte Wasser springen und holt uns bis “Your Turn” auch nicht wieder raus. Ein energetischer Beginn, der sich hoffentlich auch genau so live übertragen lässt von der Band. Wir freuen uns schon drauf.