Supergroups sind ja immer so eine Sache: Während sich Formationen wie Fugazi oder OFF! maximal in den Reigen der großen Punkbands einreihen, tauchen die meisten schnell wieder ab und werden zu -wenn überhaupt- One Hit Wondern der Subkultur.
„‚The Quarry‘ verkörpert den menschlichen Denkprozess.“
Mercy Union sind ein paar New Jersey Kumpels, die ein Gespür für Hits mehr als einmal unter Beweis stellten.
Mit Mercy Union zeigt sich nun ein hochkarätiges Quartett, welches durchaus Potential verspricht. Zusammengeschlossen haben sich ein paar New Jersey Kumpels, die ein Gespür für Hits mehr als einmal unter Beweis stellten. Jared Hart von The Scandals und Benny Horowitz von The Gaslight Anthem sind alte Bekannte der Szene und versprechen durch Harts eingängige Stimme und Horowitz energetisches Spiel ungehört ein Erfolgsrezept. Unterschrieben wurde diese These bereits bei der ersten Veröffentlichung „Chips And Vics“. Ihren kreativen Prozess manifestieren die vier Musiker durch ausgeklügelte Riffs und nicht enden wollende Backbeats. Kurz vor Release schnappte sich Hart seinen neuen Band Kollegen Rocky Catanese (Konzertbericht) für eine Europatour. Catanese spielt außerdem in den Bands Let Me Run und Rocky and The Chapter.
Es geht um Themen, die wir täglich zwischen Kopf und Herz bewegen
The Quarry wurde via Mt. Crushmore veröffentlicht und in Pete Steinkopfs Little Eden Studio in Asbury Park (NJ) aufgenommen. Entstanden sind 12 treibende Songs, die sich mit einem reflektierendem Blick mit verschiedenen Aspekten des Lebens beschäftigen: Dem Erwachsenwerden, den Menschen, die einen geformt haben, den Menschen, die einen im Stich gelassen haben, mit den Menschen, die immer noch bei Dir sind, und Themen, die wir täglich zwischen Kopf und Herz bewegen. Oder wie Frontmann Jared Hart sagen würde: „‚The Quarry‘ verkörpert den menschlichen Denkprozess. Es zeigt die Fähigkeit, das eigene Leben und die eigenen Erfahrungen von außen zu betrachten und dadurch hoffentlich eine Perspektive zu bekommen. Die Lieder beschäftigen sich mit Themen wie Sorgen, Dankbarkeit, Verlusten und dem eigenen Selbstwertgefühl. Es ist ein Album, das ganz vorsichtig entstanden ist. Jeder Song hat seinen eigenen, richtigen Platz finden müssen.“
Sanft und verträumt, aber auch rough und stürmisch werden New Jersey Geschichten erzählt
Nicht nur die Themen erweisen sich so schwer, wie der Stein, der einem ab und an auf der Brust liegt, auch musikalisch geht „The Quarry“ schnurstracks unter die Haut. Die ganz individuellen Stile der Musiker vermischen sich zu einem gleichermaßen wehmütigen, aber auch zukunftsweisenden Sound, der den Hörer in einen warmen Mantel perfekter Melodien hüllt. Mercy Union bilden eine nahezu perfekte Brücke: Sanft und verträumt, aber auch rough und stürmisch werden New Jersey Geschichten zwischen den Metropolen New York City und Philadelphia erzählt, die die klassischen Elemente von Punk, Soul und der ursprünglichen amerikanischen Musik vereinen.
„‚The Quarry‘ erwärmt die graue und Kalte Jahreszeit und wird gleichermaßen der perfekte Begleiter für den sommerlichen Roadtrip sein.“
„The Quarry“ ist ein nahezu makelloses Album: Handwerklich perfekt, vereint es einen Stil, der sich mittlerweile als zeitlos und immer wieder gern gehört erweist. Kritisiert werden kann auf hohem und eigentlich überflüssigem Niveau: ganz sicher erfindet sich hier kein Rad neu, was aber auch an der Stelle überhaupt nichts macht, da das Debüt der US-Amerikaner ein (im positiven Sinne) solides Album ist, was mit seinen kanpp 45 Minuten sowohl den grauen Herbst und Winter wärmer macht, als auch der perfekte Begleiter für den sommerlichen Roadtrip sein wird.