Am Mittwoch machte die „We Are Stronger Than Before“ Tour Halt in Hannover. Die US-Jungs von Miss May I gaben sich die Ehre in der 60er Jahre Halle des Kulturzentrums Faust und hatten sich vorgenommen der frostigen Landeshauptstadt ordentlich einzuheizen. Tatkräftige Unterstützung hatten sie dafür auch im Gepäck: Die beiden ebenfalls aus den USA stammenden Bands Currents und Fit For A King sowie die Australier Void Of Vision rundeten das Lineup für den Abend ab.
Bereits um 19.30 Uhr betreten die Jungs von Currents die Bühne, um den Abend zu eröffnen. Und legen sofort mächtig los. Ihr energiegeladenes Set, das weitestgehend Songs ihres aktuellen Albums “The Place I Feel Safest“ beinhaltet, ist für das auf Grund der frühen Anfangszeit noch etwas spärliche Publikum ein guter Grundstein, um sich für die folgenden Bands warm zu moshen.
Nach kurzer Umbau- und Soundcheckphase übernehmen dann die aus Melbourne angereisten Void Of Vision die Bühne. Die das erste Mal auf deutschem Boden tourenden Australier überzeugen ebenfalls mit aggressiven Riffs, haben aber auch melodische Parts im Gepäck. Eine Kombination, die dem anwesenden Publikum definitiv zu gefallen scheint und ihren Höhepunkt darin findet, als Fit For A King Bassist und Sänger Ryan O’Leary die Jungs von Void Of Vision gesanglich in Form eines Features auf der Bühne unterstützt.
Bewegungsfreude und Textsicherheit
Um 21.00 Uhr stürmen dann Fit For A King die Bühne des mittlerweile gut besuchten Kulturzentrum Faust und legen direkt los wie die Feuerwehr. Als Opener hauen sie dem Publikum ihren Song „Hollow King (Sound Of The End)“ um die Ohren und die ersten Circle Pits des Abends sind die Folge. Es folgt eine abwechslungsreiche Setlist mit überwiegend Songs des aktuellen Albums „Deathgrip“, garniert mit einigen älteren Titeln.
Große Teile des Publikums zeigen sich sehr textsicher und bewegungsfreudig. Auch Bassist Ryan O’Leary lässt es sich nicht nehmen bei einem Circle Pit im Publikum mitzumischen. Überhaupt fällt der erhöhte Bewegungsdrang des munteren Bassisten auf. Wirbelt dieser doch ununterbrochen quer über die Bühne, wenn er nicht gerade Roundhousekicks vollführt. Mit „Pissed Off“ und einer letzten Wall Of Death verabschieden sich Fit For A King vom zufriedenen Hannoveraner Publikum. So geben sie die Bühne frei für den eigentlichen Hauptact des Abends.
Miss May I verhelfen zu neuen Kräften
Nach einem doch etwas umfangreicheren Bühnenumbau ist es um 22.10 Uhr soweit. In reichlich Nebel gehüllt starten Miss May I passenderweise mit „Lost In The Grey“ ihr Set. Es braucht zwei, drei Songs bis das scheinbar noch von Fit For A King erschöpfte Publikum bei neuen Kräften ist. Spätestens jedoch mit „Masses Of A Dying Breed“ und nach einigen „Get those fists in the air“-Aufforderungen hat Sänger Levi Benton das Publikum im Griff. Es wird wieder tüchtig gemosht und mitgesungen.
Kurz verschnaufen kann das Publikum im weiteren Verlauf nur während eines Drumsolos von Jerod Boyd. Währenddessen verlässt die restliche Band komplett die Bühne. Miss May I haben heute eine sehr abwechslungsreiche Setlist quer durch ihre bisher erschienenen Alben im Gepäck. Nach dem Song „Shadow Inside“ von ihrem gleichnamig, im letzten Jahr erschienenen Album gibt es zum Abschluss des Abends noch den mittlerweile knapp acht Jahre alten Titel „Relentless Chaos“ auf die Ohren. Bei dem geben die anwesenden Zuschauer nochmal alles, um sich im Anschluss daran erschöpft aber zufrieden auf den eisigen Heimweg zu machen.