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Okkultist – Reinventing Evil

Das Böse neu zu definieren, haben sich die jungen Portugiesen von Okkultist vorgenommen und die Tatsache, dass sie ihre Debüt-EP „Eye Of The Beholder“ in Eigenregie herausgaben und ausverkauften und nun als erste Band beim Label Alma Mater Records von Moonspells Fernando Ribeiro unterschrieben, stellt hohe Erwartungen an die kommende Platte „Reinventing Evil„.

„They are the kind of band the Portuguese scene needs: talented, young, focused and just fucking brutal.“

Eine Portion geballter böser Power

Schon beim Einstieg macht „Reinventing Evil“ keine Gefangenen – der gleichnamige erste Track ergreift den Hörer mit einer Wall of Sound voller Brutalität durch rohe, schnelle Riffs und Blastbeats, die einen Bewegungsdrang unvermeidlich machen. Auch der darauffolgende Track „Back From The Dead“ lässt nicht an Geschwindigkeit missen und packt zusätzlich noch ein kurzes, aber ausgefeiltes Solo von Gitarrist Leander Sandmeier oben drauf. Der Musikstil erinnert an die frühen Werke von Death und Morbid Angel und beschert dem Hörer eine Portion geballter böser Power mit klassisch-konservativen Death Metal Elementen.

Das Markenzeichen von Okkultist ist zweifellos die kehlige, rotzig-tiefe Stimme von Sängerin Beatriz Mariano, die sich ohne Umstände mit dem Aushängeschild des female fronted Metals, Alissa White-Gluz von Arch Enemy, messen kann. Mariano verzichtet allerdings auf Klargesang und setzt völlig auf Goblin-esquen Gutturalgesang.

Atmosphärische, von Black Metal gefärbte Klänge

„Sign Of The Reaper“ schlägt als erster Track auf der Scheibe etwas langsamere Töne an. Doch auch hier werden die atmosphärischen, von Black Metal gefärbten Klänge immer wieder von schnellen Parts durchbrochen. In dem im Vorfeld veröffentlichten Video präsentiert Mariano sich als leichenhafte Schönheit mit blutiger Dornenkrone und anmutigen Bewegungen, die einen Kontrast zu ihrer dämonischen Stimme bilden, jedoch passender nicht sein könnten.

Ab der zweiten Hälfte des Albums nehmen die Wall of Sound Einstiege der Tracks zunächst ab, doch dass der Schein trügt, beweist der siebte Titel der insgesamt neun Songs umfassenden und somit recht kurz ausfallenden Scheibe. „Plasmodium Nocturnus“ startet mit einem flotten Zusammenspiel von Moisés Filhos Rhythmus- und Sandmeiers Sologitarre und stellt den Einfluss des frühen Death Metals erneut unter Beweis. Als Sahnehäubchen packt der Longplayer ein Cover von Bathorys „Satan Is My Master“ oben drauf.

Frischer Wind für die portugiesische Metalszene

Warum Ribeiro die bereits seit 2016 existierende Band unter Vertrag gebracht hat, erklärt er folgendermaßen:
“They are the kind of band the Portuguese scene needs: talented, young, focused and just fucking brutal. Portuguese Death Metal has never sounded so exciting in my ears so we can’t wait to release this beast upon you and help you to reinvent evil together with this amazing Portuguese talent.“

Die repetitiv erwähnte portugiesische Abstammung ist dabei wohl der Knackpunkt – denn auch, wenn Okkultist sich mit der weiblichen Frontbesetzung von der Fülle an Metalbands abgrenzen, bringt der musikalische Stil der Band nichts bisher nie Dagewesenes. Qualitativ leistet das Quintett allerdings ganze Arbeit. Beim Abmischen halfen Pedro Paixão und Tue Madsen von Moonspell und gaben dem Diamanten, den das Album darstellt, somit den letzten Schliff. Mit „Reinventing Evil“ schaffen Okkultist es nicht, das Böse neu zu erfinden, aber bringen definitiv frischen Wind in seine Segel.

Video: Okkultist – Sign Of The Reaper

Hier erhältlich
Okkultist – Reinventing Evil
Release: 15. März 2019
Label: Alma Mater Records

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