Die Senkrechtstarter der Metalcore-Szene Our Hollow, Our Home sind gerade mit ihrem Debüt-Album „Hartsick“, das übrigens (völlig zurecht) Platz eins der iTunes Rock- und Metal-Charts enterte, quer durch Europa unterwegs und machen auch im Keller Eures Vertrauens Béi Chéz Heinz in Hannover halt, um die Grundmauern mal so richtig durchzuschütteln. Mit dabei ist die Modern-Metal-Band As You Left, die heute für das zünftige Aufwärmprogramm sorgen dürfen.
Eine schwitzig-brachiale Metal-Show der Extraklasse!
Die Jungs und die Dame von As You Left – heute nur zu viert auf der Bühne – hatten im Gegensatz zu den Briten von Our Hollow, Our Home doch einen vergleichsweise recht kurzen Anfahrtsweg, denn die Band kommt ebenfalls aus Hannover. Vergangenes Wochenende hat die Band den Metalschmiede-Bandcontest ordentlich aufgemischt und konnte den zweiten Platz belegen. Heute dürfen sie für eine der zurzeit angesagtesten Bands den Abend eröffnen. Man könnte also sagen: Läuft bei denen!
As You Left legen auch gleich gewaltig los und es dauert nicht lange, bis das anfangs doch eher verhaltene Publikum im Heinz-Keller mit Moshpits und Headbanging in die Feierei einsteigt. Die hannoversche Modern-Metal-Abrissbirne trotz nur so vor Spielfreude, was sehr gut beim Publikum ankommt und die Band entsprechend ordentlich abfeiert. Zu Songs wie „No Escape“ oder „We Are All In This Together“ wird das Heinz schnurstracks auf Betriebstemperatur gebracht. Frontmann Marcel animiert das Publikum immer wieder aufs Neue: „Ich hoffe, Ihr seid ordentlich warm für Our Hollow, Our Home!“, so Frontmann Marcel. Nach rund dreißig Minuten verabschiedet sich die Band unter großem Applaus von der Bühne. As You Left haben auf ganzer Linie überzeugt und man darf von den Hannoveranern in Zukunft definitiv noch Einiges erwarten. Jetzt heißt es aber erstmal „Knochen richten und was Flüssiges inhalieren“, bevor der mit Spannung erwartete Headliner die Bühne betritt.
„Hannover, make some fuckin’ noise!”
Das britische Quintett Our Hollow, Our Home entert ohne große Umschweife die Bühne und drückt sofort ordentlich auf die Tube. Die bereits bestens aufgewärmte Meute lässt sich nur zu gern zum Tanz bitten und gibt ebenfalls – wie die Briten – von Anfang an 100%. Wirklich animieren muss Shouter Connor das feierwillige Publikum gar nicht. Überall brechen Mosh- und Circle-Pits aus und es wird kräftig mitgesungen. Die Jungs sind sichtlich begeistert und können sich ein kleines Grinsen ein ums andere Mal nicht verkneifen.
Die Temperaturen steigen noch einmal gehörig in die Höhe, je weiter Our Hollow, Our Home durch ihr Set preschen. Getreu dem Motto: “Ausruhen können wir uns noch lange genug, wenn wir tot sind“ zerlegt der Fünfer aus Southampton im großen Stil das Heinz. Mittlerweile herrschen Temperaturen wie in einer Sauna. Zu Songs wie „Throne To The Wolves“ oder das allseits beliebte Ed Sheeran-Cover „Shape Of You“ ist vor und auch auf der Bühne gehörig Action. Vor allem Frontmann Connor ist gefühlt überall und rennt wahrscheinlich während des Sets einen Halbmarathon. Er lässt es sich sogar nicht nehmen, einmal selbst bei einem Circle Pit um die dafür sehr beliebte Heinz-Säule kräftig mitzumischen. Das ist mal Einsatz!
„Hannover, it’s been a fuckin’ privilege to play for every single one of you in this room. This is family now!”
Mit diesen Worten läuten die Jungs ihr letztes Lied “Speak Of Sorrow” für den heutigen Abend ein. Jetzt wird noch einmal alles aus den Körper rausgeholt, was an Reserven noch über ist und noch einmal richtig gefeiert.
Nach gut 45 Minuten, jeder Menge Schweiß und Geballer beenden Our Hollow, Our Home unter tosendem Beifall und sofort beginnenden Rufen „One more Song“ ihr Set. Zugaben gibt es heute leider nicht, wie uns Gitarrist und Sänger Tobias leider direkt mitteilen muss. Grund dafür sind massive Probleme mit der Backing-Track-Technik, was man auch während des Konzerts an der einen oder anderen Stelle tatsächlich mitbekommen hat. Jedoch lässt es sich Tobias nicht nehmen, sich ebenfalls noch einmal ganz herzlich bei dem Publikum mit den Worten: „Without you we wouldn’t be on the road playin‘. Thank you very much“, zu bedanken.
So geht eine schwitzig-brachiale Metal-Show der Extraklasse zu Ende und die überall zufrieden dreinblickenden Gesichter sind Zeugnis genug für einen wirklich mehr als gelungenen Abend. Daumen hoch!