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Rantanplan – Licht Und Schatten

Ska und Punk, Wut und Liebe zur Musik, „Licht und Schatten“ – letzteres ist der Titel des neuen Albums der Hamburger RANTANPLAN. Ganze 21 Jahre gibt es die Band nun schon und das heißt für RANTANPLAN laut eigener Aussagen auch, einen Gang zurückzuschalten.

Davon kann – zumindest für Sänger Torben – allerdings keine Rede sein: Bei „Schattenmensch“ etwa verlangt er seiner Stimme laut eigener Aussagen einiges ab und dies ist sicherlich weit entfernt von (altersbedingter) Zurückhaltung. Aber wie zurückhaltend und geerdet kann man sein, wenn man sich dem Ska Punk verschrieben hat? Schließlich steht das Genre eher für ausgelassenen Spaß und ein ordentliches Kribbeln im berühmten Tanzbein.

Insgesamt zehn Songs geben die Antwort: Mit Sirenengeheul starten RANTANPLAN mit „D“ in das neue Werk. Auch wenn es etwas gesitteter zugeht: Die kraftvollen politischen Statements bleiben. Die Bläser natürlich ebenso. Auch das Tanzbein kann wie gewohnt ungestüm geschwungen werden, aber selbstverständlich nicht ohne den Kopf einzuschalten.

„Wenn die Revolution nicht tanzbar ist, sind wir nicht mit dabei!“, singen RANTANPLAN in „Revolution (Emma Goldmann)“ und wettern gleichzeitig gegen all die Vollidioten, die sich (leider) immer noch unter uns tummeln. „I prefer to stick to my gun!“, ruft Anarchistin Emma Goldmann am Anfang des Songs zur Revolution auf. Was die Waffen für RANTANPLAN sind, wird klar: Nein zur Gewalt, ja zur Musik und dazu, niemals den Mund zu halten und den Ungerechtigkeiten dieser Welt den Marsch blasen – im Falle der Hamburger sogar im wahrsten Sinne des Wortes.

Das über elf Minuten lange, fast ausschließlich instrumentale „Hörbie“ wirkt hingegen etwas fehl am Platze: Gerade noch wird einer der bekanntesten Rebellinen der USA und Europa Raum geboten, wird im Anschluss lediglich „Hörbie, möp möp“ ins Mikrofon geraunt.

Auch der Reeperbahn wird in „Mein Herz hängt an der Reeperbahn“ erneut gefrönt, obwohl diese Liebe bereits auf dem letzten Album „Pauli“ (2013) mehr als genug Raum geboten wurde. Aber gut, dem Unmut gegenüber der Touristenüberflutung muss eben Luft gemacht werden.

Mit der letzten Singleauskopplung „Zur Liebe zu Fuß“ beenden RANTANPLAN ihren knapp 40-minütigen Output mit einem Lied über einen Mann, der für die Liebe zu Fuß von Hamburg nach Schleswig (und morgens zurück) geht und lassen „Licht und Schatten“ entspannt ausklingen. Und dort findet man ihn endlich: Den Gang, der zurückgeschaltet wurde.

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