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Bands und Musiker unterstützen die Seenotrettung

Bands und Musiker unterstützen Seenotrettung NGO

“The passion of rescue reveals the highest dynamic of the human soul.”, sagte Kurt Hahn einst und sollte Recht behalten. Diese Dynamik zeigt sich besonders auf ziviler Ebene beim mehr als aktuellen Thema Seenotrettung. Nichtregierungsorganisationen (NGOs) versuchen mittlerweile über vier Jahre Menschenleben im Mittelmeer zu retten. Dabei werden sie immer mehr von allen Seiten behindert. Aktuell ist seit fast einer Woche keine NGO mit einem Rettungsschiff auf See. Mit dem Gedanken „Wo keine Zeugen sind, gibt es auch keine Toten“, kann man sich vorstellen, welches Ausmaß das haben wird.

“The passion of rescue reveals the highest dynamic of the human soul.”

Die europäische Politik scheint die Themen Flucht und Seenotrettung unterdessen zu einer Art kranken Tycoon Spiel gemacht zu haben. Das aktuellste Beispiel ist dabei die Odyssee der Aquarius. Nach fast fünf Tagen Irrfahrt im Mittelmeer durfte das Rettungsschiff endlich in Malta festmachen. Dazu muss man sagen, dass wir hier über 144 Menschen sprechen, die sich in Seenot befanden. Davon fast 50% minderjährig. Diese werden nun auf Spanien, Frankreich, Portugal und Luxemburg, sowie Deutschland verteilt. 5 Länder für 5 Tage Irrfahrt auf See – Holy mess, European Union!

Viele Bands und Solokünstler positionieren sich mit klaren Statements

Dass das alles so nicht weiter gehen kann, zeigt neben dem starken Support aus der Bevölkerung, auch die Unterstützung der Musikszene. Viele Bands und Solokünstler positionieren sich mit klaren Statements.

Die Ärzte unterstützen Mission Lifeline

Der Die Ärzte-Bassist Rodrigo Gonzalez ist gebürtiger Chilene und musste als Sechsjähriger mit seinen Eltern nach einem blutigen Militärputsch das Land verlassen. 1974 erhielt die Familie in Hamburg Asyl.

Die Toten Hosen, ZSK und Radio Havanna unterstützen Sea-Watch

Die Toten Hosen unterstützen schon seit vielen Jahren Projekte wie die Seenotrettung. Aktuell die NGO Sea-Watch: „Wir verfolgen deren Arbeit von Anfang an. Jetzt haben sie uns gebeten, ob sie unser Lied „Europa” als Musik benutzen können, um ein Video mit Bildern von ihren Einsätzen zusammenzustellen, dem wir gerne nachgekommen sind.“ Außerdem lässt es Campino sich auf den Konzerten der Band nicht nehmen, sich mit Statements wie „Hört auf, die Seenotretter zu kriminalisieren“ zu positionieren.

„Für alle die, die im Mittelmeer Menschen vor dem Ertrinken retten“ heißt es im brandneuen Song „Hallo Hoffnung“ von ZSK. Diese solidarisieren sich mit Geflüchteten und vor allem Seenotrettern.

2014 war der Radio Havanna Frontmann Fichte auf Lampedusa, um sich von der Situation vor Ort ein Bild zu machen und bei den Seerettungsvorhaben von Sea-Watch zu unterstützen.

Feine Sahne Filschfilet unterstützen Jugend Rettet

Ingo Donot, Ok Kid, Marteria, die Beginner, Irie Révoltés und viele mehr unterstützen SOS Mediterranée

Anti-Flag, Der Wahnsinn, Talco, die Donots und Rantanplan unterstützen Mission Lifeline

Hilf mir zu Spenden!

Ich habe bis zum 27. August eine Spendenaktion für Mission Lifeline laufen und würde mich mehr als freuen, wenn Ihr mich dabei unterstützt. Jeder Euro ist Goldwert, wenn es darum geht Leben zu retten. Ein Menschenleben ist unbezahlbar – Seenotrettung nicht! Spendenaktionen findet Ihr, neben Facebook, auf den Webseiten der Organisationen. Dort könnt Ihr Euch auch aktiv als Unterstützer an Land und auf See bewerben. Wenn Ihr Fragen habt, meldet Euch einfach unter maria@count-your-bruises.de

Diese NGOs könnten aktuell Menschen in Seenot bergen

Die Sea-Watch 3 der gemeinnützige Initiative Sea-Watch liegt seit Anfang Juli in Malta an der Kette und darf nicht mehr auslaufen. Grund sind angebliche Registrierungsprobleme. Das Schiff fährt unter niederländischer Flagge. Die niederländischen Behörden haben nach eingehender Prüfung bestätigt, dass die Registrierung korrekt sei und trotzdem sitzt die Sea-Watch 3 seit 56 Tagen fest. Die Organisation bereitet derzeit eine Klage dagegen vor. Vor wenigen Tagen besuchte die italienische Europaabgeordnete Cécile Kyenge von Partito Democratico das Schiff.

Die Aquarius ist das Rettungsschiff von SOS Mediterranée und Ärzte ohne Grenzen und befindet sich aktuell vor der tunesischen Küste. Auf dem Weg von Malta nach Marseille rettete die Besatzung der „Aquarius“ fünf tunesische, sich in Seenot befindliche Menschen. Da Tunis nicht als sicherer Hafen gilt, wurden Italien und Frankreich um Erlaubnis gebeten, einzulaufen – bisher ohne Reaktion. Die Aquarius steht still.

Auch die Lifeline, das Schiff der Dresdner Organisation Mission Lifeline fährt unter niederländischer Flagge und liegt in Valletta an der Kette. Auch hier wirft die maltesische Regierung eine fehlerhafte Registrierung vor. Außerdem wurde der Lifeline Kapitän Claus-Peter Reisch in Malta angeklagt. Er habe sich bei der Rettung von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer behördlichen Anweisungen widersetzt und gegen internationales Recht verstoßen.

Der Regensburger Verein Sea-Eye stellte die beiden Schiffe Sea-Eye und Seefuchs. Auch diese Schiffe werden auf Registrierungsebene am Auslaufen gehindert. Beide Schiffe fahren unter niederländischer Flagge. Während die Sea-Eye in Tunesien fest sitzt, liegt der Seefuchs in Malta an der Kette.

Aus Spanien ist im Normalfall die Hilfsorganisation Proactiva Open Arms mit ihrem Schiff Open Arms auf See. Dieses scheint aktuell in Spanien nicht auslaufen zu dürfen. Genauere Ursachen sind bisher unklar.

Die Iuventa, das Schiff der seit 2015 bestehenden Berliner NGO Jugend Rettet, liegt seit August 2017 in Trapani auf Sizilien an der Kette. Mittlerweile ein ganzes, langes Jahr. Die Besatzung darf unterdessen nicht auf ihr Boot. Ohne wirkliche Belege oder eine konkrete Anklage bleibt die Iuventa beschlagnahmt mit dem Vorwurf, der Beihilfe zur illegalen Einreise und Kooperation mit Schleppern. Jugend Rettet erwägt die Anrufung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte.

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