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OOMPH! und Nervenbeisser in Hannover

OOMPH! am 01.03.2019 live im Capitol in Hannover

Foto: Cynthia Theisinger

30 Jahre gibt es OOMPH! inzwischen. In dieser Zeit kannte die Band keine Pause. Anfang des Jahres erschien ihr 13. Album „Ritual“, was in keiner Weise von Unglück verfolgt wird und den höchsten Charteinstieg der Bandgeschichte erreichen konnte. Wie kann man das besser feiern als mit einer ausgelassenen Europa-Tour? Unterstützt werden sie dabei von einem wechselnden Support, für die Deutschlandtermine sind Nervenbeisser dabei. So auch in Hannover, an dem die Tour im ausverkauften Capitol beginnt.

„Ihr seid alle willkommen!“

Der Anfang ist nicht immer leicht

Punkt 20.00 Uhr betreten Nervenbeisser die Bühne. Vor der Bühne ist es schon so voll, dass ein Durchkommen zur Bar schon fast unmöglich ist, ohne dabei jemandem auf die Füße zu treten. Beste Voraussetzungen für einen grandiosen Abend – gäbe es nicht ein großes Problem. Über das gesamte Set will keine Stimmung aufkommen. Dies könnte am mäßigen Sound liegen, der moderaten Bühnenshow oder auch schlichtweg an der Musik an sich, wobei dies ja Geschmackssache ist.

Nur vereinzelt sieht man Leute feiern, die Meisten schauen nur regungslos Richtung Bühne oder stehen gar mit dem Rücken zu jener. Auch das Klatschen am Ende eines Songs kann man eher als Anstandsklatschen deuten. Sänger Olaf Seider versucht zwar immer wieder die Menge anzuspornen, erreicht damit aber nur wenige. Am Ende zeigen sich die Nervenbeisser dennoch dankbar für ihren Auftritt.

Bildergalerie: Nervenbeisser

„Wo sind Eure Pommesgabeln?“

Kaum wird das Capitol nach der Umbaupause abgedunkelt, verändert sich das Publikum schlagartig. Die Stimmung lässt sich nicht mehr messen, obwohl die OOMPH! noch nicht mal auf der Bühne stehen. Plötzlich kommen die Künstler auf die Bühne und starten mit dem Song „TRRR – FCKN – HTLR“. Es ist fast so, als würde man plötzlich in einer anderen Welt stehen. Es braucht keine große Aufforderung, damit der ganze Raum das Klatschen anfängt.

Beim anschließenden „Labyrinth“ zeigen die Fans das erste Mal wie textsicher es ist. Die kurze Pause nach dem Song wird für eine laute und lange Begrüßung der Band von den Fans genutzt. „Wollen wir zusammen etwas Spaß haben?“, fragt Sänger Dero Goi, was ihm ganz klar mit “ja” beantwortet wird. Auch wenn die Setlist vollgepackt mit Songs aus allen Bandjahren ist, bleibt immer wieder Platz für einen Gag. „Wo sind Eure Pommesgabeln?“, ist nur ein Spruch, der an diesem Abend fiel.

„…Ihr seid alle willkommen“

„Wo sind die Mädchen? Wo sind die Jungs? Wo sind die 738 anderen Gender? Ihr seid alle willkommen!“, so Dero Goi weiter im Text. Heute sind alle nur zum Tanzen und Singen da. Gerade bei letzterem fällt einem immer wieder auf, wie textsicher das Publikum an diesem Abend ist. So auch bei „Kein Liebeslied“. Mit „Auf Kurs“ geht es anschließend akustisch weiter. Feuerzeuge inbegriffen. Das ganze Konzert über greift Dero Goi immer wieder zu den Drumsticks und gibt mit zwei Trommeln immer wieder Akzente zu den Songs. Ein Medley aus den Songs „Fieber“ und „Das letzte Streichholz“ wird dabei sogar nur von ihm und – dem in diesem Moment am Keyboard stehenden – Andreas Crap zum Besten gegeben. Ins Unmessbare springt die Stimmung dann plötzlich bei den bekanntesten Songs „Gott ist ein Popstar“ und „Augen auf“, bei denen man sein eigenes Wort kaum noch verstehen kann.

Da es sich bei „Augen auf“ um den letzten Song handelt, werden hier nochmal die letzten Reserven gezogen. Schlussendlich gibt es am Ende noch „Mein Schatz“ und „Als wärs das letzte Mal“ auf die Ohren, wobei wir beim letzten Song stark hoffen, dass es nicht das letzte Mal OOMPH! in Hannover ist. Danach verabschiedet sich die Band schließlich von der Bühne und hinterlässt nach zwei Stunden Spielzeit und durchgeschwitztes und ausgepowertes Publikum.

Bildergalerie: OOMPH!

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