Nothington und Shoreline in Hannover

Nach zwölf gemeinsamen Jahren verabschieden sich Nothington von den Bühnen dieser Welt. In diesem Zuge laden sie noch einmal zu ihrer Abschiedstour. Dafür machen sie auch im Béi Chéz Heinz in Hannover Halt. Den Abend eröffnet die Punkrockband Shoreline aus Münster.

“The Last Tour”

Danke an Nothington, dass wir quasi auf den letzten Drücker spielen dürfen

Es ist 20.15 Uhr, als Shoreline die Bühne betreten. Der beliebte Kellerclub in Limmer ist schon gut gefüllt – außergewöhnlich für einen Mittwochabend. Anscheinend wollen viele noch einmal die Chance nutzen, Nothington ein letztes Mal live zu sehen. Schon im Vorverkauf wurden viele Karten verkauft und auch die Abendkasse wird gut angenommen.
Shoreline erweisen sich als gute Wahl. Einige im Publikum kennen ein paar Texte und man sieht, wie sich die Lippen mitsingend bewegen. Sänger Hangsol Seung nutzt die Gelegenheit, sich einerseits dafür zu bedanken, dass sie vor Nothington spielen dürfen, aber er möchte die Aufmerksamkeit auch auf ein wichtiges Thema lenken: “Ich weiß, dass hier heute niemand anwesend ist, der andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe oder ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert. Danke dafür, dass Ihr dafür auch in Eurem Alltag einsteht und die Stimme erhebt. Nothington haben viele wichtige Lieder geschrieben und wir freuen uns sehr, dass wir heute noch auf den letzten Drücker zusammen spielen dürfen.”

Shoreline zünden auf ihren Clubshows immer ein Räucherstäbchen, das während der Show herunterbrennt. Dies tun sie, wie sie sagen, damit sie sich immer gleich heimisch fühlen. Wiedererkennungswert hat dies allemal, der gesamte Raum duftet. Ihr Set endet schließlich mit dem Song “Breakfast (At 5 P.M.)”.

Shoreline

Foto: Maria Graul
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Der Spirit des Punkrock

Kurz nach 21.00 Uhr ist es endlich soweit und Nothington beginnen ihr letztes Konzert in Hannover. Trauer ist in den Gesichtern des Publikums allerdings nicht zu sehen, ganz im Gegenteil: Die Stimmung ist sofort ausgelassen. Es wird getanzt und gemeinsam mit den Musikern gesungen. Die US-Amerikaner haben für ihre Abschiedstour eine Setlist ausgewählt, die aus einer bunten Mischung aus Songs quer durch ihre Diskographie besteht. Besonders die charakteristische Whiskey-Stimme des Nothington Frontmannes Jay Northington setzt sich schnell im Gehörgang fest. Mit altbekannter Energie der Musiker aus San Francisco peitschen die Gitarren gegen das Publikum. Auch, wenn gerade an diesem Tag  mit Joshua Deen mehr spontan, als geplant die Besetzung am Schlagzeug wechselte und der abgemischte Sound im Venue leider nicht das war, was man als glücklich bezeichnen würde, überzeugten Nothington auf ganzer Linie.

“Seid Ihr etwa schon müde?”

Nicht ohne ein bisschen Wehmut

Dass das Hannoversche Publikum meist etwas träge um die Ecke kommt, ist kein Geheimnis und dennoch konnte man an diesem besonderen Abend viele strahlende Gesichter im gut gefüllten Club beobachten. Im Raucherraum wurden schließlich die vielen sympathischen und teils auch abgefahrenen Stories ausgetauscht, die man mit dieser Band bereits erleben durfte. Man kennt sich, denn die Amerikaner haben der niedersächsichen Stadt nie den Rücken gezeigt und stoppten meist im Béi Chéz Heinz. Darüber, dass Nothington ganz nah an ihren Fans sind, muss man also definitiv nicht streiten. Da lebt er einfach noch, der Spirit des Punkrock. “Seid Ihr etwa schon müde?”, fragt Sänger Jay Northington das Publikum. Dieses beweist, dass es noch ordentlich Elan hat. Nach einer guten Stunde endet das Abschiedskonzert dann aber leider doch. Natürlich nicht, ohne zwei letzte Songs. Diese sind am heutigen Abend “Not Looking Down” und “St. Andrews Hall”. Und so endet “The Last Tour” mit einem schönen Abend im Béi Chéz Heinz. Allerdings nicht ohne das bisschen Wehmut, die bei einem Abschiedskonzert mitschwingt.

Nothington

Foto: Maria Graul
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Tabea and Maria

Tabea erzählt mittlerweile nur noch mit vorgehaltener Hand, dass sie mit Avril Lavigne ihre Liebe zur Musik entdeckt hat. Zum Glück ging der Weg dann weiter über Green Day zu den Ärzten und den Wohlstandskindern. Irgendwie im Deutschpunk hängen geblieben, aber mittlerweile auch stimmungsabhängig offen für andere Genre - von ganz ruhig bis Screamo ist einiges dabei. Ansonsten testet sie sich gerne durch die Craftbeer Welt und weiß einen guten Whisky zu schätzen.

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Tabea and Maria

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