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Novelists – Noir

Paris – Stadt der Liebe, Louvre, Eifelturm… Für Metal ist Paris jedoch nicht so wirklich ein Wahrzeichen. Dass wollen die Jungs von Novelists mit ihrem neuen Werk „Noir“ ändern. Noch nicht mal zwei Jahre nach ihrem viel beachteten Debüt „Souvenirs“ steht das neue Werk der Franzosen in den Startlöchern.

Entspannung mit Quiche und Café au Lait

Relativ verhalten startet das Album mit dem Opener „L’appel du Vide“. Wo andere Bands erst einmal ordentlich abfackeln beginnt Novelists neues Album bewusst mit ein wenig seichteren Tönen. Die metallischen Gitarren werden zugunsten von Synthesizern und getragener Pianomelodie in den Hintergrund gestellt, was dem Ganzen etwas hymnenhaftes verleiht.

Der zweite Song wird sogar noch einmal eine ganze Spur entspannter. „Monochrome“ kommt schon fast ein wenig sphärisch daher und liebäugelt nicht selten mit Ambient-Elementen. Sogar einen kleinen Trip in die 80er wagen die Jungs, denn selbst ein Saxophon wird in diesem Song eingesetzt. Klingt, vor allem für eine Metal-Band, erst einmal verdammt merkwürdig. Aber genauso verdammt gut funktioniert dies auch und der Song entwickelt sich zum ersten Highlight des Albums.

Grooves mit ordentlich Schmackes

Wer jetzt aber denkt, dass man es sich auch für den Rest des Albums mit Quiche und Café au Lait auf dem Sofa gemütlich machen könnte, der hat sich gewaltig geschnitten. Denn ab dem dritten Song legt der Fünfer gehörig zu. „Under Different Welkins“ stampft mit ordentlich Groove und Schmackes nach vorn und lädt zum fröhlichen Kopfnicken ein. Die Jungs verlieren dabei aber nie ihr Gespür für gute Melodien und bauen, auch im weiteren Verlauf des Albums, ihre Songs sehr ausgefuchst auf, so dass nicht eine Sekunde Langeweile aufkommt. Für eine solch junge Band ist das eine echte Meisterleistung und stellt so manches Metal-Urgestein ganz schön in den Schatten.

Es wird beim weiteren Hören des Albums auch immer mehr und mehr klar, dass wir es hier mit einem Konzept-Album zu tun haben. Die Band selbst sagt hierzu, dass „Noir“ sich in vier Kapitel aufteilt, die allesamt verschiedene Stimmungen darstellen sollen. Das klingt erst einmal ziemlich und vielleicht sogar etwas überambitioniert, aber der Fünfer hat dies richtig gut hinbekommen. Die Songs selber tragen hierzu natürlich einen Großteil bei, aber auch das Mixing der jeweiligen Songs wurde hier nicht aus den Augen gelassen und gibt dem Ganzen noch den letzten Schliff.

Was Novelists hier geschaffen haben, ist schlichtweg ein Meisterwerk durch und durch und definitiv ein Anwärter auf die Metal-Krone in 2017. Wer „Noir“ nicht auscheckt, verpasst was.

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