Auf ihrem neuen Album „Delta“ halten Mumford & Sons den alten Folk-Rock Style nicht zurück, sondern interpretieren ihn auf eine moderne, tanzbare Weise neu. Gitarren, die schon leicht an Coldplay erinnern und Chor-Passagen, die keinen Arcade Fire-Fan still sitzen lassen werden. Auf ihrem vierten Album schauen Mumford & Sons reflektierter denn je auf ihre 10-jährige Bandgeschichte zurück, sodass sich jeder einzelne Song des Album anfühlt, wie ein wiederkehrendes Debütalbum.
Folk-Rock trifft modernen Sound
Zurück zum Anfang
Mit dem ersten Song „42“ eröffnet die Band das Album. Wie gewohnt ist auch der erste Track wie auch auf den Vorgängeralben sehr ruhig und baut sich in der Mitte immer mehr zu einen Sonnenaufgang auf. Ohne lange zu zögern folgt auch schon die Lead-Single „Guiding Light“, die den Zuhörer an alte Stücke der Band erinnert. Vertraute Instrumente wie das beliebte Banjo kommen auch wieder zum Einsatz und bieten nicht nur wunderbare instrumentale Melodien, sondern auch Sing-Along Parts, die aus Live-Zuschauern sicherlich Freunde werden lassen.
Auch wenn die vier Herren an ihren Wurzeln arbeiteten, trifft man beim dritten Song „Woman“ auf RnB Beats und Pop Passagen, die das Album im positiven Sinne radiofreundlicher machen und einen modernen Touch geben. Produzent Paul Epworth arbeitete mit der Band in den berühmten Londoner The Church Studios, die dem Klang des Albums einen leicht kirchlichen Sound geben. Große Orgeln und immer wiederkehrender Hall, der der Akustik einer leeren Kirche ähnelt.
„Als würde man im Album stehen“
So beschreibt Sänger und Kopf der Band Marcus Mumford das Gefühl, das er bekommt, wenn er im Raum des Studios steht, in dem die Aufnahmen zu „Delta“ entstanden. Nicht umsonst hat dieses Studio ein guten Ruf. So nahmen beispielsweise Beans On Toast zwischen den Aufnahmen von Mumford & Sons ebenfalls ihr neues Album dort auf. „Delta“ zieht sich mit stimmungsschwankenden Songs weiter. Der eine lässt einen grübeln und erinnert an vergangene gescheiterte Beziehungen und der andere beglückt den Hörer mit Zukunftsperspektiven, in dem man sich während des Hörens wohl fühlt.
Aber auch zwischen alten vertrauten Klängen kommen immer mal wieder Songs wie „Slip Away“ und „Rose Of Sharon“ auf, die frisches Wind in die Produktion und die RnB Experimente des Albums bringen. Fast wie eine Arena Rock Band beenden die vier Briten das Album mit den Titeltrack „Delta“. Ein Song, der sich langsam aufbaut und zu einer Explosion wird und sich immer leiser wieder ausklingt.