Nach neuem Song: Slaughter To Prevail verlassen Russland
Redaktion
Vor wenigen Tagen brachte die russische Deathcore Band Slaughter To Prevailihren neuen Song „1984“ raus, in dem sich offenkundig den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine anprangern. Da sie aufgrund ihrer klaren Positionierung mit Repressionen und möglicherweise sogar politischer Verfolgung zu rechnen haben, sind sie bereits vor drei Monaten nach Orlando, Florida umgesiedelt. Aktuell warte man auf ein Visa in Indonesien.
Frontmann Aleksandr „Alex Terrible“ Shikolai erklärt die Situation in Russland:
Wenn man sagt, dass man gegen den Krieg ist, wenn man so etwas tut wie demonstrieren, kann man womöglich in den Knast kommen. Oder man bekommt wahrscheinlich eine Strafe von 30.00 Rubel (circa 480 Euro) oder 50.000 Rubel (rund 800 Euro). Das ist nicht so viel, aber immer noch verdammt verrückt. Wenn man gegen den Krieg ist, sagt die Regierung einfach zu einem: ‚Du hast ein Problem. Halte deinen Mund.‘ Besonders wenn man Musik macht und gegen den Krieg ist, werden sie wahrscheinlich versuchen, deine Konzerte zu verhindern.Alex Terrible
Dass Slaughter To Prevail „1984“ als gezieltes Statement veröffentlichen, wird nicht nur anhand des gewählten Titels deutlich.
In diesem Lied singe ich einfach: ‚Stoppt die verdammte Gewalt!‘ und ‚Warum macht ihr das?‘ Denn ich halte es für falsch. Ich weiß nicht über vieles Bescheid und bin kein politischer Mensch. Über diesen Konflikt im Donbass weiß ich nicht viel. Aber ich als ungebildete Person mag das nicht, denn Menschen sterben. Zivilisten leiden. Mariupol wurde einfach zerstört. Die ganze Stadt ist kaputt. Wenn ich mir vorstelle, ich würde in Mariupol leben… Ich verliere vielleicht meine Familie oder Mitglieder meines Zuhauses. Ich würde Russland hassen. Das ist echt emotional für mich. Ich glaube, jede Person in Russland ist gegen den Krieg. Man kann den Krieg nicht unterstützen, außer man ist ein dummer Mensch.Alex Terrible
Wir hoffen, dass die Band nach einer derart bedeutungsvollen und mutigen Aktion eine neue Wahlheimat findet, um uns weiterhin mit ihrer Musik zu versorgen.