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Nachruf: Empowerment Forever

Empowerment

Foto: Michelle Olaya

Eine Ära geht zu Ende: Die Stuttgarter Band Empowerment ist Geschichte und spielte am 10. Dezember ihre Farewell Show im Goldmarks in Stuttgart. Ein letztes Mal „Bullenschweine“ von Slime als Abschluss ihres Sets. Chris wirft einen Blick zurück.

Im Kollektiv haben wir uns Widerstand geschworen.Empowerment

Vor 10 Jahren hielt ich das erste Mal die Debütplatte „Gegen.Kult“ der Stuttgarter Band Empowerment in den Händen. Ich hatte sie bei Demon Runs Amok bestellt und absolut keine Ahnung was mich erwarten würde. Klar wusste ich, dass Empowerment deutschsprachigen Hardcore machen, allerdings fand ich bis zu diesem Zeitpunkt Lyrics auf Deutsch im Hardcore eher befremdlich.

Auf die Band aufmerksam geworden bin ich durch das Video zu ihrem Song „Konflikt“. Das prollige Auftreten in Verbindung mit einer klaren politischen Message war genau die Attitude mit der ich mich identifizieren konnte. Jogges zeigt, dass Air Max und Baggypants ebenso Punk sein kann, wie Iro und Nietengürtel.

„Gegen.Kult“ ist eine dieser Platten, die einen einfach nicht mehr loslassen. Im politischen Gedränge einer Mehrheitsgesellschaft die immer weiter nach rechts rückt, Faschos im Bundestag akzeptiert und die Stimmung mit den Jahren immer feindseliger gegen Migrant:innen und Antifaschist:innen wird, liefern Empowerment den Soundtrack für die Straße. „Konflikt“, „Blanker Hass“ oder „Gegen.Kult“ sind Songs für den Kampf gegen Menschenfeinde und Rassist:innen.

Die zweite Platte lässt lange auf sich warten. Dann bringt die Band 2016 eine Split Serie raus. Auf den vier verschiedenen 7-Inches teilen sich Empowerment die Spielzeit mit AYS / Henry Fonda / Abfukk und Krank. Dabei steuert jede Band einen Coversong und einen neuen eigenen Song dazu. Released wird der ganze Spaß via Cobra Records. Neben den Shows die Empowerment konstant abspielen, bildet die Split Serie ein musikalisches Lebenszeichen.

Schließlich schreiben wir das Jahr 2018 und es ist endlich soweit. Mit „Bengalo“ steht die zweite Vollscheibe der Band in den Startlöchern. Verantwortlich für die Veröffentlichung zeigt sich hier End Hits Records. Die Erwartungen sind hoch und sollten nicht enttäuscht werden. Jeder Song auf „Bengalo“ überzeugt auf ganzer Linie. Jeder Song ein Banger und die perfekte Fortsetzung zu „Gegen.Kult“.

Es gibt nur wenige Bands, die mich konstant begleitet haben und einen Teil meiner musikalischen und politischen Identität bilden. Darum möchte ich mich an dieser Stelle bei Jogges und Empowerment aus tiefstem Herzen für alles bedanken was sie für mich, die Szene und alle anderen getan haben. Immer klare Kante, immer DIY – Teile unserer Subkultur, die in einigen Teilen dieser Szene nicht mehr selbstverständlich sind.

och jedes Ende hat auch einen Anfang. Mit Prison Of Hope bleibt der Stu York Spirit noch eine Weile erhalten. Außerdem kann ich nur empfehlen, das AEF Tattoo Fest zu besuchen und einfach eine gute Zeit zu haben.

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